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Sonntag, 23. Oktober 2011, 16:57 Uhr

Politik beschließt Antrag der GAL

Bezirksamt flaggt gegen Gewalt an Frauen

Infoarchiv Norderstedt | Einstimmig hat die Bezirksversammlung Hamburg-Nord vergangene Woche auf Antrag der GAL beschlossen, am 25. November - dem Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen - ein Transparent der Frauen-Hilsorganisation Terre des Femmes am Bezirksamt zu hissen. Aufschrift: "Frei leben ohne Gewalt".

Da die Mühlen der Verwaltung manchmal etwas langsam mahlen, hat die GAL dem Bezirksamt zudem gleich eine Mühe abgenommen und die entsprechende Fahne (siehe Foto) mitgebracht: Parteimitglieder entfalteten sie vom Balkon des Saales aus, als der Antrag diskutiert wurde. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GAL, Ulrike Sparr: "Wir haben diese geringfügige Störung des Versammlungsablaufs bewusst in Kauf genommen, um auf den Skandal der steigenden Gewalt gegen Frauen hinzuweisen. Auch in Hamburg sind Jahr für Jahr tausende von Frauen psychischen und körperlichen Attacken ausgesetzt, die sie auf Grund ihres Geschlechts erfahren. Unsere Frauenhäuser sind nach wie vor überbelegt. Die Fahnenaktion soll dies wieder ins öffentliche Bewusstsein rücken."

Mit Motto und Transparent will Terre des Femmes auf die weltweit steigende Zahl von Menschenrechtsverletzungen gegenüber Frauen und Mädchen hinweisen. Laut UNO wird weltweit jede dritte Frau einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt oder anderweitig missbraucht. Auch die ebenso weit verbreitete Gewalt in Familien, Ehen oder Lebensgemeinschaften richtet sich ganz überwiegend gegen Frauen und Mädchen. Der 25. November ist seit 1999 von den Vereinten Nationen als Gedenktag für Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen anerkannt. Er geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden.

2010 wehten rund 5.600 Fahnen mit der Aufschrift im In- und Ausland. In diesem Jahr gilt die Aktion insbesondere dem Kampf gegen den Mythos der Jungfräulichkeit, der den jungen Frauen in vielen Familien immer noch die Last der Familienehre aufbürdet.