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Donnerstag, 2. Oktober 2008, 2:00 Uhr
Kurznachrichten im September II
Meldungen vom 16. bis zum 30. September 2008
Vergangene Zeiten: Der alte Bahnhof Kaltenkirchen wird abgerissen ... der neue (links im Bau) steht bislang allein auf weiter Flur.
Info Archiv Norderstedt | Die Schülerbeförderung im Nahbereich Bad Segebergs bleibt für die Eltern kostenfrei, das ist das Ergebnis erheblicher Proteste gegen eine geplante Gebührenerhebung. Dagegen sorgt die Stadtplanung in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen weiter für Wirbel: Während die Ulzburger CDU nach dem Aus für das Baugebiet Beckershof nachtritt, muss die Kaltenkirchener Kommunalpolitik die Zeche dafür zahlen, Investor GAZIT allzu freie Hand bei der Überplanung des Bahnhofsviertels gelassen zu haben. Weniger die Planer als vielmehr die Besitzer sorgen im Norderstedter Herold-Center für Sorgen: Weil US-Investor Morgan Stanley in den Sog der weltweiten Finanzkrise geraten ist, könnte das Einkaufszentrum erneut verkauft werden.
Dienstag, 30. September, 10:45 Uhr
Elternproteste erfolgreich
Die Auseinadersetzungen wegen der Kostenbeteiligung der Eltern an der Schülerbeförderung in Bad Segeberg und im Umland (wir berichteten) sind vorerst beigelegt. Der Kreis hat sich entschlossen, dass Kinder aus den Umlandgemeinden - wie bisher - kostenlos den Schulbus nach Bad Segeberg benutzen können. Bis zur Änderung der Schülerbeförderung-Satzung im Dezember soll es bei dieser Regelung bleiben. Dienstag, 30. September, 10 Uhr
Post will MitarbeiterInnen zu Tagelöhnern machen
Diese Auffassung vertritt zumindest der Betriebsrat der Deutschen Post AG Niederlassung Hamburg, Bereich Briefzustellung. Zu dieser Niederlassung gehört auch der Zustellstützpunkt Norderstedt. Wegen einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung im Hamburger CCH sind sicher auch in Norderstedt gestern einige Briefkästen leer geblieben. Grund für die Hals-über-Kopf-Versammlung ist die ungeheuerliche - erst am vergangenen Montag veröffentlichte - Ankündigung der Niederlassungsleitung, vorerst fast 100 langjährige ZustellerInnen ab 1. Oktober nur noch auf der Grundlage von Verträgen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,25 Stunden weiter zu beschäftigen. Wohlgemerkt langjährige KollegInnen , die bisher eine wöchentliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden hatten. Da die Arbeit natürlich nicht weniger geworden ist, würde das bedeuten, dass die restliche Arbeitszeit durch "freiwillige" Übernahme zusätzlicher Aufgabent (ÜZA) aufgefüllt werden soll. Das bedeutet aber: nur halbes Urlaubsgeld, nur halbes Weihnachtsgeld, nur halbes Entgelt während des Urlaubs oder bei Lohnfortzahlung. Außerdem will der Arbeitgeber in Zukunft kurzfristig bestimmen, an welchen Tagen der Arbeitnehmer zu kommen hat, und an welchen er gefälligst zu Hause zu bleiben hat. Heute so, morgen so. Die anfallenden Überstunden sollen dann in Freizeit abgegolten werden. Vorschlag des Arbeitgebers: vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr. Und das alles vor dem Hintergrund, dass viele ZustellerInnen gar nicht mehr in der Lage sind, ihre viel zu großen Bezirke tagesaktuell zu versorgen. In tausenden Bezirken blieb die Post in diesem Jahr einen oder mehrere Tage lang liegen. Zeitweise müssen die ZustellerInnen bis zu 600 kg Werbematerial am Tag wegkarren ? auf einem Fahrrad, das mit höchstens 50 kg beladen werden darf. Das ist nicht zu schaffen, da muss die Tour unverrichteter Dinge abgebrochen werden. Um diesen Verfall sozialer Mindeststandards entgegen zu wirken, hatte der Betriebsrat zu der Versammlung eingeladen. Und es kamen sehr viele, der CCH-Saal war gerammelt voll. Nur wer nicht erschienen war, waren die Herren von der Niederlassungsleitung. Der eine hatte just an diesem Tag seinen Urlaub angetreten, der andere ließ sich damit entschuldigen, dass er zum Angeln an den Plöner See fahren wolle. Die Buh-Rufe und Pfiffe mussten VertreterInnen einstecken, die aus ganz anderen Abteilungen geschickt worden waren. Da keine der anstehenden Fragen beantwortet wurde, wird es in Kürze sicher zu einer weiteren Betriebsversammlung kommen müssen, vor der sich die Niederlassungsleitung dann nicht mehr drücken kann. Wenn dann der Briefkasten wieder leer bleibt, schimpfe man bitte nicht mit den ZustellerInnen (früher hieß das PotsbotIn). Die Schuldigen sitzen in Hamburg, am Kaltenkirchener Platz. Montag, 29. September, 13 Uhr
Trubel um Marschweghalle und Bahnhofsviertel
