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Freitag, 14. März 2003, 1:00 Uhr

Norderstedter Bauwagenplatz contra Hamburger Senat

Forderung: "Plätze bleiben wie und wo sie sind !"

Info Archiv | Noch am 6. März hatte der Senat den Bambule-BewohnerInnen ein "letztes Angebot" unterbreitet, indem er ultimativ zwei Freiflächen nannte, auf denen sich der zuvor geräumte Wagenplatz befristet niederlassen könnte. Gleichzeitig erklärte Bürgermeister Ole von Beust, dass trotzdem an der langfristigen Räumung aller Plätze festgehalten werde.
In einer aktuellen Erklärung bewerteten die BewohnerInnen dieser Plätze das Verhandlungsergebnis zwar als "Erfolg", machten aber zugleich deutlich, dass die Auseinandersetzungen keinesfalls vorbei sind. Einerseits kritisieren sie, dass es trotz der angeblichen Eile bis heute keinen Termin für den Bezug des schließlich gewählten Platzes in Hamburg-Altona gibt, andererseits lehnen sie die Pläne des Senats strickt ab, künftig alle Hamburger BauwagenbewohnerInnen an diesem Ort zu konzentrieren: "Wir wollen dazu unmissverständlich und deutlich sagen: Es wird keine wie auch immer geartete Abwicklung der bestehenden Bauwagenplätze mehr geben !"
Die BewohnerInnen der Plätze "Henriette", "Borribles", "Hospi", "Bambule", "Wendebecken", "Gaußstraße", "Rondenbarg" und Norderstedt fordern neben einer unverzüglichen Freigabe des Altonaer Platzes für die "Bambule" die Gleichstellung des Wohnens in Bauwagen mit anderen Lebensformen. Während die Hamburger Plätze also um ihre nackte Existenz kämpfen, ist die Bauwagensiedlung in Norderstedt hingegen nicht akut bedroht, zumindest gibt es derzeit keine Erkenntnisse über Repressalien. Dennoch dürfte auch hier ein schärferer Wind aufkommen, wenn die neugewählte Stadtvertretung ihre Arbeit aufgenommen hat. Bei den Kommunalwahlen am 2. März hatte schließlich die Norderstedter CDU die absolute Mehrheit der Stimmen errungen und wird nun trotz einer katastrophalen Wahlbeteiligung von nur 45 % fünf Jahre lang viele Entscheidungen im Alleingang treffen können. Der Ausgang des Konfliktes in der nahen Hansestadt könnte also durchaus Signalwirkung entfalten.

Veröffentlicht in Alternative Zentren mit den Schlagworten CDU, Norderstedt, Wahlen