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Mittwoch, 23. August 2006, 2:00 Uhr

Immer eine Idee voraus

Innovationsschub bei Baumaschinen in Norderstedt

Von Hans-Georg (Felix) Becker | Doch zunächst ein kurzer Rückblick. Herr Grote und seine Gefolgschaft wussten es schon seit langem: Der Knoten Ochsenzoll ist eine Schande für eine Stadt, die in der Statistik der Anzahl der Autos pro 1000 Einwohner eine bundesweite Spitzengstellung einnimmt. Deswegen soll dieser Knotenpunkt auch ausgebaut werden. Und dazu braucht man Baumaschinen. Und die benötigen Platz - nicht zum Arbeiten, nein, zum Parken. Und dieser dringend benötigte Parkraum war nicht vorhanden. Da hatten der OB Grote und seine Parteifreunde eine grandiose Idee: Da stand doch ein altes Haus in der Nähe der geplanten Baustelle, drinnen wohnten die Querköpfe vom Sozialen Zentrum. Das Haus fand man nicht schön, die Leute auch nicht. Also weg damit. Kurzerhand den Vertrag gekündigt und das Haus abgerissen. Das musste schnell gehen, weil man ja den Parkraum für die Baumaschinen benötigte. Die Bauarbeiten sollen zwar erst im Jahre 2007 beginnen, aber parken müssen die Baumaschinen schließlich schon vorher.

Und jetzt kommen wir zu der weltweit einzigartigen Innovation bei der Konstruktion von Baumaschinen. Nur durch eine Indiskretion haben wir zu diesem frühen Zeitpunkt von dieser Entwicklung erfahren. Die offizielle Vorstellung des neuen Baumaschinentyps soll erst in einigen Monaten erfolgen.

Auf dem Foto sehen Sie rechts einen roten Radlader neuer Art. Auf den ersten Blick mag der dem Laien wie ein normaler PKW erscheinen. Aber der Fachmann weiß: Einige Veränderungen an den Achsen, der Karosserie, dem Motor, dem Getriebe - und schon haben wir einen Radlader. Ach ja, die große Schaufel müsste auch noch dran. Aber das war es dann auch schon. Ein weiterer Vorteil: Der Radlader wird abends wieder zurückgebaut und dient dem Fahrer dann als PKW, mit dem er nach Hause fahren kann. Bei dem linken blauen Fahrzeug handelt es sich um eine Walze. Auch hier genügen nur wenige Änderungen und schon wird aus einem PKW ein eine alles plättende Walze. Bei den restlichen Fahrzeugen handelt es sich dagegen um herkömmliche PKW, die auf diesem Baumschinen vorbehaltenen Parkplatz nichts zu suchen haben. Kurz nach der Aufnahme dieses Fotos wurden die PKW folgerichtig (und kostenpflichtig) abgeschleppt.

Jetzt werden sich wohl auch die ewigen Bedenkenträger gegen den schnellen Abriss des Sozialen Zentrum eines besseren belehren lassen müssen: dank OB Grote, seiner Weitsichtigkeit und seines schnellen Handelns ist Norderstedt mal wieder "eine Idee voraus".

Veröffentlicht in Alternative Zentren mit den Schlagworten Norderstedt