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Freitag, 7. Juni 2013, 12:08 Uhr

60 Millionen Euro "Stütze"

Erneut Probleme bei der Sparkasse Südholstein

Zeitungsausschnitte zur Sparkasse Südholstein

"Das beste für unsere Kunden" - die Sparkasse Südholstein ist erneut in Turbulenzen (Foto: Infoarchiv)

Olaf Harning | Gerade erst hat die Sparkasse Südholstein in großformatigen Anzeigen die Stärkung ihres "Leistungsangebotes" in den Norderstedter Filialen angekündigt, da bestätigt Pressesprecherin Imke Gernand dem Hamburger Abendblatt den erneuten Antrag ihres Instituts auf Stützung durch den Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein (SGVSH).


Gut für Norderstedt? Das wird sich zeigen. Anzeige der Sparkasse Südholstein (Scan: Infoarchiv)

Und dieser Antrag hat es in sich: Auf noch einmal 60 Millionen Euro soll sich der Finanzbedarf des 2005 zusammenfusionierten Unternehmens belaufen, obwohl bereits 2009 mehr als 110 Millionen Euro in das schlingernde Bankhaus gepumpt worden waren. 60 Millionen kamen damals von den Sparkassen im SGVSH, 50 Millionen schoss die Finanzholding der Hamburger Sparkasse (HASPA) zu. In der Folge bemühte sich Ralph Schmieder, Vorstandschef der Sparkasse Südholstein, um die Konsolidierung seines Hauses und eine Beteiligung der Finanzholding. Die jedoch wurde durch eine Intervention des Bundeskartellamtes frühzeitig unterbunden, außerdem arbeitet die Landesregierung an einem Gesetzentwurf, der ein Engagement der HASPA grundsätzlich ausschließt. Hintergrund dafür: Die Ausgründung der Hamburger Sparkasse wird als Privatunternehmen gesehen, ihre Beteiligungen als Zeichen für die schleichende Privatisierung der öffentlichen Sparkassen in Schleswig-Holstein.

Die anhaltenden Probleme der Sparkasse Südholstein sind einerseits Altlasten der ehemals eigenständigen Kreissparkasse Segeberg zuzuschreiben, andererseits Beteiligungen an der HSH Nordbank. Alleine 40 Millionen Euro mussten dafür 2012 abgeschrieben werden, die Anteile aller Sparkassen an der künstlich am Leben erhaltenen Landesbank verloren bis 2011 rund eine halbe Milliarde Euro an Wert. Teure Sponsoring-Auftritte, wie etwa als "Premium-Partner" der Norderstedter Landesgartenschau, dürften die Lage zumindest nicht verbessert haben. Wie es nun in Südholstein weitergeht ist unklar: Vorstand Axel Kodlin ist laut Abendblatt bereits unter das Dach der HASPA zurückgekehrt, über die Zukunft von Ralph Schmieder wird gegenwärtig spekuliert. Als die Sparkasse nämlich 2009 um finanzielle Hilfe bat, war der Abgang von Vorstand  Mario Porten Teil der Bedingungen für eine Unterstützung. Pressesprecherin Gernand hat sich zu Personalien zunächst nicht geäußert.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten Axel Kodlin, Ralph Schmieder, Sparkasse Südholstein