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Donnerstag, 13. Oktober 2011, 18:06 Uhr
Verteuerung der Tickets um 2,8%
HVV erhöht Höchstpreise
Infoarchiv Norderstedt | Der Hamburger Verkehrs Verbund (HVV) hat eine unangenehme Angewohnheit etabliert: Jährlich erhöht der Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen im Großraum Hamburg mittlerweile seine ohnehin schon überteuerten Ticket-Preise und begründet das mit gestiegenen Kosten. Die Fahrgastzahlen steigen trotzdem - ein Zeichen dafür, welch enorme Verkehrsanteile der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) bei angemessenen Preisen erreichen könnte.
Konkret steigt der Preis für ein Kurzstrecken-Ticket ab 1. Januar 2012 um 10 Cent auf 1,40 Euro, die Einzelkarte im Großbereich kostet dann 2,85 statt bisher 2,80 Euro und die 9-Uhr-Tageskarte wird ebenfalls um 10 Cent teurer: Sie ist künftig für 5,60 Euro zu haben. Der Preis für Gruppenkarten wird sogar um 30 Cent erhöht und beträgt im kommenden Jahr 9,90 Euro.
Oberflächlich betrachtet liegt der HVV damit sogar im Schnitt anderer Großstädte - allerdings nur, wenn man Kurzstrecken und Tageskarten isoliert betrachtet. Schon die Einzelkarten für Normalstrecken - das übliche Ticket für Fahrgäste ohne Dauerkarten - sind in den meisten Städten deutlich billiger: Entweder gibt es ähnliche Preise für deutlich größere Netze (Beispiel Berlin: 2,30 - 3,00 Euro) oder schlicht günstigere Tickets (Beispiel Köln: 2,10 Euro). Außerdem bieten die meisten Städte neben Monats-, bzw. Jahreskarten auf der einen- und Tagestickets auf der anderen Seite zusätzlich auch Wochenkarten oder "4-Fahrten-Tickets", die dann noch einmal deutlich unter den Preisen für Einzelfahrten liegen.
Trotzdem also der HVV zu den bundesweit teuersten Verkehrsgesellschaften zählt, vielleicht sogar der teuerste Anbieter überhaupt ist, sind die Fahrgastzahlen auch im Jahr 2010 wieder gestiegen: 676,3 Millionen NutzerInnen wurden gezählt und damit satte 35 Prozent mehr, als noch 2001. Dadurch fühlt sich der HVV, dessen Unterdeckung von den Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen getragen wird, in seiner Preispolitik sogar noch bestätigt - und vermeidet jeden Gedanken daran, wie hoch die Fahrgastzahlen liegen könnten, wenn man die Ticket-Preise deutlich senken würde. Viel mehr Kundschaft würde zwar zunächst zusätzliche Kosten bei Ländern und Verkehrsgesellschaften erzeugen, verschiedene Studien gehen aber übereinstimmend davon aus, dass die zwangsläufig folgenden Einsparungen beim Autoverkehr um ein Mehrfaches höher lägen. Genau genommen haben der HVV und die politisch verantwortlichen Bundesländer mit der aktuell beschlossenen Preiserhöhung also wieder einmal eine Chance vertan.