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Dienstag, 29. Oktober 2013, 9:51 Uhr

Sparkasse Südholstein vor Filialschließungen

11 Standorte weniger - Schmieder will "Kräfte bündeln"

Schaufensterwerbung der Sparkasse Südholstein

"Kein 08/15": Werbung im Schaufenster der Filiale am Herold-Center (Foto: Infoarchiv)

Olaf Harning | Die wegen fauler Kredite und ihrer Anteile an der maroden HSH Nordbank in finanzielle Schieflage geratene Sparkasse Südholstein hat erste Schritte ihres Sanierungskurses bekannt gegeben. Fast jede vierte Filiale soll geschlossen werden, gut 160 Arbeitsplätze fallen weg.

Die Filiale der Sparkasse an der Ulzburger Straße

Diese Türen bleiben offen: Filiale der Sparkasse Südholstein an der Ulzburger Straße in Norderstedt (Foto: Infoarchiv)

Treffen wird es dabei die kleineren der insgesamt 47 Filialen. Elf von ihnen sollen geschlossen werden, etwa 160 der zur Zeit 1010 Arbeitsplätze wegfallen. Vorstandschef Ralph Schmieder, der seinen Posten im Rahmen der Sanierung ebenfalls räumen wird: "Um unsere Kompetenz vor Ort weiter zu stärken, bündeln wir unsere Kräfte in der Region. Zum 15. Januar 2014 werden wir elf kleine Filialen mit benachbarten Geschäftsstellen zusammenlegen". Die davon betroffenen MitarbeiterInnen sollen zunächst in andere Filialen wechseln, der anstehende Personalabbau läuft unabhängig von den Filialschließungen.

Das Institut leidet schon seit 2003 an rund 600 ungesicherten Krediten aus Beständen der ehemaligen Kreissparkasse Segeberg, die schließlich einen Ausfall von fast 100 Millionen Euro bedeuteten. Außerdem verloren Anteile an der maroden HSH Nordbank fast 65 Millionen Euro an Wert. Um die im EU-weiten Bankenabkommen „Basel III“ verankerte Kernkapitalquote von 8,5 Prozent erfüllen zu können, benötigt die Sparkasse Südholstein zur Zeit Stützungszahlungen in Höhe von 60 Millionen Euro, für die der Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein einschneidende Sanierungsmaßnahmen erwartet. Schon 2009 musste das öffentliche Unternehmen mit rund 100 Millionen Euro gestützt werden. Die eine Hälfte kam damals vom Sparkassen- und Giroverband, die andere von einer Holding der Hamburger Sparkasse.

Von den Filialschließungen kaum betroffen ist der Kreis Segeberg, hier zieht sich die Sparkasse nur aus Hartenholm zurück. In Neumünster und im Kreis Pinneberg hingegen wird das Filialnetz deutlich dünner. Dennoch ist die Sparkasse Südholstein mit 36 Filialen und 18 SB-Standorten auch in Zukunft flächendeckend in der Region präsent. Schmieder: "Die Filialen sind und bleiben der Mittelpunkt unseres Kundengeschäfts." Ergänzend sorgten Online-Angebote, Mobile-Banking und eine telefonische Kundenbetreuung an sieben Tagen der Woche laut Schmieder für eine Qualität, die kein anderer Finanzdienstleister in der Region biete.