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Mittwoch, 14. März 2012, 11:51 Uhr

Beran und Diedrichsen deklassiert

Bonse Wahlstedter Bürgermeister

Infoarchiv Norderstedt | Klare Verhältnisse in Wahlstedt: Mit 63,3% der Stimmen konnte der langjährige CDU-Stadtvertreter Matthias Bonse die Bürgermeisterwahlen am Sonntag klar für sich entscheiden. Der 50jährige Vertriebsleiter ließ damit gleich zwei sozialdemokratische Mitbewerber klar hinter sich. Andreas Beran (20,1%) und der durch eine kommunale Fehlinvestition umstrittene Amtsinhaber Sven Diedrichsen (16,6%) gestanden ihre Niederlage ein.

Matthias Bonse

Matthias Bonse

Zwar galt Bonse schon im Vorfeld der Wahl durchaus als Favorit, ein derart klares Abstimmungsergebnis sorgte aber bei SPD-Fraktionschef Heinrich Westphal für Ernüchterung. Zumindest für einen "respektablen Kandidaten wie Andreas Beran", so Westphal gegenüber der Segeberger Zeitung, habe seine Partei mit 30 oder 40 Prozent der Stimmen und der Erzwingung einer Stichwahl gerechnet. Fast schon rauflustig gab sich hingegen Markus Senger von den LINKEN, der SPD und Grünen mangelnde Unterstützung Berans vorwarf. Und überhaupt sei die Wahlstedter SPD heute "nur noch eine CDU light".

Während man sich im Lager der Wahlverlierer also die Wunden leckt, herrscht bei der CDU in der 9.000-Einwohner-Stadt eitel Sonnenschein. Fraktionschef Jan Christoph etwa sieht im deutlichen Sieg seines Parteifreundes die Entscheidung der BürgerInnen "für einen Neuanfang", Matthias Bonse könne - gerade wegen seiner "Finanz- und Wirtschaftskompetenz" viel bewegen.

Viel bewegt hatte zwar auch Wahlverlierer Sven Diedrichsen, er stolperte aber über eine allzu folgenschwere Entscheidung, die er 2006 als Geschäftsführer der Mittelzentrumsholding Bad Segeberg/Wahlstedt GmbH getroffen hatte - gemeinsam mit Prokurist Björn Pasternak. Ausgerechnet mit der Pacht eines Spaßbades auf Fehmarn wollte der seit 1998 amtierende Verwaltungschef Gewinne erzielen und havarierte erwartungsgemäß. Unter anderem weil umstritten ist, ob Diedrichsen damals die zuständigen Gremien ausreichend beteiligt hat, leitete Landrätin Jutta Hartwieg (SPD) kurz vor der Wahl ein Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister ein. Da half dann auch seine ansonsten erfolgreiche Amtsführung nicht mehr.