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Dienstag, 28. Februar 2012, 22:21 Uhr
Senatskommission erwägt Evokation
Kommt Langenhorn 73 doch?
Die Wulffsche Siedlung - seit Monaten wird in Hamburg-Nord über ihren Umbau gestritten (Foto: Infoarchiv)
Infoarchiv Norderstedt | Kommen Abriss und Neubau der Wulffschen Siedlung jetzt durch die Hintertür? Nachdem sich Ende Oktober rund 67,8% der TeilnehmerInnen an einem Bürgerentscheid gegen die Pläne der EigentümerInnen ausgesprochen hatten, will die Senatskommission für Stadtentwicklung den zugrunde liegenden Bebauungsplan Langenhorn 73 nun offenbar evozieren - heißt: an sich ziehen.
Damit wäre der Weg für den schrittweisen Umbau der Siedlung auch gegen das Votum der BürgerInnen frei, von denen sich 2011 allerdings auch nur rund 14,4% am Bürgerentscheid beteiligt hatten. Zuvor war in der Siedlung und um sie herum monatelang über das Neubauprojekt der Besitzerfamilien Pisani und Rickertsen/Haas, bzw. der Stuttgarter GWG gestritten worden: Die haben zwar ihre Pläne mittlerweile modifiziert, wollen aber immer noch zwischen 650 und 700 statt der bisher 550 Wohnungen auf dem Glände der Wulffschen Siedlung errichten, die mit durchschnittlich 70 Quadratmetern zudem deutlich größer wären, als die heute vorhandenen Mieteinheiten. Doch gegen diese Pläne regte sich von Beginn an Widerstand - vor allem aus dem Umfeld der Siedlung. Wenden sich zwar nach wie vor auch MieterInnen der umstrittenen Häuser gegen einen Um-, bzw. Neubau der Siedlung, stammt die Mehrheit der Aktiven in der Bürgerinitiative Stoppt Langenhorn 73 wohl aus den angrenzenden Einzelhaussiedlungen.
Obwohl DIE LINKE als einzige Partei in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord gegen den Umbau votierte, laufen dieser Tage auch CDU und GAL Sturm gegen die geplante Evokation. Während sich die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Hamburger Christdemokraten, Elisabeth Voet van Vormizeele, eher erneute Gespräche mit den AnwohnerInnen vorstellt, fordert die GAL-Bezirksfraktion den Senat dazu auf, sich an das Votum des Bürgerentscheids zu halten. Michael Werner-Boelz: "Wir haben das Bauvorhaben Langenhorn 73 immer unterstützt. Zur Demokratie gehört es aber auch, Niederlagen zu ertragen. Der Senat tut unserem demokratischen Gemeinweisen keinen Gefallen, wenn er das Ergebnis von Wahlen und Abstimmungen ignoriert." Sollte der Senat das Projekt tatsächlich an sich ziehen, wäre das für Werner-Boelz "ein neuer Höhepunkt der Scholzschen Politikarroganz." Zwar gebe es gute Argumente dafür, eine Mindestbeteiligung bei künftigen Bürgerentscheiden zu fordern, das erlaube aber noch lange nicht, die Bürger erst zur Abstimmung zu rufen und dann zu sagen: "Das Ergebnis interessiert mich nicht." Der Streit um die Wulffsche Siedlung geht also in eine neue Runde.