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Mittwoch, 1. Juli 2009, 11:00 Uhr

Gewerkschaft befürchtet Dumping bei Malern und Gebäudereinigung

Infoarchiv Norderstedt |  Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt die Arbeitgeber des Maler- und Lackiererhandwerks im Großraum Hamburg vor flächendeckendem Lohndumping. Hintergrund ist das Auslaufen des allgemeinverbindlichen (gesetzlich auf alle Anbieter ausgeweiteten) Tarifvertrags Ende Juni, über dessen Verlängerung bislang keine Einigung mit dem Arbeitgeberlager erzielt werden konnte. Zwar bewegen sich die Tarifparteien laut Gewerkschaftsangaben langsam aufeinander zu, die nächste Verhandlungsrunde findet aber erst am 15. Juli statt. Ohne gültigen Tarifvertrag gelten zwar die Löhne der bereits beschäftigten Maler weiter, neu eingestellte Arbeitnehmer können sich aber nicht mehr auf die bisherigen Tarife stützen. Daher warnt die IG BAU nun vor Dumpingunternehmen, die mit Leiharbeitnehmern auf den Markt drängen könnten. Der Mindestlohn für einen Malergehilfen beträgt laut Matthias Maurer, Vorsitzender der IG BAU Hamburg, zur Zeit 8,05 Euro/Stunde, während ein Malergeselle mindestens 11,05 Euro/Stunde erhalten muss. Ähnlich verfahren ist die Situation derweil in der Gebäudereinigung: Dort weigerten sich die Arbeitgeber über Monate, ernsthaft Tariverhandlungen zu führen. Deshalb sind mittlerweile auch hier die allgemeinverbindlichen Tariflöhne in Gefahr, die nur noch bis Ende September geregelt sind. Reinigungskräfte verdienen in der untersten - und gebräuchlichsten - Lohngruppe zur Zeit 8,15 Euro/Stunde. Einzelne Arbeitgeber haben aber bereits deutlich gemacht, dass sie einen Lohn von nur noch 6,30 Euro anstreben.

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