Die Diskussion ums Bahnhofsviertel kommt auch nach dem Wochenende nicht zur Ruhe: Jetzt hat FDP-Fraktionschef Eberhard Bohn die öffentliche Präsentation der neuen Pläne von Investor GAZIT gefordert. Bislang war die abgespeckte Version (wir berichteten gestern und im April) nur in nichtöffentlicher Sitzung dem Bauauschuss vorgestellt worden. Ärger für Bürgermeister Stefan Sünwoldt (SPD) gibts auch in Sachen Marschweghalle: Nachdem der unabhängige Stadtvertreter Nikolai Strub als Detail der - wir erinnern uns: nichtöffentlichen - Bauausschusssitzung ausgeplaudert hatte, dass es zwischen der Stadt und dem für den Hallenbau verantwortlichen Architekten Werner Feldsien keine Verträge gibt, bemühen sich Sündwoldt und Stadtverwaltung um Schadensbegrenzung: Es sei auf vertragliche Regelungen verzichtet worden, weil Feldsien ein in der Stadt angesehenes Büro führe. Erst vor wenigen Tagen hatte Sündwoldt die Halle vorläufig sperren lassen, weil Sanierungsarbeiten größere Schäden am Hallendach zutage förderten, als zuvor bekannt waren. Ein Bausachverständiger klärt derzeit, ob wegen der Schäden Einsturzgefahr besteht. Der Bürgermeister reagierte deshalb präventiv, um - wie er sagte - ein "zweites Bad Reichenhall zu verhindern", wo vor einigen Jahren zahlreiche Menschen beim Einsturz einer Halle getötet wurden. Sonntag, 28. September, 8 Uhr
Verschiebung der Kaltenkirchener Bahnhofsbebauung sorgt für Diskussionen
Das Kaltenkirchener "Bahnhofsviertel" und kein Ende. Nachdem der zuletzt für Herbst diesen Jahres vorgesehene Baubeginn vom Investor erneut verschoben wurde, fordert SPD-Stadtvertreter und Bauausschussvorsitzender Georg Loger "städtebauliche Attraktivität". Auch wenn die Planung der Gebäude überarbeitet werden müsse, erwartet der Sozialdemokrat, dass die Neubauten an die bestehende Bebauung angepasst werden. Deutlich weiter geht die örtliche FDP: Ihr stellvertretender Vorsitzender Eberhard Bohn hatte kürzlich die Aufhebung der bisherigen Planung gefordert. Hintergrund ist die Ankündigung von Investor GAZIT Germany Development, den Baubeginn erneut zu verschieben und beim Bau abzuspecken: Statt 27.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sollen jetzt nur noch 16.000 entstehen - knapp mehr als die Hälfte. Mehrfach in der Vergangenheit hatten LokalpolitikerInnen kritisiert, dass dem Investor derart viel Handlungsfreiheit gewährt wurde. In diesem Zusammenhang ist auch scharfe Kritik an Bürgermeister Stefan Sündwoldt geübt worden, der im April diesen Jahres über Wochen zum Planungschaos in Sachen Bahnhofsviertel geschwiegen hatte. Anschließend ließ Sündwoldt verlauten, er sei dem Investor verpflichtet gewesen, der kritische Äußerungen nicht gewünscht hätte. Sonntag, 28. September, 8 Uhr
Haus der offenen Tür bei den Segebeger Werkstätten
Mehr als 400 Interessierte haben sich nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten Ende vergangener Woche bei einem Tag der offenen Tür über Arbeit der Segeberger Wohn- und Werkstätten in Wahlstedt informiert. Über 200 Menschen mit Behinderungen arbeiten dort in den Branchen Garten- und Landschaftsbau, Wäscherei, Hauswirtschaft, Industreimontage, Polsterei, Tischlerei und im Begegnungshotel Rickling. Der Tag der offenen Tür bietet einerseits Angehörigen die Möglichkeit, sich über die Arbeit in der Einrichtung zu erkundigen, andererseits sollen Firmenkontakte hergestellt werden, um weitere Aufträge zu akquirieren. Samstag, 27. September, 8 Uhr
Beckershof: CDU tritt nach
Mit dem endgültigen Aus für den Neu-Stadtteil "Beckershof" im Westen Henstedt-Ulzburgs kann sich die örtliche CDU offenbar nur schlecht arrangieren. Das geht jedenfalls aus dem Verhalten des ehemaligen Bürgervorstehers Joachim Süme hervor, der in der vergangenen Woche in einer Presseerklärung schwere Vorwürfe gegen die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) und den Beckershof-Besitzer Tile Abel erhoben hatte. Nach Angaben der Norderstedter Zeitung wirft Süme der WHU - seit Mai stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung und hauptverantwortlich für die Ablehnung des Stadtteils Beckershof - die Begünstigung von Tile Abel vor. Hintergrund ist ein Antrag, nachdem eine kleine Fläche am Rande des Beckershof-Geländes, der Kadener Galgen, nun doch zum Baugebiet erklärt werden solle - eben u.a. zum Vorteil Abels. Dabei wurde der Antrag offenbar gar nicht von der WHU eingebracht, sondern von der Verwaltung der Großgemeinde. Abel reagiert auf die Vorwürfe deshalb ungehalten: Süme bezeuge mit seiner Erklärung "niedere Gesinnung" und baue ein "Lübenszenario" auf. Übrigens: Der Gemeinderat nahm den Antrag nicht an: Die SPD enthielt sich ihrer Stimmen. Freitag, 26. September, 18 Uhr
Doch Baubeginn am Ochsenzoll?
