+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Samstag, 1. November 2008, 1:00 Uhr

Kurznachrichten im Oktober II

Meldungen vom 16. bis zum 31. Oktober 2008

Info Archiv Norderstedt | Freitag, 31. Oktober, 14 Uhr

Kandidaten für Garstedter Kirchenvorstand stellen sich vor

Am 1. Advent werden in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche die Vorstände neu gewählt. Auch in der Garstedter Emmausgemeinde werden sich Frauen und Männer zur Verfügung stellen, die ihre Zeit und ihr Engagement einbringen wollen, um diese große Gemeinde zu leiten. Aus diesem Anlass bietet die Gemeinde am 9. November die Gelegenheit, die KandidatInnen - freilich nach dem Gottesdienst - im Gemeindesaal kennenzulernen. Wer Interesse hat, möge sich zu diesem Zweck gegen 11.30 Uhr im Saal der Christuskirche einfinden.

Freitag, 31. Oktober, 13 Uhr

"Kleiner Mathies" Superstar

Zuerst waren es nur ein-, zwei einfühlsame Berichte über das Schicksal eines schwerkranken Fünfjährigen aus Norderstedt, dann entstand die Kampagne Hilfe für Mathies und andere zu seiner Rettung und mittlerweile fühlt sich beinahe jede(r) in Nordestedt aufgefordert, etwas für den kleinen Jungen zu tun. Das ist zunächst ein schöner Akt der Solidarität in einer ansonsten gerne auch gleichgültigen Stadt, allerdings muten Form und Ausmaß einiger Aktivitäten schon fast wieder grotesk an. Da sahen sich vergangenen Mittwoch genau 50.037 Menschen in der Halbzeitpause des HSV-Bundesligaspiels gegen den VfB Stuttgart ein 5-Minuten-Video mit und über Mathies an, da strahlt der kranke Junge von jeder dritten Plakatwand der Stadt und NZ-Redakteur Andreas Burgmayer phantasiert aus der angesichts des Werbe-Aufwands wenig verwunderlichen Spendenbereitschaft ein Zeichen "für die Identifikation der Norderstedter mit ihrer Stadt, mit ihren Mitbürgern" herbei. Das alles auf den Schultern eines Fünfjährigen, der sich zur Zeit sicherlich über so viel Anteilnahme freut, der aber nach seiner Genesung auch in einigen Jahren noch damit leben muss, dass ihn annähernd jeder Mensch in Norderstedt zu kennen meint. Dabei wäre die ganze Sache so einfach, würden die für viele Menschen lebensnotwendigen Typisierungskampagnen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) staatlich- oder von den Krankenkassen finanziert, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte. Immerhin ein Fünftel der unter lebensbedrohlichen Krankheiten des blutbildenden Systems leidenden Menschen bleibt bis heute ohne Hilfe und stirbt, weil die Erfassung eines jeden Blut- (und im Übereinstimmungsfall: Knochenmark-)Spenders 50 Euro kostet (!) und daher trotz wachsender Teilnahme schleppend vorangeht. Die Typisierung aller Bundesbürger würde tausenden Menschen das Leben retten und maximal 4 Milliarden Euro kosten. Für notleidende Banken stellte die Bundesregierung binnen 14 Tagen 500 Milliarden Euro zur Verfügung - das sind doch mal Prioritäten. SpenderInnen können sich in Norderstedt am 3. November bei den Stadtwerken und am 8. November im Gymnasium Harksheide an der Typisierung beteiligen.

Donnerstag, 30. Oktober, 21 Uhr

Kreis und Stadt können sich (noch) nicht einigen

Die Jürgen-Fuhlendorf-Schule, ein Gymnasium in Bad Bramstedt, wurde bisher vom Kreis Segeberg getragen. Nach dem neuen Schulgesetz geht die Schule zum 1. August nächsten Jahres automatisch auf die Stadt über. Nun liegt ein Verhandlungspapier vor, nach dem der Kreis 3,2 Millionen Euro als Wertausgleich für das Schulgebäude von Bad Bramstedt haben will. Damit sind die städtischen KommunalpolitikerInnen nicht einverstanden und haben diese Forderung in der Sitzung des Hauptausschusse einstimmig zurück gewiesen. Die federführende CDU-Fraktion vertritt die Auffassung, dass die Finanzlage der Stadt nicht ausreichend berücksichtigt wurde, und berufen sich dabei auf die vom Kultusministerium aufgestellten Grundsätze für einen Trägerwechsel. Außerdem seien die notwendigen Investitionen für Fachräume und die Mensa zu berücksichtigen. Der Kreis Segeberg macht buchhalterische Gründe für die Unabweisbarkeit der Forderung geltend. Anfang kommenden Jahres wird die kameralistische Haushaltsführung durch die doppelte kaufmännische Buchführung abgelöst. Ein in den Büchern aufgeführtes Vermögen dürfe nicht einfach verschenkt werden. Das würde der Landesrechnungshof nicht mit machen. Nun muss man allerdings feststellen, dass zwischen der Forderung von genau 3 198 574,66 Euro und einer Schenkung genau 3 198 574.66 Euro liegen - also ein gewisser Spielraum. Insofern ist Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach auch optimistisch, dass die geplanten Gespräche zwischen ihm, der Landrätin Jutta Hartwieg und Experten des Innen- und Kultusministeriums eine außergerichtliche Einigung erbringen werden. Bodo Clausen von er SPD meinte nach einem Bericht der Segeberger Zeitung: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Buchhaltungssystem darüber entscheidet, ob man Vermögen abgeben kann oder nicht."

