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Montag, 30. Mai 2011, 20:42 Uhr
Wirbel um Wasserski-Anlage
Da war es nur noch einer ...
Infoarchiv Norderstedt | Genau 74,4% der TeilnehmerInnen einer Umfrage der Norderstedter Zeitung (NZ) sprachen sich im November 2008 für eine Wasserski-Anlage im Stadtpark-See aus, mehr als 3.500 Klicks zählte die NZ am Ende. Wunderte man sich damals noch, wie hoch Beteiligung und Mehrheit ausgefallen waren, enthüllte jetzt Fast-Betreiber Peter Schattenfroh die Gründe ... und noch vieles mehr.
"Maßlos enttäuscht" ist der Unternehmer nämlich laut NZ, weil die Stadtpark GmbH, Ausrichterin der Landesgartenschau und verantwortlich für die Nachnutzung des Geländes, ihn offenbar ein wenig übers Ohr gehauen hat. Dabei, verriet er der Zeitung, habe er im Vorfeld so viel für das Zustandekommen nötiger Beschlüsse und politischer Mehrheiten getan. Neben Gesprächen mit den Gegnern, die freilich nicht allzuviel Erfolg gebracht haben dürften, nennt der Betreiber zweier Wasserski-Anlagen in Pinneberg und Harburg dabei die "Mobilisierung der Wasserski-Szene" für eine Online-Umfrage der Norderstedter Zeitung. Die war 2008 unerwartet deutlich ausgefallen und in der Folge nicht selten als Argument für die Einrichtung der solchen Anlage herangezogen worden. Zwar war dabei von vornherein klar, dass die Umfrage nicht repräsentativ und auch kein wirklich seriöser Beitrag für die damals laufende Debatte war, nach der freimütigen Aussage Schattenfrohs jedoch hat sie nun jede Aussagekraft eingebüßt.
Aber noch mehr verriet der Unternehmer unfreiwillig, als er sich bei der NZ über die Vergabe-Praxis der Stadtpark Norderstedt GmbH ausließ. Gleich mehrfach hätten sich die Vorgaben für Anlage und Vertragsgrundlagen geändert: Mal sei die Stadtpark GmbH sein Ansprechpartner gewesen, mal das Cateringunternehmen der Landesgartenschau. Die Bauten für Umkleidekabinen, Ticketverkauf und Skiverleih habe er mal auf dem jetzigen Catering-Gelände, mal außerhalb dessen planen sollen. Außerdem will Schattenfroh kürzlich erfahren haben, dass die Vergabe-Entscheidung längst in Richtung seines einzigen Mitbewerbers aus Süsel gefallen sei. Genau diese Schilderungen riefen heute GALiN-Fraktionschefin Maren Plaschnick auf den Plan: Ihrer Meinung nach hätte die Anlage erstens europaweit ausgeschrieben-, die groben Rahmenbedingungen zudem im Aufsichtsrat der Stadtpark Norderstedt GmbH besprochen werden müssen. Die GALiN behält sich nun rechtliche Schritte vor, um die Vorgänge zu klären.
Unternehmer Schattenfroh hat inzwischen die Konsequenzen aus dem Verhalten der Planer gezogen und sein Angebot für die Wasserskianlage zurückgenommen - 800.000 Euro wollte er investieren, "drei bis fünf Arbeitsplätze" schaffen. Das kann jetzt möglicherweise Konkurrent Christian Rumpel, der aber ebenfalls bis heute auf Mitteilung der genauen Rahmenbedingungen wartet. Gartenschau-Geschäftsführer Kai Jörg Evers versteht den ganzen Ärger derweil nicht so recht. Zwar sei die Planung wegen wechselnder politischer Vorgaben eher suboptimal verlaufen, eine Vorentscheidung gegen Schattenfroh gebe es aber nicht.