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Mittwoch, 12. November 2003, 1:00 Uhr

Konsequenter Kahlschlag

Obdachlose raus, Hilfseinrichtung schliessen . . .

Info Archiv | In einer Presseerklärung protestiert die GALiN scharf gegen solcherlei Planungen: "Wenn die Bürgermeisterfraktion aufgrund der schwierigen, finanziellen Situation nur Streichungen bei den Ausgegrenzten dieser Gesellschaft vornehmen will, soll sie dies auch unmissverständlich erklären", empört sich etwa Klaus Rädiker - sozialpolitischer Sprecher der hiesigen Grünen.
Erst während der letzten Sozialausschusssitzung der Norderstedter Stadtvertretung hatten die Mitglieder der Parteien Gelegenheit, die erfolgreiche Arbeit der TAS kennenzulernen. Der Pastor des Diakonischen Werkes - Uwe Baumgarten - und die Leiterin der TAS, Diplomsozialpädagogin Tabea Müller, sowie fast alle ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der TAS waren an diesem Tag anwesend und berichteten von ihrer Arbeit.
Hatten sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur die Zusage für gleichbleibende Zuschüsse im nächsten Jahr erwartet, erhielten sie lediglich die Aussage der CDU, dass man den maroden Container des Projektes weiterhin finanzieren wolle - die hauptamtliche Mitarbeiterin solle hingegen künftig eingespannt werden. Für Klaus Rädiker der klare Versuch, "eine gut arbeitende, soziale Einrichtung der Stadt zu zerstören". Ehrenamtliche HelferInnen, die in einem solchen Bereich arbeiten, bedürften dringend der professionellen Unterstützung durch eine sozialpädagogische Kraft. Und - so Rädiker weiter: "Wenn die Mindestanzahl von 20 Stunden nicht mehr finanziert wird und auf die Anwerbung von Sponsorengeldern verwiesen wird, bedeutet dies das Todesurteil für die TAS.
Was dies für den sozialen Brennpunkt Herold-Center bedeuten könnte, malt sich die CDU indes lieber nicht aus. Schon jetzt beschweren sich regelmäßig NorderstedterInnen über die im und um das Herold-Center lagernden Obdachlosen, zumeist jedoch aus eher niederen Motiven. Wenn nun diese Menschen zunächst des Centers verwiesen- und anschließend ihrer einzigen Aufenthaltsmöglichkeit TAS beraubt würden, dürften dem Raum Garstedt interessante Probleme bevorstehen.
Genau das jedoch scheint die Norderstedter CDU zur Zeit ebensowenig zu interessieren, wie die Folgekosten der drohenden Schließung des "Licht-Blick", bzw. der Krisenbetten. Hier hatte Schalom-Pastor Stehr bereits in einem Akt der Verzweiflung die Kürzung um mehr als 50.000 Euro förmlich angeboten, um nur die Totalschließung zu verhindern. Die wiederum hätte weit höhere Folgekosten für die Stadt zur Folge, wenn nämlich die bisher vorbildlich betreuten jugendlichen NutzerInnen der Krisenbetten plötzlich ohne Hilfe wären und letztlich bei der Sozialhilfe landen würden - wenn sie es denn bis dahin schaffen.
Die GALiN fordert die CDU-Mitglieder des Sozialausschusses weiterhin dazu auf, den MitarbeiterInnen der sozialen Projekte ihre Absichten ins Gesicht zu sagen. "Eine gute Gelegenheit dies zu tun wäre ein weiterer ´sozialer Tag´ der Norderstedter CDU. Falls Besuche bei TAS, Licht-Blick und den Straßensozialarbeitern zu peinlich wären, schlägt die GALiN die ´Teestube´ im Aurikelstieg als Versammlungsort vor" - die freilich ebenfalls christdemokratisch geschlossen werden soll.

Veröffentlicht in Soziales mit den Schlagworten CDU, GALiN, Norderstedt