Donnerstag, 30. Oktober, 10:30 Uhr

Atomkraftwerke sofort stilllegen

Sowohl aus ökologischer, als auch aus ökonomischer sicht setzt sich die DIE LINKE Kreisverband Segeberg für den vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie ein. Der Pannenreaktor Brunsbüttel und das Atomkraftwerk Brokdorf sollen sofort stillgelegt werden. Brokdorf sei für die hochgefährlichen plutoniumhaltigen Mischoxidbrennelemente ausgelegt, so DIE LINKE in einer Pressemitteilung. Zur Entsorgung der gefährlichen Abluft haben diese Atomkraftwerke hohe Schlote. Und da kommt der Kreis Segeberg in Spiel. In nur 40 Kilometer Entfernung (Luftlinie), genau in der Hauptwindrichtung, beginnt der Kreis Segeberg. Dort würden die meisten Partikel zu Boden sinken. Den sogenannten Atomkonsens halten die Linken für eine Mogelpackung, jegliche Debatte über mögliche Laufzeitverlängerungen oder Kraftwerksneubauten seien verantwortungslos und außerdem sei das Problem der Endlagerung ungelöst. Folgerichtig unterstützt die Linke die anlässlich der für die erste Novemberhälfte angekündigten Castor-Transporte nach Gorleben geplanten friedlichen und traditionell phantasievollen Proteste und wird sich daran beteiligen.

Mittwoch, 29. Oktober, 16:30 Uhr

Kinderrechte und fairer Handel

Der Verein Eine Welt für Alle, der auch den Weltladen in der Rathausallee betreibt, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Norderstedt Mitte einen Dia-Abend über die Arbeit von Casa Alianza. Auf dieser Veranstaltung wird der Gründer der Casa Alianza Kinderhilfe Guatemala e.V. Deutschland, Franz Hucklenbruch, die Arbeit der gemeinnützigen und unabhängigen Kinderhilfsorganisation vorstellen. Die Organisation kümmert sich um den Schutz und die Wiedereingliederung von Straßenkindern in Mittelamerika. Der Verein unterstützt die Casa Alianza in Guatemala, Honduras, Mexico und Nicaragua und arbeitet mit dem Ziel, die Lage der Straßenkinder zu verbessern und auf die sozialen Verhältnisse Mittelamerikas kritisch aufmerksam zu machen. Mit Straßensozialarbeit, Krisenzentren als Anlaufstelle für Straßenkinder, Maßnahmen zur Drogenrehabilitation, Rechtshilfe und anderen Re- Integrationsmaßnahmen wird fast 10 000 Kindern in Guatemala jährlich geholfen. Dabei zieht sich das Engagement deutscher Jugendlicher wie einroter Faden durch die letzten 15 Jahre der Arbeit von "Casa Alianza". Ortwin Spender, der die Veranstaltung für den Verein "Eine Welt für Alle" vorbereitet hat, macht darauf aufmerksam, dass "Casa Alianza" das Bundesverdienstkreuz und den Olof-Palme-Preis erhalten hat. Die Kinderhilfe Guatemale e.V. ist außerdem Mitträger der Organisation TRANSFAIR, die Produkte des fairen Handels zertifiziert. Auf der Veranstaltung präsentiert der Weltladen fair gehandelte Produkte aus Lateinamerika, Weine aus Chile und recycling-Gläder aus Guatemale sowie Arabica-Kaffees aus Nachbarländern. Die Veranstaltung findet am Freitag, 31. Oktober 2008, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Norderstedt-Mitte, Rathausallee 50 statt.

Mittwoch, 29. Oktober, 16 Uhr

13.000 Unterschriften für das Freibad Ohlsdorf

Die Bürgerinitiative Rettet das Freibad Ohlsdorf!, die über ein Bürgerbegehren die Bebauungsplanänderung Ohlsdorf 10 und damit die Wohnbebauung auf dem Freibadgelände verhindern will, übergibt die mehr als 13.000 gesammelten Unterschriften samt eines symbolischen Rettungsrings am morgigen Donnerstag dem Bezirksamt Hamburg-Nord. Zu dieser "Demonstration direkter Demokratie" ist nach einem Aufruf der Bürgerinitiative "jeder Bürger willkommen". Die hohe Zahl von Unterschriften (benötigt wurden weniger als 7.000) zeigt nach Ansicht der AktivistInnen, dass "Hamburg-Nord sich gegen den Verkauf von 41,25% des Schwimmbadgeländes sowie gegen dessen Bebauung und gegen die Preisgabe des Freibades ausspricht". Die Übergabe geht morgen um 16.30 Uhr im Bezirksamt Nord, Lenhartzstraße 28, über die Bühne.

Mittwoch, 29. Oktober, 10:30 Uhr

Wird Landesregierung wortbrüchig?

