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Donnerstag, 2. Juli 2015, 19:22 Uhr
Die Lösung scheint Nahe
Katja Rathje-Hoffmann führt Norderstedts Union
Beide kommen aus Nahe, beide stehen einer der großen Städte Segebergs vor: Uwe Voss und Katja Rathje-Hoffmann (Foto: CDU). (Foto: CDU).
Olaf Harning | Die Gemeinde Nahe entwickelt sich für die CDU zum sprudelnden Funktionärsquell: Nach der Kreisstadt hat sich bei der Suche nach Spitzenkräften jetzt auch Norderstedt in dem sonst eher beschaulichen Örtchen an der B432 bedient.
Antrag zur Flüchtlingspolitik
Neben verschiedenen Personalentscheidungen widmete sich die Union auf ihrer Mitgliederversammlung auch inhaltlichen Fragen. So folgte sie einem Antrag der StadtvertreterInnen Brigitte Nolte, Fritz-Jürgen Stockmann, Volker Schenppe und Petra Müller-Schönemann, der für verstärkte Bemühungen um interkulturellen Austausch wirbt.
Unter dem Motto "Interkulturellen Dialog fördern!" wollen die Christdemokraten nun durch "geeignete Veranstaltungen" ein Forum schaffen, das interkulturellen und interreligiösen Austausch gleichermaßen im Blick hat. "Es geht in der Flüchtlingsfrage nicht nur um Unterbringung, Versorgung und Betreuung", stellte Nolte in ihrem Redebeitrag klar, "sondern auch um die aktive Integration." Daher sei es auch wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in den Norderstedter Willkommensteams engagieren. Der Antrag wurde - bei zwei Enthaltungen - einstimmig angenommen.
Erst im Februar hatte die CDU in Bad Segeberg Kreispolitiker Uwe Voss an die Spitze ihres Ortsverbands gewählt. Neben seiner Arbeit im Kreistag ist der 65jährige auch Pressereferent von Reimer Böge (MdEP), Gero Storjohann (MdB) und Katja Rathje-Hoffmann (MdL) und - kommt aus Nahe. Am vergangenen Freitag hat sich nun auch die CDU in Norderstedt für eine Führungskraft aus der 2.400-Seelen-Gemeinde entschieden und überraschend Rathje-Hoffmann an die Spitze gewählt.
Mit 92 Prozent Zustimmung, bzw. 66 Ja-Stimmen hievten Norderstedts Christdemokraten die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der schleswig-holsteinischen Frauen Union aufs Podest, nachdem Amtsinhaberin Ruth Weidler unter Hinweis auf berufliche Anforderungen auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.
Als ihre Ziele benannte Rathje-Hoffmann die Neubelebung der Jungen Union in der Stadt, einen engeren Draht zu Vereinen, Verbänden und Wirtschaft und den Wunsch, künftig häufiger Polit-Prominenz á lá Volker Kauder nach Norderstedt zu locken. Außerdem verspricht sie einen erfolgreichen Wahlkampf für Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU), der auf dem Weg in seine vierte Amtszeit allerdings kaum ernsthafte Hürden befürchten muss. Der war am vergangenen Freitag dann auch flugs einer der ersten Gratulanten für die neue Parteichefin, wünschte ihr zusammen mit "Nachbar" Uwe Voss und dem Landtagsabgeordneten Tobias Koch viel Erfolg im neuen Amt. Die Zeiten, in denen ihre Personalie den Ortsverband beinahe sprengte, gehören offenbar der Vergangenheit an: Noch 2011 hatte ein parteiinternes Rennen um die Landtagskandidatur zwischen Rathje-Hoffmann und Dirk Bruster tiefe Risse hinterlassen - so tief, dass Bruster die Partei nach seiner Niederlage im Oktober 2011 verließ.
Der neue Vorstand der Norderstedter CDU (v.l.): Sven Brauer, Arne Krohn, Kevin Ruhbaum (vorn), Joachim Brunckhorst, Jens-Uwe Friemann, Thorsten Borchers, Uwe Matthes, Susanne Rummel, Katja Rathje-Hoffmann, Gastredner Tobias Koch, Doris Vorpahl und Gisela Münster (Foto: CDU).
Mit Rathje-Hoffmann und Voss haben sich die beiden wichtigsten Städte des Kreises aber freilich nicht für Nahe, sondern eher für politisches Schwergewicht entschieden. Damit folgen sie ganz offensichtlich dem Credo ihrer Bundespartei, den Kampf um die Städte aufzunehmen. Denn während die Partei in der Fläche seit Jahren Erfolge feiert, blieb sie in den Ballungsräumen meist weit hinter ihren Erwartungen zurück. Voss selbst begründet die Personalien zwar etwas anders, meint damit aber letztlich wohl dasselbe: "Die Norderstedter Christdemokraten haben die Person zu Ihrer Vorsitzenden gewählt, die sie für am besten geeignet halten, die zukünftigen Aufgaben zu lösen", so der CDU-Pressesprecher mit einem Augenzwinkern, "Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft und der Wohnort Nahe haben dabei keine Rolle gespielt. Und das ist gut so."
Neben ihrem Vorsitz hat die Norderstedter CDU auch weitere Vorstandsposten neu besetzt: Zu Rathje-Hoffmanns StellvertreterInnen wählte die Mitgliederversammlung Susanne Rummel (67 Ja-Stimmen) und Uwe Matthes (56), als Schatzmeister erhielt Arne Krohn ein Traumergebnis von 74 Stimmen und damit 100%. Die sieben Beisitzer wurden in einem Wahlgang mit 69 Ja- und 4 Nein-Stimmen gewählt. Den Vorstand komplettieren damit der CDA-Ortsvorsitzende Thorsten Borchers, der Kreistagsabgeordnete Sven Brauer, Stadtvertreter Joachim Brunckhorst, Neumitglied Jens-Uwe Friemann, die Leiterin der Geschäftsstelle Gisela Münster und Stadtvertreterin Doris Vorpahl. Der 22jährige Kevin Ruhbaum wurde ebenfalls gewählt und kümmert sich zukünftig vor allem um den politischen Nachwuchs.