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Sonntag, 7. März 2010, 18:00 Uhr
Gewalt-Rocker unter Druck
Infoarchiv Norderstedt | Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) hat den kriminellen Rockerbanden den Kampf angesagt: Nach einem Treffen mit 15 Bürgermeistern verkündete er am Freitag, gemeinsam mit den Kommunen künftig verstärkt darauf zu achten, Einrichtungen und Geldquellen der Hells Angels zu schließen oder gar nicht erst öffnen zu lassen. Das solle vor allem auf Grundlage des Bau-, Gewerbe- und Ordnungsrechts geschehen, wenn etwa einschlägige Tättowierstudios, Sicherheitsfirmen und Türsteher auf entsprechende Genehmigungen angewiesen sind. Gleichzeitig will die Polizei laut Einsatzleiter Joachim Gutt mit einem personal- und damit kostenintensiven Programm "Null Toleranz" gegen "Angels" und Bandidos durchsetzen. Großes Aufhebens also für nur 50-60 "Vollmitglieder" beider Rocker-Truppen, die seit Monaten in archaischen Gewalt- und Männlichkeitsritualen aufeinander losgehen. Unter anderem war Anfang 2009 ein Mitlgied der Bandidos auf dem Parkplatz der Kaltenkirchener Holstentherme in eine Falle gelockt- und mit drei Schüssen niedergestreckt worden - der Mann überlebte schwerverletzt. Hells Angels und Bandidos werden traditionell Verbindungen ins Rotlichtmilieu nachgesagt, außerdem werden den Gruppen Waffenhandel, Erpessung und diverse Fälle schwerer Körperverletzung vorgeworfen. Auf beiden Seiten dieser abstrusen Front betätigen sich Neonazis: Während etwa Klemens Otto (ehemaliger "Kameradschaftsführer" in Pinneberg) mit einem Tättowierstudie der "Höllenengel" in Verbindung gebracht wird, gilt der Kieler Nazi-Schläger und ehemalige NPD-Landesvorsitzende Peter Borchert auch als Mitbegründer der "Landes-Bandidos". Von den ordnungsstaatlichen Drohungen geben sich die Rocker bislang allerdings unbeeindruckt: Erst am Samstag versammelten sich bis zu 600 Unterstützer der Hells Angels in Neumünser zu einer Riesen-Party - 400 Polizisten überwachten das Event. Auch im Kreis Segeberg sind die "Angels" aktiv: Sie unterhalten offenbar ein Chapter Alveslohe, so etwas wie eine örtliche Niederlassung.