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Donnerstag, 16. September 2010, 2:00 Uhr

Medienauseinandersetzung: NOWO 1 gegen noa 4

Strafanzeige gegen Werkleiter der Satdtwerke

Infoarchiv Norderstedt | Der Vorwurf: Unrechtmäßige Unterstützung von noa 4 durch die Stadtwerke. In der Pressemitteilung behauptet Wolter-Rousseaux unter anderem, Theo Weirich seit mehreren Wochen mit den Vorwürfen konfrontiert zu haben. Eine sachliche Stellungnahme habe es aber zu keiner Zeit gegeben. "Stattdessen sieht sich NOWO1 mittlerweile mit technischen Problemen bei der Ausstrahlung seines Programms konfrontiert." So sei der Sender "seit Dienstag, den 14. September 2010 nicht oder nur eingeschränkt zu empfangen", heißt es in der Pressemitteilung. Die Strafanzeige umfasst vier Seiten, auf denen die Vorwürfe detailliert dargelegt werden. So wird angeführt, dass Noa4 im Jahre 2001 von den Norderstedter Stadtwerken gestartet wurde. Die Investitionen in den Sender sollen sich auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen haben. Nach Interventionen durch verschiedene Mitbewerber und einer Rüge der zuständigen Medienanstalt, soll der Sender dann 2002 in eine unabhängige GmbH (on air media GmbH) überführt worden sein. Die Überführung soll unter der Zusage erfolgt sein, dass die neue Gesellschaft jährlich einen größeren Werbeetat der kommunalen Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norderstedt erhalte. In der Strafanzeige wird Bezug auf ein Interview im Hamburger Abendblatt mit dem damaligen Werkleiter Volker Hallwachs genommen, nach dem die Stadtwerke jährlich etwa 25 Prozent ihres Werbeetats bei noa4 investieren. Vermutet wird ein Betrag zwischen 250.000 und 300.000 Euro jährlich. In der Sache wird nun der Vorwurf erhoben, die Fortführung/Übernahme des Senders nicht ausgeschrieben zu haben. Die Übergabe soll zudem kostenlos erfolgt sein. Der Sender soll also einschließlich der anfänglich getätigten Investitionen verschenkt worden sein. In der Strafanzeige wird geschlussfolgert, dass der Erwerber den Sender nicht nur kostenlos erhielt, sondern "konnte diesen durch die zugesagten Werbeumsätze auch noch ohne marktwirtschaftliches Risiko betreiben bzw. betreibt diesen auch aktuell ohne Risiko." Außerdem wird bezweifelt, dass der Sender einen entsprechenden Mediawert/Gegenleistung überhaupt in dieser Größenordnung erbringt. "Insofern ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Werbeetat um eine fiktive Summe handelt, die lediglich als Werbeetat verschleiert wird, um den Sender bzw. den Betreiber materiell zu unterstützen und inhaltlich mitgestalten zu können", so weiter in der Schrift. Weitere Vorwürfe, die allerdings ausdrücklich nicht bewiesen werden können, beziehen sich auf die Frage, ob noa4 für Büros und das fest im offenen Eingangsbereich der Stadtwerke eingerichtete Studio eine marktübliche Miete zahlt. In der Strafanzeige weist Sven Wolter-Rosseaux darauf hin, dass die Bilanzen von noa4 keinerlei Anlagevermögen aufweisen. Der Firmenwert werde mit 0 Euro taxiert: "Es kann also vermutet werden, dass Server, Kameras, Studioequipment, Schnittplätze, Schreibtische etc. von den Stadtwerken gestellt werden." Da der "Betreiber von NOWO1 massive Probleme durch die Geschäftspolitik des Antragsgegners erfährt, hält er Eile für geboten." Soweit die Anschuldigungen, wie sie der Pressemitteilung zu entnehmen waren. Die Reaktion der Stadtwerke wird abgewartet werden müssen, um eine weitere Bewertung des Vorgangs vornehmen zu können.

Das Logo des neuen Stadtsenders NOWO1

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Norderstedt, Stadtwerke