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Freitag, 26. September 2014, 15:00 Uhr

Darf Krieg nach Gottes Willen sein?

Die protestantischen Kirchen zwischen den Weltkriegen

Infoarchiv Norderstedt | Vor dem Hintergrund von Millionen Kriegstoten im Zweiten Weltkrieg und des heutigen "atomaren Gleichgewichts" ist das heute kaum noch vorstellbar: Als vor fast genau 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausbrach, sahen auch die protestantischen Kirchen im "Ja" zum Krieg eine vaterländische Verpflichtung.


Feldpostkarte aus dem Jahr 1915.

"Gott mit uns", stand auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten, Waffen wurden gesegnet, Hass und Rachegedanken durchzogen die Predigten. Das konservative Luthertum verstand in seiner "Zwei-Reiche-Lehre" den Staat als von Gott beauftragtes Regiment.

Nach der Kriegsniederlage verharrte die Kirche zunächst in dieser der Monarchie nachtrauernden Position. Aber Einzelne, die Giftgas und den grauenvollen Stellungskrieg bei Verdun erlebt hatten, protestierten bereits. In einer "Theologie der Krisis" betonten sie eine Rückbesinnung auf das Wort Gottes und auf Christus, der allen Menschen den Frieden Gottes verkündet. Die Kirche öffnete sich der ökumenischen Bewegung. In der Hitler-Diktatur war es Dietrich Bonhoeffer, der dazu aufrief, "dem Rad in die Speichen zu fallen." Er war allerdings einer der Wenigen: Nicht nur in Hamburg und Schleswig-Holstein stellten sich insbesondere evangelische Christen kritiklos in den Dienst der nationalsozialistischen Mörderbanden.

Pastor Dr. Albert Schäfer engagiert sich seit vielen Jahren in der Friedensfrage. Er erinnert an die Zeit zwischen den Weltkriegen und lädt zum Gespräch über die Folgen bis in die heutige Zeit. Ort der Veranstaltung ist die St. Jürgen-Kirche in Langenhorn, die ein thematisch durchaus passendes Ambiente bietet: Bei ihrem Bau 1938/39 verband NS-Architekt Gerhard Langmaack den Heimatschutzstil der NS-Zeit mit Elementen des Neuen Bauens.

Freitag, 26. September 2014, 15:00 Uhr, St. Jürgen-Kirche, Eichenkamp 10, Langenhorn
Eintritt: frei