Reaktionär Heinz Glück in selbigem |
In die deutsche Generaldebatte um Nationalstolz und ähnliche Charakterschwächen hat sich jetzt auch der ehemalige Bürgermeister Henstedt-Ulzburgs - Heinz Glück - per Leserbrief an das "Hamburger Abendblatt" eingemischt.
"Ich bin stolz, Schleswig-Holsteiner zu sein ! Ich bin stolz, Deutscher zu sein und mein Vaterland zu lieben ! Ich bin stolz, Europäer zu sein ! Ich bin stolz, Ehrenbürger unserer französischen Partnerstadt Maurepas zu sein ! Ich schäme mich vor dem Ausland, dass mein Vaterland von Politikern repräsentiert wird, die ihr Vaterland verleugnen und daher keine Grundlage für eine deutsche Politik haben."
Diese Sätze sonderte der Bürgermeister a.D. ebendort ab und findet sich mit dieserart deutschnationaler Töne derzeit in bester Gesellschaft. Nach der inhaltlichen Verbrüderung des CDU-Generalsekretärs Laurenz Meyer mit der gerade in Verbot befindlichen NPD bemüht sich nahezu die gesamte bürgerliche Rechte frenetisch, sich gegenseitig zu versichern, wie stolz man auf etwas sei, was im allgemeinen mit dem Begriff "Deutschland" umrissen wird - NS-Terror und Holocaust inklusive.
Heinz Glück kommt dieserart Rückbesinnung auf "alte Tugenden" sicherlich zu Paß. Während seiner Amtszeit in der einschlägig berüchtigt gewordenen Großgemeinde machte er ein ums andere mal deutlich, wes Geistes Kind er ist. Beispielsweise 1987 - als er quasi im Alleingang den Landesparteitag der faschistischen NPD im Ulzburger Bürgerhaus gegen alle Widerstände möglich machte. Die NPD bezeichnete der alte Mann damals als "demokratisch", die zahlreichen GegendemonstrantInnen aus Gewerkschaften, Parteien und Antifa-Gruppen als "Chaoten", denen er folgerichtig noch nicht einmal gemeindeeigene Elektrizität für die Abschlußkundgebung zur Verfügung stellte.
In "seiner" Gemeinde wird Glück mit der neuerlichen rhetorischen Glanzleistung nicht alleine stehen. So mußte ein anderer "großer Mann" Henstedt-Ulzburgs erst 1998 tausende Mark Geldbuße für die Verunglimpfung Jan-Phillip Reemtsmas zahlen, als er im Rahmen einer rechtsextremistisch dominierten Kampagne gegen die sogenannte "Wehrmachtsausstellung" aus einer Hetzschrift des bekennenden Nationalsozialisten Hennecke Kardel zitierte. Heinz Manke ließ damals den Text "Die Reemtsma-Heer-Schau" tausendfach drucken und an alle über-65jährigen EinwohnerInnen der Gemeinde verschicken - vermutlich mit Hilfe von Adresslisten der dortigen CDU. An diese zu gelangen, dürfte Altnazi Manke nicht schwergefallen sein, bekleidet Sohn Volker doch seit etlichen Jahren das Amt des christdemokratischen Ortsvorsitzenden.
Doch damit nicht genug: Nur wenige Monate später, die Aufregung um die Nazi-Propaganda aus dem Hause Manke war noch nicht ganz verflogen, deckten Norderstedter AntifaschistInnen die Verwicklung des Bauunternehmers in eine Anzeigenkampagne gegen die Wehrmachtsausstellung auf. Eine ganzseitige Annonce in verschiedenen schleswig-holsteinischen Tageszeitungen, die unter anderem von Heinz Manke unterzeichnet wurde, war durch eben jene in Hamburg-Langenhorn niedergelassene Werbeagentur geschaltet worden, die auch das familieneigene Bauunternehmen "MANU-Bau" für seine regelmäßigen Anzeigen nutzt.
Fast überflüssig zu erwähnen, dass Heinz Glück und Namensvetter Manke eine lange Freundschaft verbindet und sich die Henstedt-Ulzburger CDU vor einigen Jahren selbst für den Vorschlag nicht zu schade war, den dörflichen Rathaus-Neubau "Glück-Haus" zu nennen. Fast schon schade, dass dieser brillante Vorschlag seinerzeit fallengelassen wurde. O.H.
Quelle: Info Archiv