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Freitag, 17. Januar 2003, 1:00 Uhr

Kündigungen in den Paracelsus-Kliniken ?

Rot-grüne Streichungen gefährden Gesundheitsversorgung

Info Archiv | "Die wirtschaftlichen Zwänge sind umso bitterer, als wir zunehmende Fallzahlen zu verzeichnen haben", sagte Weigert der Norderstedter Zeitung und meint damit die sich vergrößernde Kluft zwischen gesellschaftlichem Auftrag der Kliniken und den gesundheitspolitischen Weichenstellungen der Bundesregierung.
Die faktische Nullrunde im Gesundheitswesen macht indes nicht nur den Paracelsus-Kliniken zu schaffen, zunehmend gerät das Überleben nahezu aller Krankenhäuser zu einem Spießrutenlauf. Während sich der Kreis Segeberg derzeit bemüht, sein letztes Kreiskrankenhaus abzustoßen, stehen auch mehrere Hamburger Krankenhäuser auf der Kippe. So sieht sich selbst das renommierte Kinderkrankenhaus Altona zu umfassenden Sparmaßnahmen gezwungen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Die Paracelsuskliniken in Henstedt-Ulzburg (180 Betten) und Kaltenkirchen (160 Betten) beschäftigen 700 ArbeitnehmerInnen und wollen künftig wesentlich enger zusammenarbeiten. Ganze Bereiche sollen zusammengelegt, die Verwaltung verschmolzen und Kündigungen im kaufmännischen- wie pflegerischen Bereich ausgesprochen werden. Auch wenn diese Entscheidung vornehmlich in der katastrophalen Gesundheitspolitik der Bundesregierung begründet liegt, folgt sie doch auch kühler betriebswirtschaftlicher Logik, denn nur "wenn wir nicht schnell auf die Rahmenbedingungen reagieren, schreiben wir rote Zahlen", äußert sich Paracelsus-Verwaltungsdirektor Manfred Glasmeyer zur Lage des Unternehmens.
Bleibt abzuwarten, welche Kraft der Betriebsrat der Kliniken entwickeln kann, um sich den geplanten Maßnahmen zu widersetzen.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten Henstedt-Ulzburg, Norderstedt