Infoarchiv Norderstedt | Gleich zwei mal binnen weniger Tage geht es Mitte August um die TagesAufenthaltsStätte (TAS) im Lütjenmoor. Während das Begegnungszentrum für Menschen in sozialer Bedrängnis am 17. August sein jährliches Sommerfest feiert, wurde die Fußball-Landesliga-Partie zwischen der dritten Mannschaft des HSV und dem TSV Uetersen am 21. August kurzerhand zum Benefizspiel umgewidmet.

Zunächst aber soll gefeiert werden: Für kommenden Mittwoch lädt die TAS ihre Freunde, Förderer, Nachbarn und Interessierte von 14 bis 17 Uhr zu ihrem diesjährigen Sommerfest bei kostenlosen Getränken, Würstchen und "Volker Böges Gulaschkanone" ein. Neben einigen KommunalpolitikerInnen haben sich dazu auch Sozialdezernentin Anette Reinders (GALiN) und der Schirmherr der TAS - NDR-Moderator Carlo von Tiedemann angekündigt.

Am darauf folgenden Sonntag gehts dann sportlich zur Sache: Am vierten Spieltag der Landesliga-Saison (6. Liga) trifft der HSV III auf den TSV Uetersen und hat zugesagt, der TAS sämtliche Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten dieses Spiels zukommen zu lassen. Neben der politischen "Brisanz" ist diese Partie zudem sportlich interessant, denn mindestens das Gästeteam würde wohl in der nächsten Saison gerne wieder in der Hamburger Oberliga spielen. Los gehts am 21.8. schon um 10.45 Uhr auf den Paul-Hauenschild-Plätzen an der Ulzburger Straße 94, die Karten kosten 4 Euro, bzw. 2 Euro ermäßigt.

Die TagesAufenthaltsStätte ist ein Begegnungszentrum und die einzige niedrigschwellige Anlaufstelle bei sozialen Schwierigkeiten aller Art in Norderstedt. 20 Ehrenamtliche kümmern sich unter der Leitung von Diakonie-Mitarbeiter Jan Karstens um die Gäste, bieten ein offenes Ohr, ein warmes Essen und ermöglichen den oft obdachlosen BesucherInnen die Nutzung sanitärer Einrichtungen. Sie wird von der Diakonie betrieben aber überwiegend von der Stadt Norderstedt finanziert. Zuletzt hinterfragten CDU- und FDP-Mitglieder im zuständigen Sozialausschuss die Nutzung der Einrichtung durch Nicht-Obdachlose und deuteten deshalb mögliche Kürzungen für den Etat der TAS an. Beobachter sehen darin eine Mischung aus Unwissen und Abneigung gegenüber der Hilfseinrichtung, da Obdachlosigkeit heute überwiegend "verdeckt" ist, die Menschen also oft eine irgendwie geartete, unsichere Unterkunft haben und auf der Schwelle zur "echten" Obdachlosigkeit stehen. Außerdem dürfte ein gemeinsamer Treffpunkt von Obdachlosen und nicht Obdachlosen für viele hilfreich sein, sich aus dem "reinen" Milieu Betroffener abzusetzen.