Infoarchiv Norderstedt | Heute fiel der letzte Vorhang: Die Segeberger Karl-May-Festspiele haben auch ihre 62. Saison erfolgreich beendet. Doch ausgerechnet Winnetou wird 2013 wohl nicht mehr dabei sein - genauer gesagt: Sein Schauspieler. Erol Sander soll am Kalkberg in Ungnade gefallen sein.

Erol Sander als "Winnetou" am Segeberger Kalkberg (Foto: Kalkberg GmbH)

Ganz freiwillig erfolgt Sanders wahrscheinlicher Abschied daher nicht und offiziell entschieden wird darüber auch erst heute. Gerüchten zufolge soll sich der in München lebende Schauspieler aber zunächst mit mehreren Schauspiel-Kollegen und in der Folge auch mit der bei den Festspielen federführenden Kalkberg GmbH verkracht haben. Die hauptsächlich von Geschäftsführerin Ute Thienel, dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Segeberger Bürgermeister Dieter Schönfeld und Werbemanager Wolfgang Spahr vertretene Gesellschaft widerspricht zwar der "Rausschmiss"-Version, deutete zuletzt qua Schönfeld aber ebenfalls die Trennung von Sander an, der seit 2007 als insgesamt zwölfter Winnetou durch das Kalkbergstadion ritt. Sein Nachfolger könnte nun ausgerechnet sein Vorgänger werden: Der allerdings schon 72jährige Gojko Mitic, schon zwischen 1992 und 2006 als gütiger Indianerhäuptling unterwegs, hat laut Hamburger Abendblatt Interesse bekundet, erneut durch die Kreisstadt zu reiten. Andererseits ist die Forderung nach einem jüngeren und vielleicht auch unbekannteren Darsteller laut geworden.

Die Karl-May-Festspiele finden nun schon seit 1952 statt und haben für Bad Segeberg nach wie vor prägende Bedeutung. Während in den Anfangsjahren gefühlt die halbe Stadt an den Aufführungen beteiligt war, werden die Festspiele heute höchst professionell abgewickelt. Dennoch sind die "Karl-May-Spiele" in den Sommermonaten durch den Tourismus, die tagtäglichen Zuschauerströme und die oft prominenten SchauspielerInnen am Kalkberg omnipräsent in der Kreisstadt, die gerade einmal 15.000 EinwohnerInnen hat.