In unseren gestrigen Kurzmeldungen berichteten wir über den Willen des Wirtschaftsbeirats Segeberg der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck den Bau eines Autobahnanschlusses für Norderstedt-Mitte weiter zu verfolgen. Die Planungen waren mit den Stimmen der SPD, FDP, GALiN und der Partei DIE LINKE in der Norderstedetr Stadtvertretung gekippt worden. Der damalige Kieler Verkehrsminister Dietrich Austermann (CDU) hatte anlässlich eines Besuchs in Norderstedt kurz vor der o.g. Abstimmung gesagt: "Sollten die Mandatsträger die Anschlussstelle in Norderstedt wieder streichen, wird die vom Land bereits erteilte Genehmigung zurückgenommen". Nach einem Bericht der Segeberger Zeitung soll Torsten Conrad vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein allerdings erklärt haben, dass man auch in der Landesregierung "an der Sache dran bleibe".

Dienstag, 27. Oktober, 22 Uhr

Bürgerforum zur Stadtentwicklung

In den nächsten Tagen werden alle EinwohnerInnen Norderstedts zu einem Bürgerforum am 5. November eingeladen, um dort ihre Meinung und Anregungen zur künftigen Entwicklung der Stadt Norderstedt zu äußern. Von 18 bis 22 Uhr können Interessierte das Bürgerforum im Plenarsaal des Rathauses nutzen, um - so Baudezernent Thomas Bosse gegenüber der Norderstedter Zeitung - auch mal "hemmungslos egoistisch" über Stadtentwicklung in Norderstedt zu diskutieren. Bereits seit April diesen Jahres arbeitet die Stadtverwaltung mit Stadtplaungsexperten und Interessengruppen an einer Vision der Stadt für das Jahr 2030. Bis Mitte 2009 sollen nun die BürgerInnen das Wort haben, vor allem durch zwei Bürgerforen, bevor die Stadtvertretung ein vorläufiges Umsetzungskonzept beschließt.

Dienstag, 27. Oktober, 13 Uhr

Der Autobahnanschluss ist tot - es lebe der Autobahnanschluss

Bei machen dauert es etwas länger. So beim Wirtschaftsbeirat der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck in Bezug auf Realitätssinn. Der Beirat traf sich zu einer Sitzung in Norderstedt an der auch die Landrätin des Kreises Segeberg, Jutta Hartwieg, teilnahm und behandelte u.a. das Thema Autobahnanschluss. Obwohl das Projekt mit einer breiten Mehrheit von der Norderstedter Stadtvertretung beerdigt wurde, gab IHK-Präses Bernd Jorkisch die Parole aus: "Wir geben das Projekt noch nicht auf. Aus Sicht der Wirtschaft ist dieser Autobahnanschluss enorm wichtig". Was aus Sicht der Wirtschaft so alles enorm wichtig und richtig ist, können wir derzeit bei der globalen Finanzkrise beobachten. Landrätin Jutta Hartwieg unterstützt die IHK in ihrer Sichtweise und glaubt, dass der breiten Ablehnung in Norderstedt ein Kommunikationsproblem zu Grunde liegt. "Man hat die Menschen nicht mitgenommen. Die Anwohner in Norderstedt haben nicht verstanden, warum sie den hohen Preis einer Einschränkung ihrer Umwelt dafür in Kauf nehmen sollen." Also haben die EinwohnerInnen mal wieder alles nicht verstanden. Neue Argumente sind allerdings nicht zu erwarten. Jorkisch verfällt in alte Denkmuster und warnt davor, dass sich der LKW-Verkehr in den nächsten zehn Jahren verdoppeln wird. Wie die ganze Logistik-Flotte sich bei den in diesem Zeitraum drastisch steigenden Spritpreisen (das Ölfördermaximum ist längst erreicht!) fortbewegen soll, war sicher nicht Teil der Überlegung. Marc-Mario Bertermann von der Norderstedter Entwicklungsgesellschaft (EgNo) ist da im Norderstedter Wochenblatt etwas vorsichtiger: "Wir müssen jetzt prüfen, ob eine eingehende Abwägung der Vor- und Nachteile stattgefunden hat".

Dienstag, 27. Oktober, 12 Uhr

Augen und Ohren an der Rathausallee

Nun ist das "Gebäude-Ensemble" rund um das Spectrum-Kino an der Rathausalle vollendet. Durch die Skulptur "Augen und Ohren". Entworfen wurde das Kunstobjekt von Timm Ohrt, dem Architekten des Gebäudekomplexes. Zitat aus der Beschlussvorlage des Ausschusses für Stadtentwickulung, Umwelt und Verkehr vom 3. Juli: "Bei der Skulptur handelt es sich um die vergrößerte plastische Darstellung zweier Augen und zweier Ohren, aufgeständert auf schräg aufgestellten schlanken Edelstahlstützen und beleuchtet durch Bodenstrahler. Die aufgeständerten Objekte bestehen aus aufgeschäumtem, glasfaserverstärktem gelbem Kunststoff. Sie haben durch ihre Höhe (größte Höhe: 7,30 m), ihre leuchtend gelbe Farbe und die Schrägstellung in den Straßenraum hinein weithin in der Rathausallee Signalwirkung. Ihre Symbolik nimmt direkten Bezug auf zum benachbarten Kino als audiovisuelles Medium." Schöner kann man es nicht sagen. In einem Bericht der Norderstedter Zeitung werden den Edelstahlstützen hervorragenden Eigenschaften als Fahrradständer zugesprochen. Die Stadt hat sich das Kunstwerk schenken lassen, das macht sie fast immer so. Dafür hat sie sich mit einem Anteil von 10 000 Euro in Form der Erstellung der Fundamente und der Anschlüsse für die Beleuchtung an der Aufstellung des Objektes beteiligt. Den Rest der ca. 55 000 betragenden Euro Gesamtkosten tragen der Künstler und die örtlichen Bauträger. Der Schenkungsvertrag sieht vor, dass die Stadt von "der Verpflichtung zur Wiederherstellung des Objekts nach Beschädigung oder Zerstörung freigehalten wird." Übrigens: Zwischen den Ohren der Skulptur fehlt das Hirn. Das muss der Betrachter dann schon selbst mit bringen.

