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Sonntag, 26. Juni 2011, 19:07 Uhr

Erneute Arbeitsniederlegungen

AKN: Noch bis Montag Notfahrpläne

Infoarchiv Norderstedt | Auch am Montag werden auf den Linien der Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) noch Notfahrpläne gelten, das teilte das Unternehmen nach Beendigung der Arbeitsniederlegungen seiner Lokführer am Sonnabend mit. Grund für die weiter eingeschränkten Fahrpläne ist angeblich "Planungssicherheit für die Kunden".

Leeres AKN-Gleis: Fährt sie oder fährt sie nicht? (Foto: Infoarchiv)

Leeres AKN-Gleis: Fährt sie oder fährt sie nicht? (Foto: Infoarchiv)

Laut AKN-Sprecher Jörg Minga habe man schon bald nach Ausrufung des neuerlichen, unbefristeten Streiks etlicher Lokführer entschieden, die Notfahrpläne bis einschließlich Montag einzurichten, um die KundInnen nicht noch weiter zu verwirren. Die ebenfalls von Arbeitsniederlegungen betroffenen Bahn-Unternehmen Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und metronom haben hingegen entschieden, ihre Züge möglichst schnell wieder planmäßig verkehren zu lassen. Bereits nach den letzten Streikaktionen hatte die AKN wenig Bereitschaft dafür gezeigt, sofort wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren. Unter anderem war dem Unternehmen im Besitz der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein vorgeworfen worden, die an Arbeitsniederlegungen beteiligten Lokführer zu schikanieren und unnötig lange von der Arbeit fernzuhalten. 

In dem Tarifkonflikt zwischen privaten Bahnbetreibern und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geht es einerseits um Lohnerhöhungen, vor allem aber um einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag für Lokführer. Während die GDL hier Gerechtigkeit fordert, weigert sich die Beamten-Gewerkschaft strikt, gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen bundesweiten Tarifvertrag für alle Bahn-Beschäftigten abzuschließen. Daraus wird unter anderem gefolgert, dass die GDL vor allem auf die (egoistischen) Vorteile ihrer Mitglieder achtet, nicht aber auf gewerkschaftliche Interessen möglichst vieler Beschäftigter.

Derweil hat sich auch die schleswig-holsteinische FDP in Sachen AKN zu Wort gemeldet, wenn auch in ganz anderem Kontext: Im Rahmen eines Treffens der Landtags-, bzw. Bürgerschaftsfraktionen aus Hamburg und Schleswig-Holstein beschlossen die Liberalen neben dem endgültigen "Aus" des Großflughafens Kaltenkirchen auch den Verkauf der Landesanteile Schleswig-Holsteins an der AKN. Die Kaltenkirchener Landtagsabgeordnete Katharina Loedige: "Es ist nicht Aufgabe eines Landes, ein Bahnunternehmen zu betreiben. Es ist die Aufgabe des Landes, einen leistungsfähigen Schienenverkehr zu gewährleisten. Genau dies ist bei der maroden Haushaltslage des Landes nur durch einen Verkauf der Anteile sicherzustellen".