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Samstag, 8. Februar 2003, 1:00 Uhr
Keine zusätzlichen Kindergartenplätze in Norderstedt
Ausschuss für junge Menschen lehnt Antrag der Grünen ab
Info Archiv | Zwar hat Norderstedt gerade 96 neue Plätze geschaffen, das reiche aber in der Praxis noch lange nicht aus, so die grüne Stadtvertreterin Anette Reinders. Sie fordert daher weiterhin den massiven Ausbau des entsprechenden Angebots. Im Rahmen der Umsetzung dieses Ziels solle die Stadtverwaltung überdies darauf achten, dass Fehler wie bei den Krippenplätzen vermieden werden. Hier war zwar schon 1994 festgelegt worden, dass 15 Prozent aller Krippenkinder einen Platz erhalten, bis heute jedoch kämen tatsächlich nur 6 Prozent der Kinder unter. "Ich bin sehr enttäuscht über das Verhalten der anderen Parteien", reagierte Reinders sauer auf die Entscheidung des Jugendausschusses. "Norderstedts Kinder brauchen qualitativ gute und bezahlbare Kindergartenplätze, auf Wartelisten können sie verzichten.
Schon in einer Presseerklärung vom 8. Februar hatte die GALiN die Kieler Landesregierung scharf für die Entscheidung kritisiert, die für Schaffung und Unterhaltung von Kindertagesstätten vorgesehenen Mittel künftig auf dem aktuellen Stand einzufrieren. Nach Ansicht der Grünen plane die Landesregierung eine "Kehrtwende um 180 Grad". In die Kitas der Stadt Norderstedt würden zukünftig wohl erheblich weniger Landesmittel fließen - es sei denn, Gruppen mit 25 Kindern werden auf einmal wieder Standard.
Die Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) kann hierüber nur den Kopf schütteln. "Es hat doch sehr den Anschein, als wenn über diesen Weg die Kommunen stärker zur Kasse gebeten werden sollen", so Spitzenkandidatin Anette Reinders. "Da jeder weiß, wie klamm das Land ist, soll wohl auf diesen Weg die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule finanziert werden."
Für die GALiN ist das Vorhaben des Landes gleich doppelt ärgerlich: "Nicht nur, dass erneut in die Kassen der Kommunen gegriffen wird" denn, wer sonst soll für den Ausfall der Landesmittel aufkommen, so Anette Reinders, "fast noch schlimmer ist, dass man ohne Rücksicht auf Verluste ein bestehendes Betreuungsangebot ohne Not zerschlägt". Die GALiN erwartet vom Land erheblich mehr Sensibilität und vor allem auch Rücksichtnahme auf bereits entwickelte örtliche Strukturen und Angebote.