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Donnerstag, 9. Februar 2012, 10:14 Uhr
Henstedt-Ulzburg: Staatsanwalt ermittelt gegen Bürgermeister
Durchsuchungen in Amts- und Wohnräumen
Hans-Georg (Felix) Becker | Gegen den ehemaligen Vorstand der gemeindeeigenen Kommunalbetriebe Ellerau (KBE) und heutigen Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg, Torsten Thormählen, wird wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit und der gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Untreue in besonders schweren Fällen ermittelt.
Dies berichtet das Hamburger Abendblatt in seiner heutigen Ausgabe. Beamte des Landeskriminalamtes beschlagnahmten demnach am Montag Akten in den Rathäusern von Henstedt-Ulzburg und Ellerau, sowie im Wohnhaus Thormählens. Ebenfalls durchsucht wurden das Wohnhaus von Klaus Lange, Leiter der Stabsstelle im Ellerauer Rathaus und KBE-Prokurist. Den beiden wird vorgeworfen, knapp 200 000 Euro Steuergeld veruntreut und dadurch die Gemeinde geschädigt zu haben. Die Kommunalbetriebe Ellerau sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts und eine 100 %ige Tochter der Gemeinde Ellerau. Dort sind Freibad, Fernwärme, Biogas, Wasser, Abwasser, Bauhof und Telekommunikation vereinigt.
Ins Rollen gebracht hat die ganze Angelegenheit Thormählens Nachfolger im Amt des Vorstandes der KBE, Eckart Urban (SPD). Er sei über einen Beratervertrag gestolpert, den der damalige Bürgermeister von Ellerau und KBE-Vorsitzende Thorsten Thormählen mit einer Privatfirma des höchsten Verwaltungsmitarbeiters Klaus Lange geschlossen hatte, berichtet das Hamburger Abendblatt. Der nebenberufliche Betrieb einer Beratungsfirma sei dabei grundsätzlich zulässig. Der Vorwurf lautet, Thormählen habe Langes Firma jährlich 40 000 Euro plus Mehrwertsteuer überwiesen. Und das von Sommer 2007 bis Sommer 2011. Einschließlich kleiner Extrazahlungen kam so eine Summe von 197 251 Euro zusammen. Nur: eine Gegenleistung, die dem Wert dieser Summe entspräche, habe es nie gegeben, so Urban. Dabei soll Thormählen völlig eigenmächtig gehandelt und den Verwaltungsrat nicht über den Beratervertrag informiert haben. Nach Urban´s Aussagen haben die Mitglieder des Kontrollgremiums nichts von den Vorgängen gewusst.
Aus den Ermittlungsakten ist laut Abendblatt zudem ersichtlich, dass sich Lange gegenüber Thormählen durch ein Honorar von 1500 Euro erkenntlich gezeigt hat, das fast monatlich gezahlt wurde und sich auf insgesamt rund 60 000 Euro beläuft. Nachdem der Anti-Korruptionsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein informiert wurde, schaltete dieser die Staatsanwaltschaft ein.
Gegenüber dem Hamburger Abendblatt erklärte Bürgermeister Thormählen lediglich, dass er wegen des laufenden Verfahrens keinen Kommentar abgeben werde.