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Samstag, 11. Dezember 2004, 1:00 Uhr
Kultur trotz "Aurikel-Klotz"
Norderstedter Nachwuchsbands organisieren sich im "Norderstedt Musik Netzwerk" selbst
Von Olaf Harning | Einige Aktive des jüngst gegründeten Norderstedt Musik Netzwerk waren Anfang des Jahres mit auf der Straße, als sich bis zu 200 NorderstedterInnen mit Demonstrationen und Kundgebungen des Bündnis für eine soziale Stadt gegen Kürzungen im Jugend- und Sozialbereich wandten. Doch als sich die Proteste nicht ausweiteten, gewann im Frühjahr schließlich Resignation die Oberhand. Das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kulturcafé Aurikelstieg wurde Ende März geschlossen, Ersatz trotz zahlloser Versprechen von Bürgermeister Grote und den CDU-Mitgliedern im "Ausschuss für Junge Menschen" nicht geschaffen. Fast nach dem Motto: "Da wo Musik ist, da laß Dich nieder, nur böse Menschen haben keine Lieder".
Nach einigen Monaten der Agonie haben sich nun mehrere Musiker und Bands zum Norderstedt Musik Netzwerk zusammengeschlossen, um örtlichen Nachwuchsbands wieder Auftritte und Probemöglichkeiten zu verschaffen. So zum Beispiels in der Vicelin-Kirche am Glashütter Damm. "Wir wollen, dass in Norderstedt endlich wieder was passiert!" begründet etwa Sebastian Frost (31) sein Egagement im Netzwerk. In Form der "Schallhaus"-Konzertreihe und mit einem Bandwettbewerb sollen junge MusikerInnen aus Norderstedt und Umgebung dazu animiert werden, wieder aus ihren Proberäumen herauszukommen, in die sie sich durch die Kürzungen des Bürgermeisters zurückgezogen hatten. In 2005 plant das Netzwerk darüber hinaus einen Bandworkshop, um SängerInnen, SchlagzeugerInnen oder GitarristInnen auch einmal beizubringen, wie die regelmäßig von ihnen genutzte Technik funktioniert.
Wer sich beim Netzwerk melden oder gleich für den Workshop anmelden möchte, kann dies unter der Internet-Adresse www.normu.net tun. Wer mit seiner/ihrer Band am Bandwettbewerb am 8. April 2005 teilnehmen möchte, sollte in der Lage sein, mindestens 30 Minuten Programm auf die Beine zu stellen und dies bis zum 13. Februar auf einem Demo-Tape beim Netzwerk einzureichen.
Während sich die Musikszene nach der Schließung des JuKuCa also mühsam wieder von den christdemokratischen Schlägen erholt, steht das Kulturcafé seit Anfang April leer. Außerdem haben sich mittlerweile die schlimmsten Befürchtungen des Bündnis für eine soziale Stadt bestätigt: Das legendäre Jugendzentrum wird nicht nur abgerissen, sondern durch einen Wohn-, Laden- und Büroklotz ersetzt, der in seiner Unansehnlichkeit frappierend an den Neubau der "Norderstedter Bank" einige Meter weiter erinnert. Während der Bank-Bau von NorderstedterInnen inzwischen liebevoll "Mausoleum" getauft wurde, dürfte einziger Trost in Sachen JuKuCa sein, dass der "Aurikelpoint" (siehe Foto) wohl noch ein Weilchen auf sich warten läßt ... denn Büro- und Ladenflächen stehen in Norderstedt auch ohne den "Aurikel-Klotz" zur Genüge leer.