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Mittwoch, 12. Januar 2011, 16:35 Uhr

BUND stellt unbequeme Fragen

Hält das Land Dioxin-Daten zurück?

Dioxin: Der BUND schlägt Alarm

Dioxin: Der BUND schlägt Alarm

Infoarchiv Norderstedt | Nach Informationen des BUND Schleswig-Holstein liegen der Kieler Landesregierung schon seit Dezember 2010 neueste Daten von landesweit erhobenen Rindfleisch-Proben vor, die auf Dioxin getestet wurden. Diese Ergebnisse sind jedoch nie veröffentlicht worden. Die Untersuchungen gehen auf eine Initiative von Nordrhein-Westfalen zurück, die ein bundesweites Screening von Dioxin forderten. Neben Nordrhein-Westfalen haben sich daran Hessen und Schleswig-Holstein beteiligt.

Die Landesvorsitzende der Umweltschutz- und Verbraucherorganisation, Sybille Macht-Baumgarten, fordert die Landesregierung nun auf, "die Daten unverzüglich bekannt zu machen", die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, zu erfahren, inwieweit Nahrungsmittel mit Dioxin belastet sind. Der BUND nimmt an, dass die Ergebnisse aus politischen Gründen zurück gehalten werden, um die Verbraucher nicht noch weiter zu verunsichern. Die aktuellen Proben sollen hoch mit Dioxinen belastet sein. Zu befürchten sei, dass es eine besorgniserregende Grundkontamination an Dioxin in tierischen Lebensmitteln gibt.

Derweil hat die Fraktion der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag die bisher angewandten Kriterien bei der Futtermittelkontrolle kritisiert: Es scheine so, moniert Bernd Voß, verbraucherpolitischer Sprecher seiner Fraktion, als sei lediglich ausschlaggebend gewesen, ob ein Betrieb in der Vergangenheit bereits auffällig war oder nicht: "Die Firma Harles & Jentzsch wurde zuletzt lediglich einmal jährlich kontrolliert. Als Begründung nannte Ministerin Rumpf, dass dieser Betrieb vorher nicht auffällig geworden war. Bei der letzten amtlichen Kontrollen im Juli 2010 wurden lediglich acht Proben genommen". Alleine wegen der enormen Streuung der diesem Betrieb stammenden Futterfettsäuren über die Lebensmittelkette in Tausende von landwirtschaftlichen Betrieben, müsse dies - so Voß weiter - als "völlige Fehleinschätzung des Risikos" bezeichnet werden.