Nach der Bewilligung des "sofortigen Vollzugs" der geplanten Baumaßnahmen am Knoten Ochsenzoll durch den Kieler Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr, plant die Stadt Norderstedt nun doch noch im laufenden Jahr mit den Arbeiten am Umbau des Knotens zu beginnen. Nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung sollen die vorbereitenden Arbeiten an der Ohechaussee zwischen Ulzburger Straße und Ochsenzoller Straße bereits im Oktober starten - hier ist eine Verbreiterung der Straße und die Neugestaltung der Fahrradwege geplant. Im nächsten Jahr soll dann der Umbau der Kreuzung selbst erfolgen, wobei unter anderem ein Kreisverkehr und die Untertunnelung der Kreuzung in Nord-Süd-Richtung umgesetzt werden soll. Die Arbeiten waren zunächst durch die Klage des am Schmuggelstieg ansässigen Buchhändlers Tobias Mährlein aufgeschoben werden, der für sich und andere betroffene Händler Entschädigungen für die durch den Kreuzungsbau entstehenden Einkommenseinbußen fordert. Außerdem fragt sich Mährlein, ob ein Umbau in den bisher geplanten Ausmaßen erforderlich sei. Ob die Arbeiten tatsächlich schon in wenigen Wochen beginnen, hängt nun auch von der Frage ab, ob Mährlein auch gegen den sofortigen Vollzug juristisch vorgeht. Damit könnte er durchaus Chancen haben, denn nach Informationen des Info Archivs hat die Stadt gegenüber der Landesbehörde mit falschen Karten gespielt: Mehrere der dort für den sofortigen Baubeginn genannten Gründe sollen - gelinde gesagt - mit heißer Nadel gestrickt sein. Die Stadt forciert den zügigen Umbau unter anderem deshalb, weil ab dem Frühjahr 2011 ein Teil des Besucherverkehrs zur Landesgartenschau über die Kreuzung Ochsenzoll abgewickelt werden soll. Freitag, 26. September, 13 Uhr
Schwerer Autounfall bei Bad Bramstedt
Auf der Kreisstraße 111 zwischen Bad Bramstedt und Großenaspe sind heute morgen zwei junge Männer getötet worden. Nach einer Mitteilung der NDR Welle-Nord wurden die übrigen zwei Beifahrer ebenfalls schwer verletzt. Die Kreisstraße war für drei Stunden voll gesperrt, an der Unfallstelle behinderte starker Nebel die Sicht. Freitag, 26. September, 8 Uhr
Festakt für Reißbrett-Stadtteil "Frederikspark"
In Norderstedt ist es liebgewonnene Tradition, unter "Stadtentwicklung" vor allem die Planung neuer Stadtteile auf dem Reißbrett zu verstehen. Jetzt fügt sich der Frederikspark im äußersten Norden der Stadt harmonisch in diese Tradition ein: Am morgigen Samstag will die städtische Entwicklungsgesellschaft egno den Bau der "Haupterschließungsstraße" des "Frederiksparks" mit einem großen Bürgerfest feiern. Um 10 Uhr eröffnen Bürgermeister Hans-Joachim Grote, egno-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann, Pastor Eckhard Wallmann und Jürgen Klingenberg von der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe die Verlängerung der Lawaetzstraße südlich der Quickborner Straße. Bis 12 Uhr kann anschließend gefrühstückt werden, danach gibt es bis 17 Uhr ein buntes Unterhaltungsprogramm - insbesondere für Kinder. Donnertag, 25. September, 11:30 Uhr
Diskussion über Schülerbeförderung abgewürgt
Per Dringlichkeitsantrag wollten die Grünen die Änderung der Kosten der Schülerbeförderung aussetzen, bis eine neue Kreissatzung ? über die gerade in einer Arbeitsgruppe beraten wird - vorliegt. Nachdem der Antrag bereits im Kreis-Hauptausschuss mehrheitlich abgelehnt worden war und somit nicht auf die Tagesordnung gelangte, wurde er nun vom Vorsitzenden des zuständigen Schulausschuss gar nicht erst zugelassen. Der Ausschussvorsitzende Hans-Joachim Wild (CDU) begründete dies in den Lübecker Nachrichten damit, er habe "den Antrag nicht einmal durchlesen können". Arne Hansen, Fraktionschef der antragstellenden Grünen hat dafür kein Verständnis, hier werde eine Debatte abgewürgt. Hintergrund ist eine Regelung in der Kreissatzung, dass Eltern für SchülerInnen, deren Schulweg vier Kilometer unterschreitet, plötzlich selbst zahlen müssen. In anderen Orten des Kreises muss ein Ausgleich gezahlt werden, weil die HVV-Karte auch außerhalb der Schulzeiten genutzt werden könnte. Die strittige Kreistags-Satzung war im letzten Jahr auf bestreben des Landes beschlossen worden. Vor kurzem hatten bereits Eltern gegen die Erhebung der Schulbusgebühren demonstriert, da der Schulweg für die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad mit erheblichen Risiken verbunden sei. Nun wird wohl erst einmal abgewartet werden müssen, zu welchem Ergebnis die Arbeitsgruppe zur Änderung der Kreissatzung kommt. Die SPD -Fraktion hat daher alle betroffenen Eltern aufgefordert, gegen die Bescheide zu den Buskosten Widerspruch einzulegen. Donnertag, 25. September, 10:45 Uhr