Sonntag, 26. Oktober, 10 Uhr

Nordex baut Werk in Arkansas

Der Aufstieg des Norderstedter Windkraftanlagen-Herstellers Nordex geht weiter: Das 1985 in Dänemark gegründete Unternehmen will bis Ende 2009 in Jonesboro, im US-Bundesstaat Arkansas, ein neues Werk aufbauen und hier rund 100 Millionen US-Dollar investieren. In Zukunft sollen dort rund 700 Mitarbeiter zu einem Stundenlohn von durchschnittlich 17 US-Dollar beschäftigt werden. Die Produktionsstätte entsteht im Craighead Technology Park auf einem rund 187 Hektar großen Gelände. Ralf Sigrist, President der US-Niederlassung von Nordex auf einer Pressekonferenz am Freitag: "Der heutige Tag markiert jedoch erst den Anfang. Unser Ziel ist es, den Abstand zu den größten Herstellern von Windenergieanlagen abzubauen und 20 Prozent unseres Umsatzes hier in den USA zu erwirtschaften. Dank dieser Partnerschaft sind wir unserem Ziel einen entscheidenden Schritt näher". Nordex gehört zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen der Windenergie-Branche. Der Umsatz des noch 2005 schwächelnden Konzerns stieg seitdem um jeweils etwa 50 Prozent und belief sich 2007 bei 2.000 Beschäftigten auf fast eine Milliarde US-Dollar. Nordex-Kernkompetenz ist die Herstellung von Großturbinen. Sigrist: "Wir sind einer der technologisch führenden Anbieter von Multimegawattanlagen. Bis heute haben wir mehr als 1000 dieser Turbinen gefertigt und weltweit errichtet".

Samstag, 25. Oktober, 10 Uhr

Plambeck verstärkt Zusammenarbeit mit Elim-Diakonie

Nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung verstärkt das Norderstedter Wohnungsunternehmen Plambeck seine Zusammenarbeit mit der freievangelischen Diakonie Elim und bietet seinen MieterInnen künftig die kostenlose "Elim-Card", sowie für fünf Euro monatlich die "Elim-Card plus". Damit erhalten interessierte SeniorInnen mindestens einen direkten Draht zur Diakonie, die sie dann bei vielen Fragen des täglichen Bedarfs berät. Die Elim-Card Plus bedeutet zusätzlich den Einstieg in eine regelmäßige Betreuung, ein Notruf-System und den erleichterten Zugriff auf einen Heimplatz. Vorteil für die Elim-Diakonie: Die Betroffenen binden sich im Ernst- bzw. Pflegefall bevorzugt an die christliche Einrichtung, die bei der Pflege im lukrativen Wettbewerb mit vielen anderen Anbietern befindet. Die Elim-Diakonie ist eine Einrichtung der Freien Evangelischen Gemeinden (FEG) in Norddeutschland, einer christlichen Bewegung mit fundamentalistischen Zügen und hohem Missionseifer. In Norderstedt hat die FEG vor einigen Jahren ein üppig ausgestattetes Gemeindezentrum Elim im Falkenkamp eröffnet, das sich wegen der hohen Abgaben der Gemeinde (man gibt hier den "Zehnten", also zehn Prozent der Einkünfte) vor anderen Kirchengemeinden nicht verstecken muss. Die Firma Plambeck arbeitet schon länger mit der Elim-Diakonie zusammen, etwa bei der Altenbetreuung im Emma-Plambeck-Haus (Marommer Straße) oder im Pöhlshof. Bei aller Kritik an der fundamentalistischen Ausrichtung der Einrichtung ist die Elim-Diakonie für ihre gute Pflegequalität bekannt.

Freitag, 24. Oktober, 16 Uhr

SPD für Rotes Kreuz und KBA

Im Streit um die Vergabe des Rettungsdienstes im Kreis Segeberg hat sich die SPD in deutlicher Form für die Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Verein Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe e.V. ausgesprochen. SPD-Kreisfraktionschef Arnold Wilken befürchtet bei einer Neuausschreigung der Dienste, dass international agierende "Heuschrecken" den Gunst der Stunde nutzen- und den Rettungsdienst im Kreis übernehmen könnten. Wohl mit Blick auf einen kürzlich im Kreistag debattierten, gleichlautenden Antrag der LINKEN, schließt Wilken sich der Forderung des DRK-Betriebsratsvorsitzenden Norbert Vahl an, der "ein gesichertes, gutes Einkommen" und den Ausbau des Arbeitssschutzes fordert. Um Kosten zu senken, soll der Rettungsdienst nach Meinung der Sozialdemokraten künftig lieber in Kooperation mit anderen Kreisen organisiert werden.

