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Samstag, 29. März 2003, 1:00 Uhr

Gedenken wegen KZ Wittmoor

35 NorderstedterInnen gedachten den Opfern des Faschismus

Info Archiv | Neben zahlreichen Einzelpersonen beteiligten sich Angehörige von VVN/BdA, SPD, GAL und dem Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel" am Gedenken. Auch die noch amtierende Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl (SPD) war am Gedenkstein erschienen, betonte jedoch, dass sie als Privatperson gekommen sei.
Über alle politischen Unterschiede dieser Gruppen hinweg erinnerten die TeilnehmerInnen gemeinsam an die Einrichtung des KZ Wittmoor im März 1933. Nur sechs Monate bestand dieses Lager, in das schon in den ersten Monaten der Nazi-Herrschaft fast ausschließlich "Politische" gesperrt wurden - also Mitglieder der Gewerkschaften, der SPD und der KPD. Im September selben Jahres lösten die Faschisten das KZ wieder auf und überführten die Gefangenen in das weit größere und berüchtigte KZ Fuhlsbüttel (KOLAFU).
Der letzte Zeitzeuge dieser Vorgänge ist nach Informationen der Norderstedter VVN-Gruppe indes vor wenigen Tagen verstorben. Helmut Warnke saß - zunächst in Wittmoor, später in Fuhlsbüttel - über die gesamten 12 Jahre des Nationalsozialismus in Haft und wurde mehrfach schwer mißhandelt. Er überlebte den Faschismus als einer der wenigen ungebrochen.
Anläßlich des 70. Jahrestages der Machtübergabe an die Faschisten und die Einrichtung des Lagers Wittmoor veranstaltet auch die Stadt Norderstedt einen Informationsabend. Am 9. April liest Willi Klawe aus seinem Buch "Im übrigen herrscht Zucht und Ordnung . . . ", das die Vorgänge um das KZ Wittmoor aufarbeitet. (Siehe auch unter Termine)

Veröffentlicht in Geschichte mit den Schlagworten Gewerkschaften, Norderstedt, SPD