CDU fordert Energiekonzept für die Zukunft - DIE LINKE Transparenz sofort
Für die nächste Sitzung des Stadtwerkeausschusses am 8. Oktober beantragt die CDU die Erstellung eines Energiekonzeptes durch die Stadtwerke für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Darin sollen die Stadtwerke detailliert erläutern, wie weitere Preissteigerungen für die Verbraucher zu vermindern sind. Z. B. soll durch den Einsatz von Block-Heizkraftwerken und der damit verbundenen eigenen Stromerzeugung eine größere Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen erzielt werden. "Die Versorgung mit Energie zu bezahlbaren Preisen wird durch die explosionsartig steigenden Rohölpreise für viele Mitbürger zu einem Problem", so CDU Stadtvertreter Gert Leiteritz in der Norderstedter Zeitung. Das hat die CDU bisher allerdings nicht davon abgehalten, jeder Preiserhöhung kritiklos zu zustimmen. Auf der letzten Stadtvertretersitzung kritisierte DIE LINKE ihrerseits bereits, dass die von den Stadtwerken beantragte Gaspreiserhöhung nicht nachvollziehbar gemacht wurde. Zur Begründung für den Preisanstieg wurden lediglich die gestiegenen Ölpreise angeführt. Um die Kalkulation der Stadtwerke nachvollziehbar zu machen, beantragt DIE LINKE auf der nächsten Sitzung des Stadtwerkeausschusse deshalb die Offenlegung aller kalkulatorischen Komponenten der Gaspreisermittlung. Nur so sei eine verantwortungsbewusste Entscheidung der Ausschussmitglieder und der StadtvertreterInnen überhaupt erst möglich. Mittwoch, 24. September, 11:30 Uhr
Kandidatin und Kandidat stellen sich vor
Am 2. November wir in Bad Segeberg eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister gewählt. Die CDU schickt, wie berichtet, Monika Oestriech ins Renne, die SPD und die BBS-Fraktion Dieter Schönfeld. Schönfeld und Oestreich werden sich am Montag, 29. September 2008 ab 19 Uhr in einer öffentlichen Veranstaltung im Bürgersaal des Rathauses den Fragen der BürgerInnen stellen. Die Moderation der Wahlkampveranstaltung wird Bad Segebergs Bürgervorsteherin Ingrid Altner (CDU) übernehmen. Nach eigenen Angaben ist sie sich sicher, dass es "...einen fairen Umgang miteinander geben (wird)". Mittwoch, 24. September, 11 Uhr
Das blaue Wunder von Norderstedt
Die öffentliche Kritik am Casio-Klotz an der Kreuzung Ohechaussee und Niendorfer Straße reißt nicht ab. Dabei hat Casio laut Rainald Erbacher, Projektentwickler des Hamburger Bauherren "...viel Geld, Liebe und Engagement in das Gebäude gesteckt". Mehr geht ja nun wirklich nicht. Schließlich wurde nicht irgendwer mit der Gestaltung des Gebäudes beauftragt, sondern Deutschlands Top-Architektenbüro-Adresse: nps Tschoban aus Hamburg baut derweil in St. Petersburg einen neuen Rathauskomplex. In der russischen Presse wird man im Gegenzug sicher einen Hinweis auf die anspruchsvolle Gestaltung der Casio-Europazentrale in Norderstedt finden. Die variantenreiche Farbgestaltung der Lagerhalle wird bald noch durch fünf riesige c-a-s-i-o-Buchstaben und ein zehn Meter großes Werbebanner ergänzt. Und ihr blaues Wunder werden die Norderstedter erst richtig erleben, wenn der Gebäudekomplex seiner Bestimmung übergeben wird. Dann werden nämlich bis zu sechs Sattelschlepper gleichzeitig ent- und beladen. Schwerlastverkehr kann man ja auch nicht genug haben. In Casio´s Chefetage hat man indes wenig Verständnis für die Kritik. Lutz Heydasch, General Division Manager, gegenüber der Norderstedter Zeitung: "Da bauen wir hier ein 65-Millionen-Euro-Projekt und kriegen jetzt auch noch einen auf den Deckel". Dienstag, 23. September, 22 Uhr
Kulturwerk wird vorgestellt
Im Rahmen der Sitzung des Norderstedter Kulturausschusses will das städtische Kulturwerk am kommenden Donnerstag noch einmal sein Projekt Kulturwerk am See vorstellen, dass zuletzt durch Äußerungen von SPD-Sprecher Thomas Jäger ins Wanken geriet. Wie berichtet hatte die Kommunalpolitik im März 2008 mit den Stimmen von CDU, FDP und (mit Kritik an der Trägerschaft) GALiN den Umbau des ehemaligen Kalksandsteinwerks Potenwerk zu einem eher exklusiven Kulturstandort am Rande des Gartenschau-Geländes beschlossen. Die SPD hatte von vornherein Kritik an dem Projekt geäußert, weil die eingeplanten 7 Millionen Euro an anderer Stelle dringlicher benötigt würden. Auch zuletzt hatte SPD-Sprecher Jäger etwas unglücklich die