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Freitag, 17. Januar 2014, 11:26 Uhr

WHU votiert für Baum

Bendfeldt wegen Schill-Vergangenheit unter Druck

Gemeindewappen an der Rathaus-Fassade

Henstedt-Ulzburg: Schon seit Februar 2012 wird die Gemeinde ehrenamtlich geführt (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Das ging schnell: Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der zwei von Parteien und Wählergemeinschaften bevorzugten Kandidaturen für die Bürgermeisterwahlen in Henstedt-Ulzburg, haben die Mitglieder der WHU Doris Baum ins Rennen geschickt.

Leerer Bürgermeister-Schreibtisch im Ulzburger Rathaus

Ab Ende März wieder hauptamtlich besetzt: Der leere Bürgermeister-Schreibtisch im Ulzburger Rathaus (Foto: Infoarchiv)

Mit Frau Baum können wir der Gemeindeverwaltung eine kompetente und erfahrene Führungspersönlichkeit voranstellen", sagte die stellvertretende WHU-Vorsitzende Verena Grützbach gestern im Anschluss an eine Mitgliederversammlung, "außerdem kennt sie Henstedt-Ulzburg gut und weiß, wo Handlungsbedarf besteht." Grützbach bittet daher die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde um Unterstützung der Kandidatin. Zuvor hatte Baum den versammelten WHU-Mitgliedern zwei Stunden lang Rede und Antwort gestanden, überzeugte dabei laut Grützbach "durch ihre umfassende Berufs- und kommunalpolitische Erfahrung". Baum arbeitet zur Zeit in der Segeberger Kreisverwaltung, leitete zuvor - nicht eben unumstritten - die ARGE im Kreis. Sie wird auch von der SPD unterstützt, ein entsprechendes Mitgliedervotum wird allerdings erst auf einer Versammlung am 23. Januar erwartet.

Die zweite Kandidatin im Rennen ist derweil wegen ihrer politischen Vergangenheit unter Druck geraten. Die von CDU und der Wählergemeinschaft "Bürger für Bürger" (BfB) vorgeschlagene Susanne Bendfeldt war einst stellvertretende Landesvorsitzende der rechtspopulistischen Schill-Partei, erwähnte davon in ihrer Vorstellung aber nichts. Für die Segeberger Jusos Grund genug, der Union erneut "mangelndes Fingerspitzengefühl bei der Abgrenzung nach rechts" vorzuwerfen: Die Schill-Partei sei 2001 mit ausländerfeindlichen Parolen aufgefallen, so Juso-Sprecher Frederik Digulla, daher wäre es konsequent, wenn die CDU die Kandidatur Bendfeldts nicht weiter verfolgen würde. Ob sie etwas an ihrem Vorschlag ändert, will die Union auf einer Mitgliederversammlung am 23. Januar beschließen. Einen Tag später berät dann die BfB ihr Vorgehen. Die FDP hat sich hingegen schon festgelegt und empfiehlt keine der beiden Kandidatinnen.

Gewählt wird die Bürgermeisterin am 16. März. Die Wahl war notwendig geworden, weil der (parteilose) Bürgermeister Torsten Thormählen wegen schwerwiegender Betrugsvorwürfe erst beurlaubt und später abgewählt wurde. Bereits seit Februar 2012 wird die 27.000-Einwohner-Gemeinde von seiner ehrenamtlichen Stellvertreterin Elisabeth von Bressensdorf geführt.