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Sonntag, 27. April 2014, 17:26 Uhr

Friedrichsgabe gewinnt kleines Fußball-Derby

Schiedsrichter Schnitger zeigt auch TuRa-Keeper Jan Haerting glatt Rot

Raus! Unmittelbar vor Ende der Partie war auch TuRa-Keeper Jan Haerting ausgerastet und sah die rote Karte (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Am viertletzten Spieltag der Hamburger Kreisliga 6 standen sich mit Tabellenführer TuRa Harksheide II und dem SV Friedrichsgabe zwei Clubs gegenüber, die nicht nur ihre Heimatstadt "Norderstedt" gemein haben. Doch statt Fußball sahen die Fans am Sonntag eine Art "Zickenkrieg": Nach sechs roten und gelb-roten Karten geriet das Spiel am Ende zur Farce.

Gerade hatte sich der im August 1945 gegründete Harksheider SC mit Turn- und Rasensportverein Harksheide (TuRa) einen neuen Namen gegeben, da spaltete sich 1948 eine Gruppe Fußballer vom Hauptverein ab, hob mit der SpVgg Friedrichsgabe einen eigenen Verein aus der Taufe. Zwar überlebte der neue Club nur ganze fünf Jahre, wurde dann aber am 1. Juli 1955 als SV Friedrichsgabe wiedergegründet. Fast 60 Jahre später standen sich am Sonntag nun die entfernten Nachfahren jener Gründer gegenüber, spielten das "kleine Derby" zwischen TuRa Harksheide II und dem SV Friedrichsgabe aus.

Spielszene, im Hintergrund Zuschauer

Zwischenzeitlich wurde auch Fußball gespielt ... meist vom SV Friedrichsgabe. In dieser Szene enteilt jedoch Harksheides Ahmad Sedegi dem Torschützen zum 0:1 - Tim Filusch (Foto: Infoarchiv)

Allein: Von einem "Spiel" konnten die knapp 80 Zuschauer im Stadion am Exerzierplatz wenig ausmachen. Weil beide Teams von Beginn an sowohl verbal, als auch körperlich überaus hart zur Sache gingen, hatte Schiedsrichter Mike Schnitger nach 90 Minuten nicht weniger als drei rote- und drei gelb-rote Karten gezogen, alleine fünf in der zweiten Halbzeit.

Wenn der Ball neben dem ständigen Gezeter und zahlreichen Unsportlichkeiten aber einmal rollte, waren es meist die überraschend starken Gäste, die das Geschehen kontrollierten. Das 0:1 durch Tim Filusch in der 36. Spielminute war die logische Konsequenz und gleichzeitig der Pausenstand. Auch in Hälfte zwei war Friedrichsgabe, gecoacht vom Ex-TuRaner Torsten Hoffmann, das bessere Team, kam insbesondere über seine starken Außen immer wieder gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Selbst vom zwischenzeitlichen Ausgleich für TuRa, den Kapitän Andre Bokalarsky per Foulelfmeter erzielte (58.), ließ sich der SVF nicht aus der Ruhe bringen, kam in der Schlussphase durch Christoph Wulf (85.) und Eugen Krinizin (90.+5) zu einem letztlich hochverdienten 3:1-Sieg in Harksheide. Gerade einmal acht Akteure standen da noch auf beiden Seiten der Mittellinie, den Zuschauern bot das zwar beste Unterhaltung aber ein letztlich erbärmliches Bild in sportlicher Hinsicht.

Schiedsrichter, Friedrichsgaber Spieler

Tumultartige Szenen am Spielfeldrand: In der 90. Spielminute schickt Schiedsrichter Schnitger bereits den vierten Spieler vom Feld. Zwei weitere sollten noch folgen (Foto: Infoarchiv)

Am Aufstieg von Spitzenreiter TuRa ändert die Niederlage aber wohl nichts: Weil zeitgleich fast alle Verfolger patzten, hat die Elf des im November eingesprungenen Interim-Trainers Frank Bartsch weiter vier Punkte Vorsprung, spielt am kommenden Wochenende beim Tabellenletzten, der zweiten Mannschaft des Rahlstedter SC. Der Aufstieg der Zweitvertretung ist erklärtes Ziel bei TuRa, in der Bezirksliga sollen junge Spieler an das zuletzt so erfolgreiche Landesliga-Team herangeführt werden. Dafür ist für die Saison 2014/15 auch bereits ein neues Trainergespann verpflichtet worden: Für die Blau-Weißen werden dann Stephan Basmer und Carsten Riesenberg an der Linie stehen. Beide hatten zuletzt die Zweite des SC Alstertal-Langenhorn in die Bezirksliga Nord geführt und rangieren dort mit ihrer Mannschaft zur Zeit auf einem respektablen achten Platz.