Bereiche "Kultur" und "Kinder" gegeneinander gestellt und das Gewicht dabei auf Kinder, bzw. Bildung gelegt. Das Kulturwerk will nun am 25. September ab 18.15 Uhr im Sitzungsraum 3 des Rathauses die Gelegenheit nutzen, das "Kulturwerk am See" ins rechte Licht zu rücken. Dabei wird man vermutlich nicht ausdrücklich erwähnen, dass sich alternative Kulturschaffende wie das jugenliche Musik-Netzwerk normu.net mittlerweile vom Kulturwerk distanzieren, nachdem ihre Bedarfe nicht einmal ansatzweise in der Planung des Projektes berücksichtigt worden waren. Das städtische Kulturwerk muss sich daher der Frage stellen, ob am Gartenschau-Gelände nicht nur ein weiterer - schicker - Ort für diejenigen NorderstedterInnen entsteht, die ohnehin bereits ausreichend kulturelle Angebote vorfinden. Dienstag, 23. September, 16 Uhr
Staatsschutz ermittelt
Im Stadtteil Glashütte sind am Wochenende 16 Fahrzeuge durch derbe Kratzer auf dem Lack beschädigt worden. In sechs Fällen wurden dabei Hakenkreuze in die Fahrzeuge geritzt. Da ein rechtsradikaler Hintergrund nicht gänzlich ausgeschlossen werden konnte, schaltete die Norderstedter Polizei die Staatsschutzabteilung der Bezirkskriminalinspektion Kiel ein. Montag, 22. September, 12 Uhr
Friedrichsgabe: Anwohner fordern Umgehungsstraße
Dass Norderstedt ein Problem mit dem trotz Klimawandel wachsenden Autoverkehr hat, ist keine Neuigkeit. Dass deshalb stets Forderungen nach neuen Straßen kommen, anstatt den Verkehr zu begrenzen, ebensowenig. Jetzt sind es wieder die lärmgeplagten Friedrichsgaber, die die bereits beschlossene Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße einfordern. So habe der Verkehr mit der heftigen Bautätigkeit am "Nordport" noch einmal zugenommen, so Anwohner Dieter Illert heute gegenüber der Norderstedter Zeitung. Gemeinsam mit anderen AnwohnerInnen droht er sogar damit, den stark befahrenen Syltkuhlen zuzuparken, um auf diese Weise auf die Problematik aufmerksam zu machen. Widerspruch erntet Illert dabei kaum: Die Stadtverwaltung ist nur noch mit Einwendungen beschäftigt, die die neue Trasse ablehnen, anschließend geht der Bau durch das vorgeschriebene Planfeststellungsverfahren. So rechnet Arne-Michael Berg, verkehrspolitischer Sprecher der Norderstedter CDU, mit einer Fertigstellung in drei Jahren. Problem an der Sache ist nur, dass sich an der Norderstedter Verkehrssituation auch danach kaum etwas ändern wird: Alleine das Verkehrsaufkommen auf dem Friedrichsgaber Weg soll bald auf bis zu 32.000 Fahrzeuge wachsen. Montag, 22. September, 11 Uhr
Enttäuschend: Die "NZ" in neuer Aufmachung
Die heute eingeführte, neue Aufmachung der "Abendblatt"-Beilage "Norderstedter Zeitung" enttäuscht auf ganzer Linie. War die "Norderstedter Zeitung" (NZ) schon bisher nicht unbedingt auffällig gestaltet, verliert sie durch den neuen, vom Abendblatt selbst als "Nordisches Format" bezeichneten Stil auch noch ihren charakteristischen Kopf: Statt "Norderstedter Zeitung" prangt nur noch "Norderstedt" über dem Abschnitt, darüber der kleiner gedruckte Zusatz "Kreis Segeberg". Der Verlust der "optischen Eigenständigkeit" ist zwar von den Machern der Springer-Postille durchaus gewollt, dürfte aber in Norderstedt eher für Irritationen sorgen. Die NZ und damit auch ihre "Trägerzeitung Abendblatt" hatte in der Region unter anderem deshalb Erfolg, weil sie wie eine eigenständige Zeitung wirkte und konkurrenzlos auftritt. Neben der optischen Veränderung will sich das Abendblatt in seinen Regionalbeilagen künftig noch weiter auf die LeserInnen zubewegen. So soll es verstärkt Artikel für Kinder und Jugendliche geben, außerdem wird das interaktive Moment gestärkt: LeserInnen können Fotos aus der Region in der NZ veröffentlichen, jedweder Kontakt mit der Redaktion soll verbessert werden. Sonntag, 21. September, 11 Uhr
Heraus zum "Movimento!"
Es ist mal wieder so weit: Die Norderstedter Stadtverwaltung ruft gemeinsam mit Umweltverbänden in ganz Europa dazu auf, zumindest heute einmal das Auto stehen zu lassen und sich stattdessen am Movimento! zu beteiligen. Der Movimento! ist ein jährlich organisierter, bunter Umzug mit zahlreichen Samba-Gruppen, der sich in diesem Jahr auf der Ulzburger Straße vom "Bowling-Center" (Ecke Waldstraße) aus bis zur Harckesheyde im Stadtteil Friedrichsgabe bewegen wird. Entlang der Strecke werden zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche gemacht, auch diverse Geschäfte haben heute geöffnet. Sonntag, 21. September, 8 Uhr
Gartenschau auch in der Kreisstadt?
