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Freitag, 13. Juni 2014, 16:05 Uhr

WiN sieht "Durchbruch" beim Fluglärm

Infoarchiv Norderstedt | Als "Durchbruch im Kernthema Fluglärm" hat die Bürgerinitiative "Wir in Norderstedt" (WiN) einen Auftritt von Wirtschaftsstaatssekretär Frank Nägele im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr gewertet. Obwohl Nägele sich dort gegen konkrete Forderungen an Flughafenbetreiber und Hansestadt aussprach, sieht sich WiN-Chef Reimer Rathje bestätigt.

Flugzeug über der "Siemershöh", dem Stadion des SC Alstertal-Langenhorn

Flugzeug im Landeanflug über der "Siemershöh" - dem Stadion des SC Alstertal-Langenhorn. Im Gegensatz zur nördlichen Einflugschneise zwischen Norderstedt und Quickborn fliegen die Maschienen hier über dicht bewohntes Gebiet (Foto: Infoarchiv)

Zuvor hatte Rathje erneut die Bahnverteilung des Flughafens Fuhlsbüttel kritisiert und eine gerechtere Verteilung der Starts und Landungen angemahnt. "Fluglärm macht krank" stellte der Fraktionsvorsitzende der Initiative fest, die 2013 mit einem Ein-Themen-Wahlkampf in die Norderstedter Stadtvertretung einzog. Anschließend bemängelte er die unterschiedliche Verteilung der Flugbewegungen auf die vier Einflugschneisen: Während etwa über Alsterdorf und Hamm im vergangenen Jahr lediglich 2.621 Starts abgewickelt wurden (Anteil: 4 Prozent), waren es über dem Ohmoor und Quickborn 42.768 (61 Prozent).

Der Flughafen selbst und die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt begründen die Bahnverteilung mit der Siedlungsdichte in den Einflugschneisen. Starten die Maschinen in Richtung Norden, überfliegen sie im wesentlichen unbewohntes Gebiet, der Norderstedter Stadtteil Garstedt und Teile Quickborns liegen lediglich in "Hörweite". In Richtung Sden hingegen werden mit Alsterdorf, Hamm und Wandsbek Zehntausende Haushalte unmittelbar überflogen und auch über Langenhorn und Niendorf sind es wesentlich mehr Betroffene.

Da der Flughafen Fuhlsbüttel überdies auf Basis einer gültigen Betriebserlaubnis arbeite, die einst auch von der Norderstedter Ursprungsgemeinde Garstedt unterzeichnet wurde, warnte Staatsserkretär Nägele sowohl vor Klagen, als auch vor einem allzu scharfen Ton gegenüber den Betreibern. Stattdessen warb er für den zuletzt eingeschlagenen Weg, die Dinge im Sinne eines mehr und mehr engen Miteinanders der beiden "Nordstaaten" zu diskutieren. So arbeite man zur Zeit mit Vertretern der Hamburger Wirtschaftsbehörde an Regelungen, die zahlreichen und auch systematischen Verstöße gegen das Nachtflugverbot zu beenden und besonders laute Maschinen aus dem Hamburger Luftraum zu verbannen. "Ich weiß, dass Fluglärm krank macht", sagte Nägele abschließend in Richtung der WiN, "aber ich verspreche Ihnen keine Dinge, die ich nicht halten kann."