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Freitag, 25. August 2006, 2:00 Uhr

Es schallte und rauschte!

Gelungener Coup: Im Norderstedter Stadtpark wurde wieder gerockt

Info Archiv Norderstedt | Viele dachten bereits, dass "Schall und Rausch" ebenso zur Norderstedter Geschichte gehört, wie das Soziale Zentrum (SZ). Tatsächlich fordern sowohl die AktivistInnen des SZ nach wie vor ein neues Gebäude in der Stadt und von der Stad, während die OrganisatorInnen des Festivals in den letzten Monaten emsig an Schall-und-Rausch 2006 gearbeitet haben. Totgesagte leben länger.
Auf Flyern, Redebeiträgen und per Mundpropaganda wurde das diesjährige Event nach einem Jahr Pause beworben. 2005 war die Aktion einer inneren Zäsur ebenso zum Opfer gefallen, wie dem Kampf für den Erhalt des Zentrums in der Ulzburger Straße. Vor allem, weil es in den letzten Jahren mehr und mehr Kritik an Art, Umfang und Stil des Schall-und-Rausch-Festivals gegeben hatte, besinnt man sich dieses Jahr wieder auf die Wurzeln.
Bereits am Freitag gegen 12 Uhr steht die - diesmal wesentlich kleinere - Bühne. Es gibt 2006 vor allem weniger Technik, dafür wieder mehr anpackende Hände, um zu improvisieren und eine kleine Zeltstadt aufzubauen. Das Festival ist - nachdem die OrganisatorInnen von emsigen Stadtbeamten zuletzt immer mehr schikaniert worden waren - in diesem Jahr wieder unangemeldet und birgt damit sicher noch Konfliktstoff. Zunächst jedoch hat die Norderstedter Polizei das Event zähneknirschend geduldet. Bereits am Freitag waren bereits rund 300 BesucherInnen zum Festival-Reload erschienen, am Samstagabend kamen dann über 400 Festival-Fans auf die Wiesn.
In insgesamt 16 Live-Stunden spielten auf der Punkbühne 13 Rock-, Punk-, Surf- und HipHop-Bands, 9 DJs heizen auf dem "Tanzrasen" elektronisch ein. Dazu gab es eine Volxküche, Getränke und Longdrinks, Büchertische, einen Infostan und den obligatorischen Kickertisch - der Eintritt war wie immer frei.

Die Bands:
Tod im Strandkorb (Surf)
Mindsweeper (Orgelpunk)
Narcoleptic (englischer Punk)
10m Feldweg ("Hamburger Schule")
Bunch of Rags (Accoustic Country)
The Varanes (Punkrock)
Chöön (Rock)
Der Chill Faktor (HipHop)
Radiator (Punk)
One Must Fall (HC-Punk)
The Elefants (Punkrock)
Nihiling (Chillrock)
Shitting Elvisses (Punk-Cover)

DJs
Jan Tenner
T-Mo
G-Tekk
Bioton
Bielan
Deep.Art.Ment
Strahlemann
Kellergeista
Bela A.D.K.
Jöris Grüschow
Gesine Pertenbreiter

Schall-und-Rausch-Flyer-Text:
Nachdem uns die Stadt in den Vorjahren immer mehr Auflagen aufgedrückt und versucht hat, das Festival zu kontrollieren und in kommerzielle Bahnen zu lenken, haben wir das Schall-und-Rausch letztes Jahr ausfallen lassen. Zudem haben wir im letzten Sommer versucht, das linke selbstverwaltete Soziale Zentrum, Ausgangspunkt für viele Aktivitäten in Norderstedt, u.a. eben auch für dieses Festival, vor dem Abriss zu schützen. Inzwischen ist viel passiert, mittlerweile hat die Stadt Norderstedt das SZ abreißen lassen. Es herrscht eine profitorientierte Stimmung in der Stadt, in öffentlichen und sozialen Bereichen wird privatisiert, gekürzt und geschlossen, wo es nur geht.
Das ist einer der Gründe, weshalb wir beschlossen haben, uns den Raum für das Schall-und-Rausch-Festival, das in den 11 Jahren seines Bestehens so viel Spaß gemacht- und Anklang bei allen Beteiligten gefunden hat, jetzt auf unkonventionellem Weg zurückzunehmenn und zu zeigen, dass wir noch da sind und nicht sang- und klanglos vom Erdboden verschwinden.
Das bedeutet, dass das Festival unangemeldet stattfindet. Deshalb ist es wichtig, dass sich viele Leute daran beteiligen (...). Das Festival soll dieses Jahr wieder kleiner werden, als in den Jahren zuvor. Das liegt einerseits daran, dass wir ohne Anmeldung equipmenttechnisch entsprechend vorsichtiger sein müssen und auf der anderen Seite der ursprüngliche Charakter des Festivals wieder hergestellt werden soll. Das heißt: Es wird ein unkommerzielles Festival, auf dem sich alle Leute einbringen-, Spaß haben- und sich wohl fühlen können. Es ist wichtig, dass Ihr Euch verantwortlich zeigt und nicht ausschließlich zum Konsumieren kommt.
Das Festival lebt von der Beteiligung aller, die aufeinander acht geben und sich einbringen. Viel Spaß wünscht Euer Schall-und Rausch-Orgateam!

Sexistisches, rassistisches und anderes diskrminierendes Verhalten wird nicht geduldet!

Vor der Bühne am Samstag

Veröffentlicht in Alternative Zentren mit den Schlagworten Norderstedt, Polizei, Schule