Bewirbt sich nach Norderstedt (2011) auch die Kreisstadt Bad Segeberg um die Ausrichtung einer Landesgartenschau? Das jedenfalls wünscht sich die parteilose Bürgermeisterkandidatin der CDU, Monika Oestreich, die sich derzeit eifrig um eine öffentlich wahrnehmbare Kontur bemüht. In diesem Zusammenhang spricht sie sich auch für den Bau weiträumiger Parkanlagen am Segeberger See und für die Errichtung des umstrittenen "Pflegeheims am Apothekergarten" aus. Erst vor kurzem hatte sich hierzu auch der Kommunale Pflegeverband Schleswig-Holstein zu Wort gemeldet und bezweifelt, dass es zur Zeit Nachfrage nach Pflegeplätzen im Kreis Segeberg gibt. Der amtierende Bürgermeister Hans-Joachim Hampel (CDU) legte die Planungen daraufhin zunächst auf Eis. Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten will Oestreich "die übernächste oder eine der folgenden Landesgartenschauen nach Bad Segeberg holen". Samstag, 20. September, 12 Uhr
Jugendparlament in Henstedt-Ulzburg gewählt
Immerhin fast 45% aller wahlberechtigten Jugendlichen und Kinder in Henstedt-Ulzburg haben sich an der Wahl zur Kinder- und Jugendvertretung der Gemeinde beteiligt. Gewählt wurden dabei alle 16 BewerberInnen, die meisten Stimmen erhielten Liane Zühlsdorf-Honerlah (203), Biance Thiel (180) und Timo Nienstedt (118). Die erste Sitzung der Jugendlichen findet am 9. Oktober um 17.30 Uhr im Ulzburger Rathaus statt. Samstag, 20. September, 11 Uhr
Neues Buch zum KZ Kaltenkirchen-Springhirsch
Schon bislang galt die Zeit des Nationalsozialismus im Raum Kaltenkirchen durch die unermüdliche Arbeit des Alvesloher Historikers Gerhard Hoch als umfassend aufgearbeitet, jetzt fügt Jürgen Gill weitere Informationen hinzu: Der pensionierte Haupt- und Realschullehrer gehört wie Hoch dem Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen an und veröffentlicht nach eineinhalb Jahren intensiver Recherche dieser Tage das Buch Der lange Winter in Springhirsch. Darin veröffentlicht Gill zahlreiche, bislang unbekannte Dokumente im Zusammenhang mit dem Außenlager Springhirsch, das alleine im Winter 1944/1945 mehr als 200 Häftlingen den Tod brachte. Die aus dem KZ Neuengamme herübergeschafften Männer sollten an der Reichsstraße 4 eine Start- und Landebahn für "Strahljäger" bauen, die allerdings nie fertiggestellt wurde. Während seiner Recherchen erhielt Gill auch die Information, dass auf alten Luftaufnahmen des Geländes möglicherweise weitere Gräberstätten entdeckt wurden, die Zahl der (bekannten) Toten des Lagers also demnächst steigen könnte. Hans-Eckart Jaeger von der Norderstedter Zeitung hat schon mal einen Blick in das Buch geworfen und nahm dabei fassungslos ein Dokument aus dem November 1946 zur Kenntnis: Die Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) stellt da dem Hamburger Oberfinanzpräsidenten einen "Evakuierungstransport" von KZ-Insassen ins KZ Wöbbelin in Rechnung - mehr als ein Jahr nach Kriegsende. Freitag, 19. September, 12 Uhr
Kahlsdorf plant Vergnügungspark "internationaler Größe"
An der Organisation eines Musikfestivals auf dem Hof "3beken" in Friedrichsgabe ist er jäh gescheitert, aus der Kommunalpolitik zog er sich nach vielfachem Druck zurück, jetzt soll es "einer der weltgrößten Erlebnisparks" in Damsdorf bei Bad Segeberg sein, der dem geltungsbedürftigen Norderstedter Medienmann Jens Kahlsdorf zu Weltruhm verhilft. Doch aller Anfang ist schwer: Im örtlichen "Dörpshus" stellte Kahlsdorf, auch "Präsident" des von ihm gegründeten Alster-Business-Club, kürzlich die Eckpunkte seines Vorhabens einer 100köpfigen Öffentlichkeit vor: Nach einer vom Kreis Segeberg für insgesamt 40.000 Euro in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie der CIMA GmbH sollen die "Erlebniswelten" zwar etwas kleiner ausfallen, als von Kahlsdorf erdacht, 200 Millionen Euro könnten aber schon auf der 18 Hektar großen Fläche zwischen Damsdorf, Tensfeld und Tarbek verbaut werden. Dabei schwebt den Erlebnispark-Planern unter anderem ein "Circus der Lüfte" vor, in dem BesucherInnen von überdimensionalen Propellern in der Luft gehalten werden, Kahlsdorf will nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten