Infoarchiv Norderstedt | Ausgerechnet von Mitgliedern des mit zahlreichen Gewalt-, Prostitutions- und Drogendelikten in Verbindung gebrachten "Motorradclubs" Hells Angels soll eine Rock-Bar betrieben werden, die dieser Tage im ehemaligen Gasthaus Wenzel im Norderstedter Stadtteil Friedrichsgabe eröffnet wird.

Das zuletzt für ein mediterranes Restaurant genutzte Gebäude an der Ecke Quickborner Straße/Ulzburger Straße soll nach einem Bericht des Heimatspiegel künftig an vier Tagen der Woche jeweils ab 16 Uhr geöffnet- und für "jedermann" zugänglich sein. Schon während der Umbauarbeiten sollen die Betreiber wegen des "hart erarbeiteten" Rufes der Hells Angels in der Nachbarschaft unterwegs gewesen sein, um mit einer Art "Charming-Offensive" gut Wetter für ihr Etablissement zu machen. Dennoch soll es verbreitet zu Unmut- und auch zu einer Unterschriftenliste gegen die Bar gekommen sein.

Im Allgemeinen werden die Hells Angels als gewaltverherrlichender Männerbund mit Verbindungen in das Drogen- und Rotlichtmillieu dargestellt. Allerdings sind einzelne "Charter", die Untergliederungen der Angels auch höchst unterschiedlich aufgestellt und aktiv. Dennoch kommt es immer wieder zu Verboten einzelner Charter, so wurde erst im April 2010 die Flensburger Gliederung der Rocker verboten, ihr Vereinsheim geschlossen. In der Region ist die Organisation zuletzt im Januar 2009 aufgefallen, zumindest sehr wahrscheinlich: Gerichte sehen es mittlerweile als erwiesen an, dass ein Schusswaffen-Überfall auf den damals 32jährigen Rechtsradikalen Andre D. auf einem Parkplatz der Kaltenkirchener Holstentherme auf das Konto der Hells Angels ging (mehr dazu auch hier). Neben der neuen Bar in Friedrichsgabe verfügen die Hells Angels auch über eine Art Clubhaus in Alveslohe.