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Montag, 8. Juni 2015, 17:23 Uhr
Derbe Kririk an "Stadtkneipe"
FDP zum Brauhaus: "Gefördertes Saufen"
Infoarchiv Norderstedt | Die Pläne der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH (MeNo), im ehemaligen Restaurant „Meilenstein“ ein Brauhaus zu bauen, stoßen bei der FDP-Fraktion auf Kritik. Deren Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Schröder polemisiert in einer Anfrage zur morgigen Stadtvertretersitzung über den Umstand, dass Stadtvertreter erst aus den lokalen Medien erfahren hätten, dass das Rathaus in diesem Bereich umgebaut wird. Der Norderstedter Zeitung war zuvor zu entnehmen, dass sich der Aufsichtsrat der MeNo „mit großer Mehrheit für das neue Projekt ausgesprochen habe.“
Das Brauhaus soll auf den ehemaligen Kegelbahnen unter dem Kleinen Restaurant entstehen. Das Restaurant selber soll restauriert werden. Außerdem wird es eine Bar und einen Biershop geben. Die Arkaden an der Rathausallee werden integriert, hier ziehen die TicketCorner und eine Tourismusinformation ein. Die Gesamtmaßnahme soll 400.000 Euro kosten. Einen öffentlichen Beschluss darüber gibt es nicht.
Und so will Schröder denn auch von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote genau wissen, wer über das Konzept, die Einführung eine Tourismus-Information und den Umbau des Rathauses entscheidet und wie der Umbau finanziert werden soll. Dabei wird ein Problem offenbar, dass städtische Gesellschaften mit sich bringen. Die Aufsichtsräte dieser Gesellschaften tagen ausschließlich nicht öffentlich. Die Mitglieder eines Aufsichtsrates dürfen selbst ihren eigenen Fraktionen keinen Bericht erstatten. Und kleine Fraktionen, die bei der Sitzverteilung keinen Aufsichtsratsposten erhalten haben, sind komplett von den Vorgängen ausgeschlossen. Da bleibt nur die Möglichkeit der Anfrage in der Stadtvertretung um Öffentlichkeit zu erzeugen.
Der Ideengeber für das Brauhaus war nach Aussage von Rajas Thiele die positive Resonanz auf das erste Norderstedter Bier, das 65er-Harksheide. Nachdem Thiele von der MeNo 2014 eine Ausbildung zum Bier-Sommelier mit 2700 Euro finanziert bekommen hatte, hatte er zusammen mit einem Braumeister das besagte Norderstedter Bier gebraut. Diese Tatsache greift Schröder nun ebenfalls in seiner Anfrage auf.
Er fragt ob nun „auch eine landwirtschaftliche Ausbildung von KindertagesstättenmitarbeiterInnen von der Stadt bezahlt (würde), um langfristig eine gesunde Ernährung der Kinder mit regionalen Produkten sicherzustellen.“ Außerdem möchte er wissen, ob daran gedacht sei, "die MitarbeiterInnen des Stadtmuseums in die MeNo GmbH zu integrieren, um die heimatliche Trinkkultur wissenschaftlich und regionalgeschichtlich zu erforschen und so neue Betätigungsfelder der Stadt zu erschließen." Im Stadtmagazin Norderstedt wird Schröder mit einer etwas markigeren Einlassung zitiert: Es sei fraglich, ob es sinnvoll sei „gefördertes Saufen“ zu unterstützen.