zudem ein Indianer-Camp, wo man in Zelten übernachtet und Indianer spielt. Alleine aus einem Radius von 200 Kilometern meint die CIMA, jährlich rund 900.000 BesucherInnen akquirieren zu können, 19 Hallen- und 16 Freiluft-Events bei 24 Euro Eintritt sollen später einmal dem nahegelegenen Hansa-Park Konkurrenz machen. Fast 600 Arbeitsplätze will der Park - inklusive Hotels - schließlich in die Region bringen. Wie gesagt: Auch das Festival im September 2006 sollte laut Kahlsdorf Startschuss zu einer überaus erfolgreichen Konzertreihe auf "3beken" werden - allein die Realität sah entschieden anders aus. Freitag, 19. September, 8 Uhr
Herold-Center vor Besitzerwechsel
Die Globalisierung macht´s möglich: Weil die Finanzmärkte in den USA und letztlich weltweit in die Knie gehen, wechselt aus das Norderstedter Herold-Center in Kürze seinen Besitzer - das ist zumindest sehr wahrscheinlich. Zur Stunde verhandelt der binnen weniger Tage in heftige Turbulenzen geratene Finanzdienstleister Morgan Stanley - mithin die zweitgrößte US-Investmentbank - über seine "Notübernahme" durch die Regionalbank Wachovia. Da das Einkaufszentrum im Stadtteil Garstedt derzeit zum Immobilienfonds Morgan Stanley Real Estate gehört, würde es diesen Besitzerwechsel automatisch mitmachen. Derzeit ist noch völlig unklar, welche Auswirkungen die Wirren an den Finanzmärkten auf betroffene Immobilien haben. Zumindest denkbar ist aber ein baldiger Weiterverkauf, um die hohen Verluste des Unternehmens zu kompensieren. Morgan Stanley und zahlreiche weitere Finanzhäuser verloren innerhalb der letzten Woche zum Teil mehr als 20% ihres Wertes und kämpfen ums Überleben. Notenbanken mehrerer Kontinente pumpten deshalb Milliarden in den Markt, um die Börsen zu stabilisieren. Hintergrund der Krise sind nicht gedeckte Spekulationen von Risiko- und Hedgefonds, für die jetzt die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden: Auch die Europäische Zentralbank und die Bank von England stellten kurzfristig 40 Milliarden Euro zur Verfügung. Donerstag, 18. September, 11 Uhr
Es war einmal...
...ein riesiges Baugebiet in dem irgendwann 6000 Menschen wohnen sollten. Es sollte in Henstedt-Ulzburg liegen und "Beckershof" heißen. Doch die geänderten politischen Mehrheiten seit der letzen Kommunalwahl ließen diese Idee Geschichte werden. Mit den Stimmen der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) und der SPD wurden die ehrgeizigern Pläne jetzt beerdigt. Überraschend kam dies nicht. Schließlich hatte die WHU den "Beckershof" zum Wahlkampfthema Nr. 1 gemacht - und wurde damit zur stärksten Kraft. Die jetzt auch bei der Abstimmung über die Beendigung des Abenteuer "Beckershof" unterlegene CDU tut dies allerdings nicht ohne einen kleinen Seitenhieb in Richtung WHU und SPD: Sie fordert eine Aufstellung aller bisher in Zusammenhang mit dem Projekt angefallenen Kosten. Diese Kosten seien mit der jetzigen Entscheidung "umsonst" gewesen. Auch bei der Entwicklung der Schullandschaft setzen WHU und SPD ihre Wahlversprechen um. Es wird ab 2011 zwei Gemeinschaftsschulen vor Ort geben und keine Regionalschule mehr. Inwieweit diese Entscheidung mit dem Schulgesetzt vereinbar ist, wird sich noch zeigen. Demnach muss die Kommune eine Regelschule vorhalten. Während Gymnasien und Gemeinschaftsschulen SchülerInnen ablehnen können (z.B. aus Kapazitätsgründen), haben Regionalschulen die Verpflichtung zur Aufnahme. Eine von der CDU beantragten Bürgerentscheid über die Schulfrage wird es nicht geben. Die WHU und die SPD stimmten dagegen, die FDP enthielt sich. Horst Oswald, SPD Fraktionsvorsitzender, begründete den Antrag für zwei Gemeinschaftsschulen in der Norderstedter Zeitung so: "Die Eltern schicken ihre Kinder auf Gemeinschaftsschulen und nicht auf Regionalschulen. Diese Situation wollen wir in Henstedt-Ulzburg nicht haben". In Norderstedt steht die Diskussion um die Entwicklung der Schullandschaft noch aus. Eine Mehrheit von SPD, GALiN und DIE LINKE könnte auch in Norderstedt zur Einführung von mehr Gemeinschaftsschulen führen. Mittwoch, 17. September, 21 Uhr
Herold-Center vor erneutem Verkauf?
