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Montag, 1. September 2003, 2:00 Uhr

"Selbstverwaltung" contra Kahlschlag ?

JuKuCa-NutzerInnen einigen sich vorläufig mit Bürgermeister Grote

Melanie Hofbauer / Info Archiv | Selbstverwaltung im Kulturcafé Aurikelstieg

Am Freitag, d. 29.08.03 fand eine Diskussion zwischen fünf Besuchern des Kulturcafés Aurikelstieg und dem Norderstedter Bürgermeister H. J. Grote und seinem Stellvertreter Herrn Freter statt (NZ berichtete). Die Jugendlichen wurden dort vor die Wahl gestellt: entweder die sofortige Schließung des "Offenen Bereiches" oder Selbstverwaltung. Hierüber sollten sich die jungen Leute über das Wochenende Gedanken machen. Es wurde ein neuer Termin am Montag, d. 01.09.03 zur weiteren Diskussion vereinbart.

Um 15.00 Uhr trafen Hr. Grote, Hr. Freter, Hr. Struckmann und Hr. Streitpfert (zuständiger Regionalleiter) im Kulturcafé ein, um mit den Jugendlichen eine Lösung zu finden. Die Besucher des Jugendtreffs gingen mit dem Ziel ins Gespräch, auch weiterhin einen "Offenen Bereich" zu erhalten, im Sinne von pädagogischer Betreuung, die nicht themengebunden, sondern bedarfsgerecht gestaltet werden sollte. Diese hätte vorausgesetzt, dass kompetente Erzieher/-innen zur Verfügung stünden. Doch ihre Hoffnungen wurden ihnen schnell genommen.

Der von Herrn Grote propagierte Vorschlag der selbstverwalteten Nutzung der Räumlichkeiten zielte lediglich auf eine simple Öffnung des Hauses ab, nicht auf die pädagogische Arbeit. Diese soll nun für die breite Masse entfallen.

In den Verhandlungen um einen Konsens der beiden Standpunkte hat man sich nun darauf geeinigt, dass wöchentlich drei feste Tage ab mittags in Eigenregie gestaltet werden sollen. Ausgewählt wurden die Tage, an denen die Musikarbeit im Kulturcafé stattfindet, so dass im Notfall ein Ansprechpartner vor Ort wäre. Diese Regelung soll noch diese Woche in Kraft treten.

Während der Bürgermeister die Bereitschaft der Jugendlichen zur Eigenverantwortung begrüßte, gehen die Jugendlichen eher mit gemischten Gefühlen an die neue Aufgabe. "Das ist ein fauler Kompromiss !", so ein Besucher des "KuCa´s" (16). "Für unsere Probleme finden wir hier keinen Ansprechpartner mehr." Auch wird der Verlust von Monika Guntermann, ehemalige Betreuerin, sehr bedauert. "Eine weibliche Bezugsperson wäre weiterhin sehr wichtig gewesen", sagte Anja (21), "wir Älteren können den Bedarf an pädagogischer Arbeit sicher nicht auffangen."

Ob es überhaupt möglich ist, einen Jugendtreff in Selbstverwaltung zu führen, wird sich nun zeigen. Die Jugendlichen wollen es zumindest versuchen.

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