Donnerstag, 23. Oktober, 16 Uhr

BUND: Keine Kooperation mit dem Flughafen Hamburg

Nachdem ein Artikel im Norderstedter Wochenblatt vor einigen Tagen Irritationen hervorgerufen hatte, sorgt der Norderstedter Bund für Umwelt und Naturschutz jetzt in einem Rundschreiben für Klarheit: Demnach gab und gibt es keine Kooperation des BUND mit dem Flughafen Fuhlsbüttel. Die Umweltschutzorganisation lehnt eine solche Zusammenarbeit nach wie vor ab und tritt vielmehr für die deutliche Verminderung der Lärmemission durch den Airport ein. Für Verwirrung hatte der Artikel deshalb gesorgt, weil er über Zuwendungen des Flughafens an "kooperierende Vereine", darunter der "Naturschutzbund" (NABU), berichtete. Der aber sei keinesfalls mit dem BUND gleichzusetzen, auch wenn es häufiger zu Verwechslungen komme, so BUND-Vorstand Herwig Niehusen. Der zeigt sich in dem Rundschreiben außerdem verwundert über die Kehrtwende der Stadt Norderstedt im Verhalten gegenüber dem Flughafen: "Auffällig ist für mich, dass die Stadt Norderstedt in den neunziger Jahren anläßlich einer Umweltveranstaltung noch eine Zuwendung des Flughafens für den Naturschutz im Ohemoor aus grundsätzlichen Erwägungen wegen des mangelnden Entgegenkommens bzgl. der Flug-Lärmproblematik abgelehnt hat. Spätestens seit der Planung und dem Bau des Nordports (...) und der angestrebten Öffnung des Flughafenzauns hat sich die Haltung der Stadt offenbar grundlegend gewandelt". Auffällig sei weiter, dass der Flughafen Hamburg sich zuletzt auch mit einem Info-Mobil an einem Grillfest zur Bewerbung der Landesgartenschau 2011 beteiligt hätte. Hinsichtlich der Rolle Norderstedts beim Fluglärmschutz seien nach Ansicht des BUND daher "erhebliche Zweifel" angebracht.

Mittwoch, 22. Oktober, 20 Uhr

Mehr Betreuung für Obdachlose

Die sozialpolitische Sprecherin der Grün Alternativen Liste in Norderstedt (GALiN), Dagmar Gutzeit, hat in einer Presseerklärung noch einmal den Beschluss des Norderstedter Sozialausschusses von Ende September hervorgehoben, nach dem die Betreuung von Obdachlosen künftig deutlich verstärkt wird. Demnach hat der Ausschuss auf Antrag der SPD zusätzlich zur bestehenden Teilzeitstelle eine weitere halbe Stelle genehmigt, um die Erfolge der Beteuungsarbeit auszuweiten. Zuletzt konnten mehrere Betroffene in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden, außerdem konnten Obdachlose dabei unterstützt werden, eine Wohnung zu finden. Gutzeit: "Die GALiN dankt den Verantwortlichen für die engagierte und erfolgreiche Arbeit. Wir freuen uns, dass auch künftig die Betreuung auf hohem Niveau verbleibt, für das der bisherige Mitarbeiter bereits Maßstäbe gesetzt hat". Der Beschluss erfolgte übrigens einstimmig.

Mittwoch, 22. Oktober, 18 Uhr

Erneut Hakenkreuze in Leezener Kirche

Bereits zum zweiten Mal in diesem Monat haben Unbekannte in der Leezener Kirche randaliert und diesmal auch eine politische Botschaft hinterlassen: Bereits am Sonntagabend beschädigten sie den Opferstock und einen Bibelschrank, sprühten aber auch mehrere Hakenkreuze auf den Boden. Obwohl Pastorin Anett Penner laut Lübecker Nachrichten nicht an Neonazis als Täter glaubt ("Wir haben hier keine Naziszene") und Bürgermeister Ulrich Schulz einheimische "Jugendliche" verdächtigt, ermittelt jetzt der Kieler Staatsschutz wegen eines mutmaßlich neonazistischen Hintergrundes.

Mittwoch, 22. Oktober, 11 Uhr

Unruhe in der CDU-Kreistagsfraktion

Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten ist die Kreistagsfraktion der Segeberger CDU derzeit von Auseinandersetzungen gezeichnet. So hat der Lentföhrdener Kreistagsabgeordete Renee Böttcher erst kürzlich die Fraktion verlassen und wirft seinen Parteikollegen vor, dass es ihnen im Tagesgeschäft zu sehr um die Verteilung von Posten gehe, statt inhaltiche Fragen zu bearbeiten. Außerdem bezeichnet Böttcher den CDU-Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann als "Strippenzieher", der Vieles in der Fraktion nur mit dem Ziel steuere, erneut in den Bundestag gewählt zu werden. Weil Böttcher auch die von der CDU getragene Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für die Kreistagsposten nicht mittragen wollte, überwarf er sich schließlich mit dem Vorstand und schied aus der Fraktion aus. Während die CDU jetzt ein Parteiausschlussverfahren gegen ihren in Lentföhrden einstimmig wiedergewählten Ortsvorsitzenden anstrengt, hat der sich mit einem weiteren CDU-Dissidenten zusammengetan und die Fraktion unabhängiger Kreistagsabgeordneter gegründet: Sein Mitstreiter, der Ellerauer Gemeindepolitiker Joachim Dose, war wegen der Verwaltungsfusion seiner Gemeinde mit Norderstedt, bzw. der befürwortenden Haltung der Christdemokraten, schon vor Monaten aus der CDU ausgetreten und zu den Kommunalwahlen als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen. Im Kreistag bilden die Ex-Unioner nun nach der CDU, der SPD, den B90/Grünen, der FDP und den LINKEN die sechste Fraktion und möchte als ihre erste inhaltliche Duftmarke die Forderung setzen, Eltern im Kreis künftig von Schulbuskosten zu befreien. Die neue Sitzverteilung im Kreistag gestaltet sich wie folgt:
  • CDU: 27 Sitze
  • SPD: 17 Sitze
  • FDP: 8 Sitze
  • Grüne: 7 Sitze
  • LINKE: 4 Sitze
  • Unabhängige: 2 Sitze

