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Mittwoch, 23. Mai 2012, 9:36 Uhr

... und weiht sein neues Vereinsheim ein

HSV schießt Frauen ab

Infoarchiv Norderstedt | Deutlicher kann man den realen Stellenwert des Frauenfußballs nicht machen: Während der HSV gestern am Ochsenzoll sein neues - rund eine Million Euro teures - Vereinsheim einweihte, verkündet der Club mal eben das Aus für seine Bundesliga-Frauen. Der Fortbestand des Erfolgs-Teams scheiterte am Ende an 100.000 Euro.

Schild des HSV Ochsenzoll Norderstedt e.V.

Eingang zu den Paul-Hauenschild-Plätzen, dahinter das HSV-Internat (Foto: Infoarchiv)

Mindestens 3,5 Millionen Euro gab der HSV vergangene Saison für Neuverpflichtungen für sein Männer-Team aus, alleine 5,5 Millionen Euro kostete 2005 der Kauf des holländischen Stars Rafael van der Vaart. Noch nicht einmal ein Fünfundfünfzigstel davon fehlten dem Bundesliga-Dino am Ende, um den professionellen Frauen-Fußball am Leben zu erhalten, auch insgesamt kostet das Team um Trainer Achim Feifel gerade einmal 750.000 Euro im Jahr.

Begründet wird das Aus nach zwei defizitären Geschäftsjahren mit "notwendigen Sparmaßnahmen" und ausgebliebenen Sponsorengeldern - spätestens 2013 will der HSV nun wieder schwarze Zahlen schreiben. Auch das neue Norderstedter Vereinsheim hätte man sich vor diesem Hintergrund eigentlich nicht leisten können, erst eine großzügige Spende von Vorstandsmitglied und ECE-Chef Alexander Otto gab den entscheidenden Impuls für den Bau auf dem Gelände des HSV Ochsenzoll-Norderstedt e.V..

Und doch ist die Abmeldung des ersten Frauen-Teams auch eine sportpolitische Entscheidung, denn natürlich wäre der HSV in der Lage gewesen, die fehlenden 100.000 Euro zumindest noch eine Zeit lang mitzutragen, alleine - es fehlte der Wille. Was kommt ist bitter - der HSV zieht seine ersten Frauen aus der Bundesliga zurück und startet künftig in der Regionalliga Nord, wo bislang die Zweitvertretung des Vereins um Punkte rang und in der eben beendeten Saison einen respektablen dritten Rang erkämpfte.

Veröffentlicht in Sport mit den Schlagworten Fußball, HSV, HSV-Ochsenzoll-Norderstedt e.V.

Ein Kommentar zu diesem Artikel

23.05.2012, 13:08 Uhr AnonymousHamburger Schnarchsäcke Verein

Was kosten eigentlich die männlichen Fehleinkäufe, die Arnesen aus Great Britain mitgebracht hat? Die 100.000 Euro hätte Uwe Seeler vllt. aus der Portokasse zahlen können?
Der HSV ist eben doch eine echte Gurkentruppe des vorigen Jahrhunderts - besonders in Vorstand und Aufsichtsrat. Schade, dass sie mit den Männern nicht abgestiegen sind! Das wäre der passende Denkanstoß gewesen!