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Dienstag, 4. Juni 2013, 15:18 Uhr

„Spielball einer restriktiven Flüchtlingspolitik“

Kirche und Diakonie: Protest gegen Abschiebelager in Langenhorn

Infoarchiv Norderstedt | Am 1. Juni scheiterte eine Vereinbarung zwischen Kirche, Diakonie und der Stadt Hamburg zur Unterbringung der Flüchtlinge aus Libyen. Als Ergebnis werden daher Diakonie und Kirche nach eigenen Angaben ihr humanitäres Engagement verstärken.

Am Tag der Verhandlungen wurde auch über die Idee der Stadt gesprochen, die Flüchtlinge in einer Langenhorner Schule unterzubringen. Allerdings verknüpfen die Behörden dieses „Angebot“ mit der Bedingung, „die allein der Abschiebung dienen -nicht der humanitären Hilfe, die für uns im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht“, so die Diakonie in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Kirche und Diakonie tragen keine Überlegungen mit, die eine Abschiebung ohne Prüfung der Einzelfälle vorsehen.“ Diakoniechefin und Landespastorin Annegrethe Stoltenberg: „Die Flüchtlinge brauchen Zeit, um sorgfältig ihre Situation und ihre Perspektiven klären zu können. Jeder Flüchtling hat ein persönliches Schicksal, jeder einzelne muss sorgfältig geprüft werden.“ Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck ist sich sicher, „dass unsere Gemeinden und Einrichtungen den Flüchtlingen vorbehaltlos helfen – auch in der Frage der Unterbringung.“ Dafür gäbe es bereits konkrete Beispiele. Sie stellt allerdings auch klar: “Im Grundsatz geht es jedoch um ein Problem, dass weder der Hamburger Senat noch Kirche lösen kann: Die Flüchtlinge aus Libyen sind zum Spielball einer restriktiven europäischen Flüchtlingspolitik geworden, der es in erster Linie um abwehr, nicht um Schutz geht.“