- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Mittwoch, 25. Februar 2004, 1:00 Uhr
Weit über hundert DemonstratInnen fordern:"Es geht auch anders !"
Eine soziale Stadt ist nicht nur möglich, sondern vor allem unverzichtbar
Infoarchiv | "Wir werden solange wiederkommen, wie es nötig ist", stellte Kerstin Liebermann vom Elternbeirat Kita Tannenhofstrasse in ihrem Redebeitrag klar. Und das es sich hierbei nicht um leere Versprechen handelt unterstrichen die DemonstrantInnen mit zustimmenden Rufen und Pfeifen, während parallel zu der Veranstaltung die Stadtvertretung tagte.
Gerade im Kitabereich, im dem Betreuungszeitreduzierungen, Personalsparmaßnahmen und indirekte Beitragserhöhungen drohen, erzielte das Bündnis "für eine Soziale Stadt" mit ihren Protesten die ersten Erfolge. Die Entscheidung über die vehementen Eingriffe, die so gut wie beschlossen schienen, wurden erst kürzlich von höchster Ebene zurückgepfiffen. Kein Grund zum frühzeitigen Jubeln, muss doch davon ausgegangen werden, dass diese Entscheidung lediglich aus wahlstrategischen Gründen aufgeschoben wurde. Deswegen forderte das Bündnis in seinem Aufruf für die Kundgebung auch : Hände weg von den Kitas, vor und nach der Wahl !
Aber längst nicht nur den Kitaeltern, Kindern und ErzieherInnen geht die eiskalte Sparpolitik von Grote und seiner Monster AG mächtig an die Nieren. Betroffen sind vielmehr auch :
- Wohnungslose Menschen durch die Schließung der Tagesstätte am Herold Center.
- Drogenabhängige Menschen, durch den Verkauf des Hauses der Drogenberatung am Kohfurt.
- Ältere Menschen, durch die Reduzierung der Zuschüsse für die Altenkreise.
- Kinder und Jugendliche, durch die Agenda Jugendarbeit 2010, die nicht nur die Schließung des Jugendkulturcafes vorsieht, sondern darüber hinaus noch weitere Einschnitte in den Angeboten der offenen Jugendarbeit.
Diese Aufzählung ist nicht vollständig, sie dokumentiert nur einen Teil der geplanten Einschnitte. "Das gleichzeitig an anderer Stelle ordentlich Geld verpulvert wird, ich möchte hier nur das Norderstedter Beispiel des Distributions- und Logisticzentrums nennen", kommentiert ein Sprecher von "Avanti- undogmatische Linke" während seines Redebeitrages, " stört richtige Standortpolitiker wie Herrn Grote überhaupt nicht, im Gegenteil, es entspricht genau seinen Vorstellungen, wie der Laden zu laufen hat."
"Es geht auch anders!" erklärt der Sprecher unter lautem Beifall und Pfiffen. "Eine soziale Stadt ist nicht nur möglich, sondern vor allem unverzichtbar !"
Zwischen den Redebeiträgen sorgte auch bei dieser Kundgebung ein Musikprogramm für zusätzliche Stimmung. Wie schon bei der ersten Kundgebung im Dezember war auch diesesmal Tom Shaka auf der Bühne, um die TeilnehmerInnen mit dem Blues zu wärmen. Anschließend wurde von jungen MusikerInnen aus Norderstedts Jugendfreizeiteinrichtungen Hip Hop und Grunge geboten. Der Schneeregen war so stark, dass die InitiatorInnen der Kundgebung den Bühnenwagen so auf dem Rathausmarkt platziert hatten, dass ein Teil der KundgebungsteilnehmerInnen unter dem schützenden Dach der Rathausarkaden stehen konnte, wo zudem der Eine-Welt-Laden- Norderstedt auch zu dieser Kundgebung Kaffee und Tee gegen Spende verteilte.
Als letzter Redner wies Hartmut Reinke von der "Initiative zum Erhalt der mächtigen Stadteichen" darauf hin, dass das geplante LDZ nicht nur ein millionenschweres Prestigeobjekt zweifelhaften Erfolges ist. Sondern er machte auch deutlich, wie makaber die Leichtigkeit ist, mit der das Zentrum politisch durchgesetzt wird, während sozial notwendigen Einrichtungen mit der gleichen spielerischen Leichtigkeit der Garaus gemacht wird. Zudem, und das ist das Anliegen von Hartmut Reinke und seiner Initiative, hat die Errichtung des Zentrums weitreichende ökologische Folgen, beginnend mit der Abrodung der riesigen Eichen in geplanten Baugebiet.
Eines ist zum Abschluss der Kundgebung sicher : Egal wie das Wetter zur nächsten Stadtvertretersitzung auch ist, die DemonstrantInnen werden wieder da sein, um Grotes sozialer Eiszeit zu trotzen, denn : "Es geht auch anders !"