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Montag, 30. Januar 2012, 9:57 Uhr

Kranzniederlegung an der KZ-Gedenkstätte Wittmoor

Gedenken an NS-Opfer

Ayala Nagel, Kathrin Oehme und Hans-Joachim Grote gedenken der NS-Opfer

Ayala Nagel (Verein Chaverim), Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (verdeckt) und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote gedenken der Opfer des Nationalsozialismus (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Mehrere Hundert Menschen haben am Freitag im Kreis Segeberg und Hamburg-Nord der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Rund 40 von ihnen versammelten sich traditionell am Gedenkstein für das KZ Wittmoor am Norderstedter Fuchsmoorweg.

27. Januar 2012

27. Januar 2012

67 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee betonte Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (CDU) in einer leicht holprigen Rede dabei die Notwendigkeit, das Gedenken an das Wüten der Nationalsozialisten lebendig zu halten. Angesichts der auch in Schleswig-Holstein munter agierenden Neonazi-Szene oder auch rassistischer und antisemitischer Denkweisen, die "bis in die Mitte der Gesellschaft" reichten, sei der 27. Januar als zentraler Gedenktag womöglich wichtiger denn je. Dabei spielte Oehme auch auf die Affäre um den Norderstedter Kleingartenverein Harksheide-Kringelkrugweg an, der Ende Oktober letzten Jahres eine Art "Ausländerstopp" beschlossen hatte und nach Bekanntwerden dieser Entscheidung neben harrscher Kritik auch jede Menge Sympathiebekundungen registrierte. Die aggressive Stimmung in der Kleingartenanlage selbst konnte zwar unter Druck aber auch Hilfestellung der Stadt schnell entschärft werden, der Beifall für die "Migrationsquote" des Vereins aber ebbte erst nach Wochen ab.

Neben Oehme sprach im Wittmoor auch Ayala Nagel vom Verein Chaverim - Freundschaft mit Israel. Nach einigen Gedanken zum 27. Januar forderte sie die Anwesenden zu einer Gedenkminute für die Opfer der Nazis auf und legte anschließend zusammen mit der Stadtpräsidentin und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) Kränze für die NS-Opfer nieder. Neben VertreterInnen aller Rathaus-Parteien, dem Verwaltungschef und Oehme waren erneut auch zahlreiche BürgerInnen erschienen, um ihre Gedanken auf den Tag vor 67 Jahren zu lenken. Beinahe schon störend dabei das beständig wachsende Medieninteresse: Alleine zwei Kamerateams wuselten am Freitag zwischen den TeilnehmerInnen umher und filmten sich dabei zeitweise gegenseitig.