Nach tagelangen Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten wurde im Verlauf des heutigen Tages auch die zweitgrößte US-Investmentbank Morgan Stanley in die Wirren hineingezogen, das berichtet zumindest die Online-Ausgabe des Spiegel. Vorausgegangen war unter anderem der Kollaps von Lehman Brothers und Großversicherer AIG, in dessen Verlauf auch die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestern 300 Millionen Euro Steuergelder verbrannte: Die KfW gehört Bund und Ländern. Anschließend reichte ein Funke, um auch Morgan Stanley in Schieflage zu bringen: Die Aktie des Finanzhauses verlor heute zwischenzeitlich bis zu 20% ihres Wertes. Und genau das könnte auch für Norderstedt interessant werden, sofern die Krise auch die Immobiliensparte des Konzerns betrifft. Die hatte erst Mitte 2007 ein hochwertiges Paket von 27 Immobilien erworben und dafür fast 1,4 Milliarden Dollar springen lassen - Teil des Immobilienparks: Das hiesige Herold-Center. Sollte Morgan Stanley das nötige Kleingeld ausgehen, dürfte das schnieke Shopping-Center in Kürze angeboten werden, wie Sauerbier. Mittwoch, 17. September, 16 Uhr
Ausgezeichnetes Frauenhaus
Die Ausstellung "Herz-Schlag" des Fördervereins Frauenhaus Norderstedt erhielt eine mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung vom Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT). Die Ausstellung wurde von den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Norderstedt konzipiert. Die Entwicklung der Installationen und Texte wurde gemeinsam mit den Frauenhausbewohnerinnen vorgenommen. Einige der Themen sind die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder und die Frage, was Angehörige, Nachbarn und andere tun können. Der multimediale Charakter der Ausstellung soll besonders Jugendliche ansprechen. Die Ausstellung ist besonders gut für die Präventionsarbeit mit Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 geeignet. Dieses Konzept überzeugte auch Professor Dr. Thomas Olk, Mitglied im Beirat des BfDT. "Dies soll präventiv wirken, aber auch Schülern die Möglichkeit aufzeigen, wie sie selber das Schweigen brechen können", so Olk in der Norderstedter Zeitung. Susanne Haßmann vom Förderverein anlässlich der Ehrung im Lübecker Rathaus: "Die Ausstellung wir nie zu Ende sein, sondern wächst ständig weiter. Wir sind sehr dankbar für den Preis und haben viele Ideen, was wir mit den 2000 Euro machen können". Mittwoch, 17. September, 15:30 Uhr
Rettungsdienst mangelhaft?
Für Carsten Stürmer, Leiter der Leistelle Holstein im Feuerwehrtechnischen Zentrum an der Stormarnstraße, ist klar, dass es in Norderstedt zu wenig Einsatzfahrzeuge für Krankentransporte und Rettungseinsätze gibt. Für Fahrten bei Notfalleinsätzen und Ambulanzfahrten stehen vier Fahrzeuge zur Verfügung. Wenn es schlecht läuft, können vereinbarte Krankentransporttermine nicht eingehalten werden, wenn ein dringender Notfalleinsatz dazwischen kommt. "Dann müssen wir das dafür vorgesehene Fahrzeug ganz schnell abziehen", so Stürmer in der Norderstedter Zeitung. Menschen, die z. B. nur liegend zu einer ambulanten Behandlung gebracht werden können, können sich nicht auf vereinbarte Termine verlassen. In Norderstedt teilen sich laut Vertrag der KBA und das DRK die Rettungseinsätze. Im vergangenen Jahr wurden im Großraum Norderstedt 37 400 Einsätze gefahren. Dazu kommen dann noch ungefähr 3000 kreisübergreifende Einsätze. Und genau da sieht Michel Vollmer, Geschäftsführer des KBA in Norderstedt, ein Problem: "Wir müssen von Kaltenkirchen immer häufiger nach Hamburg, Kiel und Lübeck fahren, weil es im Kreis zu wenig Einsatzfahrzeuge gibt. Ein weiteres Fahrzeug könnte genehmigt werden, wenn die Notwendigkeit dazu dem Kreis Segeberg gegenüber nachgewiesen wird". Matthias Schröder, Leiter des Amtes für Ordnungsrecht und Straßenverkehr bei der Kreisverwaltung bestätigt, dass die Einsatzzahlen in Norderstedt "gefühlt" gestiegen sind. "Jetzt muss dieses Gefühl mit Zahlen belegt werden". Die Prüfung der Zahlen fände derzeit statt. Der Kreis muss dann den Bedarf gegenüber den Krankenkassen geltend machen. Diese wiederum werfen dem Kreis vor, bereits seit Monaten auf die statistischen Daten zu warten. Aber was sind schon einige Monate gegen die elf Jahre, seit denen die Hamburger ASG Ambulanz versucht als weiterer Anbieter im Kreis Segeberg Fuß zu fassen. Bisher ohne Erfolg. Dienstag, 16. September, 11:45 Uhr
Unser Mann im Städteverband
Der neue Vorsitzende des Städteverbandes Schleswig-Holstein ist der alte: Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU). Die 300 Delegierten aus 59 kreisangehörigen Städten wählten ihn für weitere fünf Jahre in das Amt. In seiner Eröffnungsrede mahnte Grote "eine vernünftige und auskömmliche Finanzausstattung der Kommunen" an. Er forderte das Land auf, den kommunalen Finanzausgleich zurückzunehmen oder zumindest für Kompensation zu sorgen. Andernfalls seien die gewachsenen Anforderungen, wie z.B. bei Ausbau der Kinderbetreuung, von den Kommunen nicht zu bezahlen. Zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde Bürgermeisterin Dr. Brigitte Fronzek, Elmshorn,gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Bürgermeister Detlef Palm, Reinbek, an, der mit Ablauf des 31.08.2008 in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Hier gehts zu den Meldungen vom 1. bis zum 15. September 2008