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Donnerstag, 1. September 2011, 22:50 Uhr
GALiN hinterfragt Großereignis
Kritik am Schleswig-Holstein-Tag
Infoarchiv Norderstedt | Nur wenige Tage, nachdem Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU), der Schleswig-Holsteinische Heimatbund und die Stadtpark Norderstedt GmbH stolz die Ausrichtung des Schleswig-Holstein-Tages im Juni 2012 auf dem Gelände der Landesgartenschau bekannt gaben, kommt erste Kritik an dem Groß-Event. GALiN-Fraktionschefin Maren Plaschnick hinterfragt einerseits den städtischen Konstenanteil in Höhe von 50.000 Euro, aber auch die vorhandene Infrastruktur: Kann und soll Norderstedt erwartete 300.000 BesucherInnen an einem Wochenende verkraften?
Bis 2010 hat sich die Landesregierung noch mit 135.000 Euro am Schleswig-Holstein-Tag beteiligt, dann fielen die Mittel der Haushaltskonsolidierung zum Opfer. Das kann nach Meinung der GALiN aber nicht bedeuten, dass analog zu dem letzten Kitajahr, den Schülerbeförderungskosten und der Verbraucherzentrale nun erneut die Stadt Norderstedt einspringt. Genau das hatte der Oberbürgermeister aber zuvor bekannt gegeben: Während sich andere Städte wegen knapper Haushaltsmittel gar nicht erst zur Verfügung stellten, will die Stadt 50.000 Euro aus dem Veranstaltungstopf "Ideenreich" beisteuern, der ansonsten Norderstedter Vereinen zugeflossen wäre - wohl eine Art "Mitgift" für die Braut Gartenschaugelände. Maren Plaschnick: "Wäre dieses Geld nicht besser direkt in die Arbeit vor Ort investiert?"
Der Schleswig-Holstein-Tag ist eine Plattform von Vereinen und Verbänden unter der Geschäftsführung des rechtslastigen Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. Alle zwei Jahre präsentieren die Organisationen ihre Arbeit und feiern mit Trachtenumzügen, Volkstänzen und musikalischen Darbietungen sich selbst und das nördlichste Bundesland. 300.000 Aussteller und BesucherInnen werden im Juni in Norderstedt erwartet, "da stellt sich die Frage", so Plaschnick, "ob Norderstedt eine derartige Verkehrsbelastung überhaupt verkraftet und wer die Kosten für Verkehrsführung, Sicherheit, sanitäre Anlagen und Reinigung übernimmt". Für die "mindestens 50.000 Euro", so GALiN-Politikerin weiter, verspreche der Oberbürgermeister, dass die Besucher an den drei Tagen viel Geld in die Stadt bringen werden. Auch das bezweifelt die Wählergemeinschaft jedoch: "Bei allem Lokalpatriotismus: Unsere Einkaufslandschaft ist nicht anders als das, was die Besucher zu Hause haben und Hamburg lockt darüber hinaus mit touristischen Angeboten. Wenn es also nicht klappt mit den in Aussicht gestellten Umsätzen, reicht der Oberbürgermeister die Verantwortung vorsorglich gleich weiter".
Damit spielt Plaschnick auf eine Äußerung Grotes an, nach der es an der "Norderstedter Kaufmannschaft" sei, ihren Nutzen aus der Veranstaltung zu ziehen. Tatsächlich, so die Politikerin, müsse vor derartigen Parolen erst einmal gefragt werden, ob die Kaufleute denn mit der nachhaltigen, ökonomischen Wirkung der Landesgartenschau zufrieden sind. Die bisher bekannte Nachnutzung des Stadtparks sieht laut Plaschnick vor, dass "diejenigen, die diese Flächen gewerbsmäßig nutzen, Pacht an die Stadtpark Norderstedt GmbH zahlen und nicht, dass wir noch Geld mitbringen müssen". Die GALiN befürchtet neben der Verkehrs- und Lärmbelastung durch die künftige Wasserski-Anlage, die Open-Air-Bühne, durch Beachpartys und andere Großereignisse nun auch ein finanzielles Defizit der Betreibergesellschaft des Stadtparks. Plaschnick abschließend: "Es wäre völlig inakzeptabel, dass dann zum Beispiel die Stadtwerkekunden und die Stadt indirekt dafür zahlen müssten".