Dienstag, 21. Oktober, 12 Uhr

Eislaufbahn vor Möbel Kraft

Einen Monat lang, vom 21. November bis zum 21. Dezember, haben Eislauf-Fans die Möglichkeit, ihr Hobby auf dem Parkplatz von Möbel Kraft in Bad Segeberg auszuüben: Das vor einigen Jahren vom Möbel-Riesen Höffner aufgekaufte Traditionsunternehmen hat für diese Zeit die mit 375 Quadratmetern größte mobile Eisbahn in Schleswig-Holstein gebucht und bittet auf´s Eis. Für 3 Euro (ab 12 Jahre), bzw. 2 Euro (Kinder unter 12) kann dann 90 Minuten lang geschlittert werden, die Öffnungszeiten:
  • Mo-Fr: 14.00 bis 19.30 Uhr
  • Wochenende: 10 bis 19.30 Uhr

Montag, 20. Oktober, 21 Uhr

NPD: Hauswurfsendungen in Langenhorn

Hetzschriften, die sich gegen die angebliche "Überfremdung" in Hamburg richten, sind heute in verschiedenen Haushalten Langenhorns aufgetaucht. Die Flugblätter der neofaschistischen NPD wurden offenbar in einigen Straßenzügen von rechten Aktivisten als Hauswurfsendung verteilt. Die NPD bemüht sich regelmäßig, im Windschatten ausländerfeindlicher Stimmungen innerhalb der Bevöllkerung Anhänger zu gewinnen: In Köln stellten sich Neonazis deshalb gezielt an die Spitze einer Bürgerinitiative gegen den Bau einer Moschee, auch andernorts finden sich teils bizarre, fremdenfeindliche Bündnisse. Allerdings bekommen Neonazi-Gruppen und rechtsradikale Parteien in Langenhorn, Fuhlsbüttel und auch im Kreis Segeberg schon seit fast zwei Jahrzehnten kein Bein auf die Erde, nachdem die rechte Szene hier von großen Antifa-Gruppen über Jahre unter Druck gesetzt worden war.

Montag, 20. Oktober, 11 Uhr

Tom Shaka feiert Abschied

Tom Shaka hat am Freitag sein Norderstedter Abschiedskonzert gegeben. Der 1953 in Conneticut (USA) geborene Blues-Musiker war bereits 1977 nach Hamburg gekommen und seit den 80er Jahren in Norderstedt ansässig. Bevor er die Stadt jetzt Richtung Lüneburger Heide verlässt, spielte der Gitarrist und Sänger noch einmal vor vollem Haus in der "Künstlerkneipe" Kuckucksei an der Ulzburger Straße und bedankte sich bei seinem Norderstedter Publikum. Shaka, der als "harter Arbeiter" gilt und eigentlich immer auf Tour ist, spielte in Norderstedt regelmäßig im Kuckucksei sowie im Jugendkulturcafé Aurikelstieg, das 2004 von Bürgermeister Hans-Joachim Grote geschlossen- und wenig später abgerissen wurde. Damals beteiligte sich Shaka auch an den gegen die Schließung gerichteten Protesten des Bündnisses für eine Soziale Stadt, wobei er zuvor bereits lange in der Friedensbewegung aktiv war. Tom Shaka ist eine international bekannte Blues-Größe und spielte in seiner Laufbahn unter anderem mit Eric Burdon und Tony Sheridan zusammen. Mehr Informationen über den Musiker gibt es hier, einen Bericht über sein Abschiedskonzert von Heide Linke-Lembke hier.

Sonntag, 19. Oktober, 10 Uhr

Neue Linie in Ulzburger Stadtplanung

Der Wechsel wirkt, das jedenfalls könnte sich bald auch in der Ulzburger Stadtplanung zeigen, wo die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) dieser Tage ihre Pläne bekannt macht. Danach wendet sich die WHU auch nach dem Aus für das Neubaugebiet Beckershof gegen die bauliche Ausdehnung der Gemeinde, befürwortet aber die Umsetzung der Baupläne An den Eichen/Kruhnskoppel und Am Trotz, mit denen lediglich innerörtliche Baulücken geschlossen würden. Auch der Gewerbepark Nord soll nach Ansicht der WHU-Fraktionsvorsitzenden Karin Honerlah nicht weiter wachsen, schon jetzt habe der Verdrängungseffekt innerörtliche Händler, etwa im Ulzburg-Center, zur Aufgabe gezwungen. Der Gewerbepark sei außerdem unansehnlich und von schlechter Verkehrsplanung gekennzeichnet. Statt großer Baugebiete und Flächenfraß setzt die WHU auf Nachverdichtung und Sanierung alter Bausubstanz: Schon am 10. November will die Wählergemeinschaft im Umwelt- und Planungsausschuss den Antrag stellen, einen Fonds in Höhe von 200.000 Euro bereitzustellen, aus dem künftig die energiesparende Sanierung alter Gebäude bezuschusst wird. Die Chancen für diese Linie stehen nicht schlecht: Seit den Kommunalwahlen im Mai diesen Jahres ist die WHU stärkste Kraft in der Gemeindevertretung, gemeinsam mit der SPD verfügt sie über eine komfortable Mehrheit.

