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Samstag, 24. Juni 2006, 2:00 Uhr

AnwohnerInnen fordern: Kein Luxusausbau!

Protest in der Parallelstraße

Info Archiv Norderstedt | Nicht nur mit Großprojekten, wie der Kreuzung Ochsenzoll oder dem dritten Autobahnzubringer macht die Stadt derzeit verkehrspolitisch von sich reden, auch im Kleinen wird der Straßenbau voran getrieben. Jetzt soll in der Parallelstraße, einer Stichstraße zwischen der Segeberger Chaussee und "Am Ochsenzoll", der holprige Bitum erneuert werden. Und nicht nur das: Die AnwohnerInnen um Sprecher Heinz Bartram kritisieren die Pläne als "Luxusausbau" und unfallträchtig. Neben einer neuen Fahrbahndecke will die Stadt offenbar auch zwei breite Fußwege bauen und die Parkplätze verringern. Bartram zur Norderstedter Zeitung: "Wir sollen für den Ausbau der Straße zahlen, obwohl wir davon nur Nachteile haben." Vor allem befürchten die streitbaren AnwohnerInnen aber, dass ihre Straße noch mehr als ohnehin schon zur Renn- und Durchgangsstrecke verkommt, das Unfallrisiko zunimmt und die Immobilienpreise fallen.
Baudezernent Thomas Bosse gibt sich angesichts der Proteste hartnäckig: "Der Straßenausbau kommt auf jeden Fall", entgegnete er den Betroffenen, die anlässlich ihres Protestes auch ein Straßenfest organisiert haben. Eine bloße Überarbeitung oder günstige Reparatur würde lediglich höhere Folgekosten nach sich ziehen. Außerdem sei die Parallelstraße eine der Gegenden in Norderstedt, die große Grundstücke und damit die Chance auf "Nachverdichtung" böten. Bereits jetzt lägen der Stadt mehrere Anträge darauf vor, Grundstücke zu teilen und in zweiter Reihe zu bauen, der Bauplan 252 soll dafür die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.
Bereits mehrfach hatten Norderstedter BürgerInnen in den letzten Jahren gegen die hohe Eigenbeteiligung bei ungewollten Straßenerneuerungen protestiert, nach Informationen des Info Archivs jedoch stets erfolglos. Nach geltender Rechtslage können AnwohnerInnen sogenannter "Anliegerstraßen" im Gegensatz zu denen von Durchgangsstraßen mit 90% an den jeweiligen Kosten "beteiligt" werden, ohne besondere Mitspracherechte in der Planung und Ausführung zu haben. Immerhin denkt die Stadt über den Wunsch der ParalellsträßlerInnen nach, nach dem Ausbau eine Tempo-30-Zone einzurichten.

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