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Dienstag, 6. Juli 2010, 14:30 Uhr
Kreis Segeberg: Kürzungen für die Volkshochschulen drohen
Infoarchiv Norderstedt | DIE LINKE im Kreis Segeberg folgte ? wie auch die Landrätin Jutta Hartwieg und VertreterInnen anderer Parteien - in der letzten Woche einer Einladung zu einer Informationsveranstaltung der Volkshochschulen (VHS) des Kreises Segeberg. Nach einem Pressebericht der Linken wurden die TeilnehmerInnen ausführlich über die 14 Volkshochschulen im Kreis informiert, die derzeit jährlich 3.600 Kurse veranstalten und damit fast 37.000 Teilnehmer erreichen. Demnach diene ein großer Teil der Kurse der sozialen Kompetenz, beruflicher Weiterbildung oder z.B. dem Erwerb eines Hauptschulabschlusses, während das Besondere daran sei, dass auch vormals bildungsferne Menschen erreicht und in die Gesellschaft integriert werden, wie es sonst kaum ein anderer Bildungsträger schafft. Obwohl der CDU-Vertreter noch besonders betonte, dass ihm diese Informationen nicht neu seien, will seine Kreistagsfraktion die Kreis-Zuwendung von 1.278 Euro jährlich zu den Verwaltungskosten jeder VHS im Kreis komplett streichen und nur noch die projektbezogenen Zuschüsse erhalten, so die Linke in ihrer Meldung weiter. Die Umverteilungspolitik der Bundesregierung von unten nach oben, die auf der einen Seite einige wenige superreich, und auf der anderen Seite den Mittelstand reduziere, viele Menschen arm und die öffentlichen Finanzen in Not gebracht habe, sei jetzt endgültig voll als Kürzungsdebatte im Kreis angekommen. Dazu Heinz-Michael Kittler, Vorsitzender der Links-Fraktion im Segeberger Kreistag: "Wir dürfen uns nicht als Vollstrecker vor Ort missbrauchen lassen." Die Streichung des Verwaltungskostenzuschusses würde kleinere VHS im Kreis besonders hart treffen. Außerdem sei noch nicht geklärt, ob die Volkshochschulen jährlich 25.000 Euro Miete zahlen sollen, wenn sie kreiseigene Räume für ihren Unterricht nutzen. Von Kreisseite darauf zu spekulieren, dass die Gemeinden finanziell einspringen, käme einer Erpressung gleich - und das vor dem Hintergrund der Pläne, die Kreisumlage um bis zu 4 Prozent zu erhöhen (wir berichteten). Nach Ansicht der LINKEN liegt der Sinn eines Kreises darin, eine Ausgleichsfunktion in seiner kommunalen Familie wahrzunehmen. Deshalb sollte der Kreis zunächst seine Leistungen im Dialog mit den Bürgermeistern festsetzt, dann die Kosten ermittelt und dann über eine entsprechende Veränderung der Kreisumlage entscheidet um nicht brutal kürzen zu müssen.