Samstag, 18. Oktober, 20 Uhr

ADFC fordert mehr Radwege

Der ADFC Norderstedt hat seine Forderung nach Ausbau der Fahrradrouten im Stadtgebiet erneuert. Außerdem will der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club abschließbare Fahrradboxen an allen AKN- und U-Bahnhöfen, sowie am Herold-Center durchsetzen, will eine befestigte Ost-West-Verbindung für Räder durch den Jägerlauf und fordert für verschiedene Strecken einen Fahrradstreifen auf der Fahrbahn - beispielsweise in der Ochsenzoller Straße. Eine "fahrradfreundliche Stadt" lässt sich nach Ansicht der ADFC-Aktiven Rolf Jungbluth und Manfred Kophal nur erreichen, wenn Norderstedt künftig noch mehr in den Radverkehr investiert: Zwar betont Baudezernent Thomas Bosse gegenüber der Norderstedter Zeitung, der Etat der Stadt für den Radverkehr habe sich seit 2002 auf jetzt 50.000 Euro pro Jahr verfünffacht und bei allen großen Straßenbauprojekten stünden auch Radwege im Fokus. Laut ADFC müsste jedoch Mittel in beinahe zehnfacher Höhe bereitgestellt werden, inklusive möglicher Zuschüsse von Bund und Land würde erst die Investition von 25 Euro pro Einwohner und Jahr eine zufriedenstellende Infrastruktur bewirken. Nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums würden bei optimal ausgebauten Radwegen bis zu 30% der Autofahrer für kurze Fahrten auf das Rad umsteigen. Schon jetzt bewegen sich 19% der NorderstedterInnen per Rad vorwärts. Hier noch ein Kommentar von NZ-Redakteur Michael Schick: "In der Stadt der kurzen Wege aufs Rad umsteigen".

Freitag, 17. Oktober, 8 Uhr

Weiter Streit um die Kultur

Die Auseinandersetzungen über das geplante Kulturwerk am See gehen weiter. Während Tanks-Theater-Schauspielerin Renate Lüdecke das 6,5-Millionen-Projekt am Rande des Gartenschau-Geländes befürwortet, damit der Festsaal am Falkenberg wieder dem Gymnasium Harksheide übergeben werden kann, lehnt die dem Music-Star nahestehende Mathilda Kuhnert den "Kulturpalast" als "besseres Vereinsheim für anerkannte Kulturträger" ab. Sie kritisiert auch das Vorhaben von TriBühne-Chef Rajas Thiele, künftig einmal im Jahr eine Oper in Norderstedt aufzuführen: Es sei "billiger und sinnvoller, jedem interessierten Bürger ein Ticket für die Hamburger Staatsoper zu bezuschussen". Beide äußerten sich in Leserbriefen an die Norderstedter Zeitung.

Donnerstag, 16. Oktober, 21 Uhr

Entscheidungsfreudiger Stadtwerkeausschuss

Das von vielen beschworene "Lagerdenken" findet, zumindest im Stadtwerkeausschuss, nicht statt. Wie wir bereits gestern berichteten, fand der Antrag der GALiN, die Informationspolitik der Stadtwerke für Energie- und Wassersparmaßnahmen zu verbessern, Unterstützung von allen Fraktionen. Ebenso eindeutig war das Votum über einen Antrag der Fraktion DIE LINKE. Stadtvertreter Hans-Georg Becker hatte für die Linksfraktion beantragt, alle kalkulatorischen Komponenten der Gaspreisermittlung offenzulegen. Die Informationen, die die Werkleitung anlässlich der letzten Gaspreiserhöhung erteilten, waren nach Beckers Ansicht keinesfalls ausreichend, um einer Preisanhebung zustimmen zu können. Um die Preisermittlung wenigstens im Nachhinein prüfen zu können, sollte die Werkleitung nun verpflichtet werden, die einzelnen Preisbestandteile auf den Tisch zu legen. Nachdem die Werkleitung sich nicht in der Lage sah, dies in öffentlicher Sitzung zu tun, wurde einstimmig - über alle Parteigrenzen hinweg - beschlossen, die Gaspreisermittlung in nicht-öffentlicher Sitzung zu erläutern. Ebenso verlief es bei einem Antrag der CDU zur Erstellung eines Ernergiekonzeptes für die nächsten 15-20 Jahre durch die Stadtwerke. Nach einer an Sachfragen orientierten Debatte wurden Ergänzungsanträge der SPD (Berücksichtigung des vorhandenen Konzeptes von 1985), der GALiN (Berücksichtigung von Daten und Fakten der Gaskavernen) und der Fraktion DIE LINKE (Berücksichtigung eigener regenerativer Energieerzeugung und Steigerung des Ökostrom-Anteils) in den Antrag eingearbeitet. Bei der Abstimmung über den Wirtschaftsplan der Stadtwerke für 2009 war es dann aber erwartungsgemäß mit der "Einstimmigkeit" vorbei. Für die GALiN und DIE LINKE blieben zu viele Fragen über die Erzielung und die Verwendung der Gewinne offen. Beide Fraktionen verweigerten die Zustimmung zum vorgelegten Plan, konnten aber damit nicht viel gegen die Mehrheit von CDU, SPD und FDP ausrichten. Das gleiche Bild bei der Entscheidung über die Erhöhung der Strompreise zum 1. Januar 2009. Lediglich für die GALiN und DIE LINKE war die Begründung, die "voraussichtlich" steigenden Lieferantenpreise an die Stadtwerkekunden weiter zu geben, nicht stichhaltig genug.

