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Montag, 8. März 2004, 1:00 Uhr
ver.di Norderstedt: "Auf nach Berlin !"
Gewerkschaften mobilisieren europaweit zu Protesten gegen Sozialabbau
Info Archiv | Statt offenem Widerstand organisiert der DGB lauwarme Proteste, das ist altbekannt. Statt offensiven RednerInnen und zornigen Bands werden die TeilnehmerInnen von Schlaftablette Michael Sommer (DGB-Bundesvorsitzender und Sozialdemokrat) und den "Prinzen" erwartet - nicht viel, aber immerhin.
Auch zahlreiche NorderstedterInnen sollen sich nun am 3. April nach Berlin begeben und an den Massendemonstrationen teilnehmen. In allen europäischen Hauptstädten wollen an diesem Tag mehrere Millionen GewerkschafterInnen, Linke und sozial Bewegte zeigen, was sie von den neoliberalen Hetzern und auch von den "Genossen der Bosse" halten.
ver.di-Mitglieder und -sympathiesantInnen aus der Region Norderstedt können sich zu diesem Zweck unter der Rufnummer 040 - 525 44 19 an das ver.di-Mitglied Siegfried Nieswandt wenden. Unter anderem bei ihm gibt es Karten für mindestens einen ver.di-Bus aus Norderstedt (um 6.30 Uhr geht´s am Rathausplatz los), während die IG Metall gegen 6 Uhr gleich mehrere Busse vom Bahnhof Ochsenzoll aus an den Start schickt (Näheres in Kürze). Andere Gewerkschaften - beispielsweise die IG BAU - mobilisieren zentral zum Besenbinderhof nach Hamburg (für Anmeldungen 040 - 25 30 44 0 wählen).
Während derzeit noch alle auf eine große Beteiligung hoffen, klingen die Aufrufe der deutschen Gewerkschaften im Europavergleich nach wie vor weichgewaschen: "Niemand wird bestreiten, dass der Sozialstaat in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Zukunftsgerechte Reformen sind notwendig", verbreitet etwa ver.di.
Und weiter schreibt die weltgrößte Gewerkschaft:
"Wie diese Arbeitgeber den Beschäftigten drohen, so drohen sie auch der Politik: Wenn der Sozialstaat nicht billiger wird und Arbeitnehmer/innenrechte nicht abgebaut werden, wollen sie unserem Land den Rücken kehren. Sie wollen sich aus ihrer Verantwortung für die Sozialversicherungen stehlen. Und sie wollen keine Steuern mehr für Leistungen bezahlen, von denen gerade sie profitieren, seien es Schulen, Hochschulen und Kindergärten oder auch Straßen und Kultureinrichtungen.
Demonstrieren Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden/innen für ein Europa, in dem alle Menschen die Chance haben, ein Leben in Freiheit und Würde zu führen. Werden Sie Teil einer Bewegung für eine europäische Wirtschafts- und Sozialordnung, die den Menschen dient. Wir wollen Arbeit für alle, von der wir alle in Würde leben können. Stehen wir zusammen für eine solidarische Gesundheitsversicherung und für Renten, die ein würdiges Leben im Alter sichern. Und wir fordern mehr Geld für Kindergärten, Schulen und Hochschulen. Demonstrieren Sie mit uns für ein Europa, in dem die Bürgerinnen und Bürger teilhaben können an allen für sie wichtigen Entscheidungen, in den Parlamenten genauso wie in den Betrieben und Unternehmen."
In Kürze berichten wir über die Mobilisierung der übrigen Einzelgewerkschaften in Norderstedt und Umbgebung. Klar ist, dass am 3. April alle interessierten Menschen aus der Region UMSONST nach Berlin fahren können, um ihrm Ärger Luft zu machen. Für diesen Zweck öffnen die meisten Einzelgewerkschaften sogar Nichtmitgloiedern die Bustüren.