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Samstag, 22. Februar 2003, 1:00 Uhr

FDP geht gegen EgNo vor

"Dilettantismus und Fehlinvestitionen"

Info Archiv | "Anlass meines Schreibens ist die große finanzielle Unsicherheit für die Stadt Norderstedt" heißt es in dem Brief, den Bassler an das Ministerium richtete. Der Brief ist Folge eines riskanten Projektes, dass die EgNo derzeit mit dem so genannten Luftfrachtzentrum verfolgt. In Zusammenarbeit mit dem Essener Baukonzern Hochtief will die Entwicklungsgesellschaft ein riesiges Gelände an der Niendorfer Straße in direkter Nachbarschaft erschließen und dort Gebäude für Logistik und Lager errichten. Alleine die EgNo will dafür noch 27,5 Millionen Euro investieren, nachdem sie bereits 16 Millionen Euro zum Kauf des Geländes eingebracht hatte – und das fast ohne eigene Mittel. Das Risiko für die jetzt aufzunehmenden Kredite trage letztlich die Stadt Norderstedt, argumentiert Bassler und das Projekt sei keinesfalls eine sichere Bank: "Was aber passiert, wenn die Flächen nicht vermietet werden können ?" fragt er. Bei Preisen von 160 bis 170 Euro pro Quadratmeter seien die Grundstücke schon heute nahezu unverkäuflich.
Außerdem habe die EgNo, in deren Aufsichtsrat auch CDU-Bürgermeister Hans Joachim Grote sitzt, schon in der Vergangenheit mehr Fehlschläge hinnehmen müssen als Erfolge feiern können. So könne das Land Schleswig-Holstein mehr als 24 Millionen Euro von der Stadt für die Errichtung des Stadtteils Norderstedt-Mitte zurückfordern. Wegen überhöhter Forderungen seien immer noch nicht alle Grundstücke im Quartier verkauft worden. Auch die Bauplätze am Reiherhagen seien deutlich überteuert. 275 Euro seien viel zu viel für einen Bauplatz in der Nähe eines Gewerbegebietes. Der Verkauf dieses Geländes ist laut Bassler bereits für das Jahr 2002 im Wirtschaftsplan der EgNo vorgesehen gewesen, nun sei das Jahr 2005 angepeilt. Jede dieser Verzögerungen bedeutet enorme Zinszahlungen, da auch dieser Kauf durch Kredite finanziert worden war. Zeitgleich zu diesem Spiel mit dem Millionenfeuer ist die Stadt Norderstedt übrigens weiterhin nahezu pleite. Während die EgNo mit dem Luftfrachtzentrum ein absolutes Risikoprojekt vorantreibt, werden überall in der Stadt Leistungen gestrichen und Ausgaben eingefroren.

Veröffentlicht in Kommunalpolitik mit den Schlagworten CDU, Norderstedt, Schleswig-Holstein