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Dienstag, 10. Februar 2004, 1:00 Uhr
"Kleine, privilegierte Minderheit" antwortet CDU
Stellungnahme der NutzerInnen des Jugendtreff Kulturcafé zu Angriffen aus der CDU
Infoarchiv Norderstedt | Nur einen Tag nach der zweiten link news:1075237627677"Demonstration für eine soziale Stadt"link am 27. 01. hat die CDU eine link news:1076253593159Pressemitteilunglink herausgegeben in der das Anliegen der Jukuka-NutzerInnen, der Erhalt des Jugentreffs, als "Versuch einer kleinen Gruppe, die ihre Privilegien erhalten will" dargestellt wird. In der Mitteilung versucht die CDU etwa mit der Frage zu provozieren, ob es sich "in dieser Zeit eine Stadt leisten kann für zwei handvoll Jugendlicher eine eigene Einrichtung gemeint ist das Jukuca zu betreiben" und ob es gerechtfertigt sei "3.500 Euro pro Jugendlichen auszugeben". Die Proteste wertet die CDU als "völlig überzogen", es sei der "Versuch einer kleinen Gruppe, ihre Privilegien zu erhalten".
Die NutzerInnen des Jugentreffs Kulturcafés begegnen dieser Diffamierung ihres Anliegens und der gemeinsamen Proteste im "Bündnis für eine soziale Stadt" mit einer eigenen Pressemitteilung, die wir im folgenden dokumentieren.
Konzept "Offene Jugendarbeit 2010"
Stellungnahme der "kleinen, privilegierten Minderheit"
zur Pressemitteilung der CDU-Norderstedt vom 28.01.2004
Auch offene Jugendarbeit muss effizient gestaltet werden:
Deshalb beschloss die bürgerliche Mehrheit eine "Konzeptvorlage", die ohne jegliche Bestandsaufnahme des Angebots und des Bedarfs blauäugig das bewährte Konzept von 1997 beschneidet.
Zuvor wurde der offene Bereich im Jugendtreff Kulturcafé nach und nach eingestellt, eine vom Bürgermeister zugesagte Selbstverwaltung durch betroffene Jugendliche sollte den Protesten Wind aus den Segeln nehmen. Im Beschluss heisst es schließlich: "Das Modell "Selbstverwaltung", das gegenwärtig im Kulturcafé Aurikelstieg geprobt wird, ist nicht weiter bewertet und berücksichtigt worden". Nachdem man den offenen Bereich endgültig zusammen geschrumpft hatte bemerkte man in Reihen der CDU noch die erstaunlich geringen Besucherzahlen im Hause. Schnell gabs noch eine Statistik für Presse und Volk:
Aha, im Kulturcafé 25 Besucher im Schnitt pro Woche! Moment... Jahresgesamtkosten des Treffs durch 25 gleich: Bohh! 3.500,-
Teuer und priviligiert!!
Wir fragen uns, können wir mit solchen Politikern rechnen (da sind auch Lehrer dabei)? Wir meinen: Nein.
Übrigens fehlen die zwei beliebten Konzerte im Monat (50 bis 70 Besucher pro Abend), die regelmäßigen Teenieparties (80 bis 100 Besucher) und die offenen Livesessions ebenso wie die Vermietung der Räumlichkeiten am Wochenende. Von der Verwaltung wurde diese Statistik auf Nachfrage im Ausschuss bereits als haltlos bezeichnet.
Wenige Monate vor der Wahl macht es sich die CDU also sehr leicht, und so verschweigt sie dann auch die zweite Demonstation "Für eine soziale Stadt" am 27.1. mit etwa 160 Teilnehmern.
link news:1075927524454Erste Erfolgelink zeigen sich dennoch: Wegen "Überarbeitungsbedarf auf höchster Ebene" wurde die Beschlussvorlage zur Kürzung der KiTa-Öffnungszeiten (u.a.) in der letzten Sitzung des Ausschusses für junge Menschen vorläufig zurückgezogen... vermutlich bis nach der Bürgermeisterwahl.
Auch die nächste Stadtvertretersitzung am 24.2.04 wird also von einer link termine:1075304158848Demonstation "Für eine soziale Stadt"link und Konzert mit Blues-Legende Tom Shaka vor dem Rathaus begleitet - und unsere Forderungen bleiben: Hände weg von den Kitas und zurück zu einer offenen Jugendarbeit, die sich nach dem Bedarf richtet - und nicht nach gefälschten Zahlen!