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Montag, 4. April 2011, 11:42 Uhr
Strommix 2009 in Norderstedt:
Kernkraft geht zurück – erneuerbare Energien auch
Infoarchiv Norderstedt | Zu unserer Meldung vom 1. April 2011 über die Entwicklung auf dem Hamburger-Ökostrommarkt mahnte ein aufmerksamer Leser/eine aufmerksame Lerserin die Nennung der Norderstedter Verhältnisse an.
Das ist manchmal nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Auf der Homepage der Norderstedter Stadtwerke war bis vor kurzem nur der Strommix auf der Basis des Geschäftsjahres 2008 (!) zu erfahren. Erst eine Anfrage der LINKEN führte zu einer Aktualisierung der Daten. Demnach ist der Norderstedter Strommix ordentlich in Bewegung geraten. Der Anteil des bezogenen Stroms aus Kernkraft verringerte sich von 30,4 % (Bundesrepublik 25,4%) auf 23,5 % (Bundesrepublik 24,9%). Bei den fossilen Energieträgern gab es ebenfalls eine gravierende Veränderung. Betrug der Anteil von Kohle und Gas bei der letzten statistischen Erfassung für Norderstedt noch 48,8 % (Bundesrepublik 58,8 %), so wurde dieser Anteil aktuell auf 60,1 % (Bundesrepublik 57,8%) gesteigert. Bei den erneuerbaren Energien kam es zu einem gegenteiligen Effekt. So verringerte sich der Anteil dafür in Norderstedt von 20,8% (Bundesrepublik 15,8%) auf nunmehr 16,4% (Bundesrepublik 17,3%). Die Zahlen stammen aus den Veröffentlichungen der Stadtwerke. Wie die erheblichen Abweichungen gegenüber dem Vor- Erhebungszeitraum zu Stande kamen, wird sicher noch Thema im Stadtwerkeausschuss werden müssen. Die Zahlen sagen übrigens nichts über den Bestand an Öko-Stromkunden bei den Norderstedter Stadtwerken aus. Den bisher angebotenen Öko-Stromtarif nutzen nur ca. 200 Kunden. Im Ranking mit Tarifen anderer Anbieter lag der Stadtwerketarif immer weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Auf diverse Fragen im Ausschuss nach Verbesserungsmöglichkeiten in diesem Tarifsegment, wurde nun von der Werkleitung reagiert. Auf der letzten Sitzung des Stadtwerkeausschusses wurde ein neuer Ökostrom-Tarif vorgestellt. Dieser Tarif soll sich dem direkten Vergleich mit den großen bundesweiten Anbietern wie z.B. Lichtblick und Greenpeace energy stellen (nachzulesen auf Seite 23 der Präsentation).