Infoarchiv Norderstedt | In Langenhorn ist eine Straße nach dem ehemaligen Direktor der Chirurgischen Klinik des UKE benannt. Doch Prof. Dr. Georg Ernst Konjetzny war nicht nur seit 1937 Mitglied der NSDAP, sondern gehörte auch seit Oktober 1933 der SA an.

Georg Ernst Konjetzny (Abbildung: wikipedia/Mehlauge)

Darüber hinaus war der Mediziner auch Mitglied zahlreicher NS-Unterorganisationen, wie etwa des NS-Dozentenverbandes, des Ärztebundes der Nationalsozialisten oder auch des NS-Altherrenbundes. Zudem war Konjetzny von 1933 bis 1938 "förderndes Mitglied der SS". All das kam nun im Zuge einer Anfrage der GRÜNEN-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord zum Vorschein, die Anfang Januar vom Senat beantwortet wurde.

"Die Antwort macht deutlich", so Fraktionschef Michael Werner-Boelz, "dass in Hamburg vermutlich immer wieder Straßennamen auftauchen werden, deren Namensgeber eine NS-Vergangenheit aufweisen". Im Falle Konjetznys sei die Sache offensichtlich: "Er war nicht nur Mitglied der NSDAP und zahlreicher Unterorganisationen, sondern auch der SA sowie Fördermitglied der SS". Daher regen die GRÜNEN nun per Antrag die Umbenennung der Straße an und fragen die Kulturbehörde, ob eine Benennung nach Konjetzny ihrer Meinung nach "sachgerecht" sei.

Werner-Boelz strebt nun eine Umbenennung der Straße unter Einbeziehung der AnwohnerInnen und umliegender Schulen an. Zumindest aber müsse das Straßenschild mit einer ergänzenden Erklärung versehen werden aus der sich die Mitgliedschaften in NSDAP und anderen NS-Organisationen ergebe. Die Konjetznystraße ist eine ruhige Sackgasse in Langenhorn-Nord. Sie geht von der Theodor-Fahr-Straße ab und erschließt dort eine Wohnsiedlung der Schiffszimmerer-Genossenschaft.