Donnerstag, 16. Oktober, 16 Uhr

Mehr Wind für Nordex

Der Norderstedt-/Rostocker Windkraftanlagenhersteller Nordex ist weiter auf der Überholspur: Wie das Unternehmen heute mitteilt, konnte jetzt ein Großauftrag vom französischen Energiekonzern GDF Suez an Land gezogen werden. 30 Turbinen im Wert von rund einer Million Euro sollen nach Nordex-Angaben 2010 geliefert werden und erst der Auftakt zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem französischen Partner sein. Vertriebschef Carsten Pedersen: "Mit GDF Suez haben wir einen weiteren wichtigen internationalen Kunden gewonnen. Dies ist der Auftakt zu einer engeren Zusammenarbeit". Damit setzt der Windkraftanlagenhersteller seinen rasanten Aufwärtstrend fort: Erst kürzlich stellte Nordex alleine in Norderstedt rund 100 neue MitarbeiterInnen ein, dabei hatte sich das ursprünglich in Dänemark gegründete Unternehmen erst 2005 aus einer finanziellen Schieflage befreit.

Donnerstag, 16. Oktober, 14:30 Uhr

ARGE lenkt ein

In der ARGE , einer Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit und dem Kreis Segeberg, wurden die vordem getrennten Bereiche Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe gebündelt. Die ARGE trägt den Namen "Leistungszentrum Segeberg" und hat auch einen Standort in Norderstedt. Dort war es bisher gängige Praxis, Hartz IV-Empfängern keine Fahrkosten bei Beträgen unter 6 Euro zu erstatten, obwohl die ARGE die betreffenden Personen selbst vorgeladen hatte. Und das vor dem Hintergrund, dass einem Hartz IV-Empfänger nach der Regelsatzverordnung nur 13, 88 Euro im Monat für die Benutzung von Verkehrsmitteln zu Verfügung stehen. Die ARGE verweigerte die Erstattung bisher mit der Begründung, dass Bagatellbeträge unter 6 Euro aus "Verwaltungsgründen" nicht berücksichtigt würden. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts vom 6. Dezember 2007 (B14/7b AS 50/06R), wäre die ARGE aber sehr wohl zur Erstattung verpflichtet gewesen. Harald Köll, Stadtvertreter der Partei DIE LINKE in Norderstedt und Mitglied im Kreis-Sozialausschuss hat in Zusammenarbeit mit seinem Parteikollegen Heinz-Michael Kittler, dem Vorsitzenden der Kreistagsfraktion, die ARGE Segeberg aufgefordert die gängige Praxis zu ändern. Mit Erfolg. Am Standort der Norderstedter ARGE wird in Zukunft auf mündlichen Antrag und unter Vorlage der Fahrscheine auch eine Erstattung von Beträgen unter 6 Euro vorgenommen. Miro Berbig, Fraktionsvorsitzender der Partei DIE LINKE in Norderstedt, zeigt sich mit der Zusammenarbeit seiner Parteikollegen auf Stadt- und Kreisebene zufrieden: "Ein kleiner Schritt zu etwas mehr Gerechtigkeit".

Donnerstag, 16. Oktober, 13:30 Uhr

Starts und Landungen über Norderstedt rechtlich nicht haltbar?

Die Interessengemeinschaft Flugschneise-Nord hatte ein Gutachten über en Hamburger Flughafen in Auftrag gegeben. Nun stellte der Gutachter Dr. Wilhelm Mecklenburg aus Pinneberg sein 65-seitiges Werk vor. Fazit: "Eine rechtsgültige Bahnbenutzungsregelung (BBR) gibt es derzeit nicht. Sie muss neu verhandelt werden". Bisher wurden vom Grundsatz her alle Starts und nachts auch alle Landungen über die Schneise Norderstedt, Quickborn, Ellerau und Henstedt-Ulzburg abgewickelt. Diese Praxis ist nach dem genannten Gutachten nicht mehr haltbar. Genauso unwirksam wäre demnach auch die Vorschrift, dass Starts und Landungen über die Hamburger Innenstadt nur in Ausnahmefällen zu benutzen sei. Eberhard von Lay, Sprecher der Interessengemeinschaft, kündigte nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten an, Klage einzureichen. Unterstützung bekommt er dabei von Hans Schwarz, dem Sprecher der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG): "Wir werden diesen Prozess unterstützen. Bei uns in Garstedt nervt der permanent steigende Fluglärm jeden zweiten Bewohner."

Hier gehts zu den Meldungen vom 1. bis zum 15. Oktober 2008

Am 17. Oktober gab Tom Shaka sein Norderstedter Abschiedskonzert. Der seit den 70er Jahren in Norderstedt ansässige Blues-Musiker spielte ein letztes Mal im Kuckucksei, oder sagen wir: Er spielte dort das letzte Mal als Norderstedter.