Kommunalpolitiker und Menschenrechtler Jürgen von Kaufmann gestorben

Am 30. Juli 2002 ist der langjährige Kommunalpolitiker, Antirassist und Menschenrechtler Jürgen von Kaufmann im Alter von 73 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen

Dazu schreibt der Schleswig-Holsteinische Flüchtlingsrat: "Jürgen war Vielen in der Solidaritätsarbeit amnesty international (ai), in der Diakonischen Flüchtlingshilfe in Norderstedt und im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein oder auch in der Kommunalpolitik als engagierter und verläßlicher Partner bekannt."

Jürgen von Kaufmann hatte 1982 zunächst die "Liberale Fraktion" in Norderstedt gegründet und später auch den Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen mit aufgebaut. Für die Liberalen wie für die Grünen saß er zwischen 1982 und 1994 durchgehend als Abgeordneter in der Norderstedter Stadtvertretung, um dann in den Kreistag zu wechseln, dem er bis zu seinem Tod angehörte.

Doch zuletzt war er in der Stadt vor allem als Antirassist und "Anwalt" der in Norderstedt lebenden Flüchtlinge bekannt. Gemeinsam mit Martin Link, Ernst Soldan und Gisela Nuguid baute er - sozusagen als letzte große "Amtshandlung" - den Norderstedter Förderverein Flüchtlingshilfe auf und war dort bis zuletzt aktives Mitglied.

Jürgen von Kaufmann agierte oft streitbar und grenzte sich nicht selten von anderen politischen Strömungen ab, war aber dennoch - wie Thomas Hase vom Heimatspiegel jetzt schreibt - "ein stiller Kämpfer": "Ein Politiker, dem Selbstdarstellung derart fremd und öffentliches Auftreten so zuwider ist, ist eigentlich kaum vorstellbar."

Die Menschen in Schleswig-Holstein wie Norderstedt und vor allem die schrumpfende Gruppe derer, die für ein solidarisches und humanes Zusammenleben der Menschen eintritt, haben einen ihrer wichtigsten Mitstreiter verloren.

Siehe auch: Trauer um Jürgen von Kaufmann

Quelle: Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, Heimatspiegel, Info Archiv Norderstedt