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Donnerstag, 7. April 2011, 10:40 Uhr

Schulen und MitschülerInnen kämpfen um Familie aus Aserbaidschan

Widerstand gegen drohende Abschiebung

Infoarchiv Norderstedt | Weil der Asylantrag der Familie von Röwschan und Gülschan Garabagli kürzlich abgelehnt wurde und ihnen jetzt die Ausweisung droht, haben MitschülerInnen und Lehrkräfte der Geschwister jetzt die Initiative ergriffen: Im Beruflichen Gymnasium und der Dahlmannschule in Bad Segeberg unterzeichneten Hunderte eine Petition an die Ausländerbehörde Segeberg.

Lübecker Nachrichten

Lübecker Nachrichten

Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten (LN)gehen die Aktionen vor allem auf Röwschans  Klassenlehrer Ludwig Möller zurück. Ihm war kürzlich die schlechte Verfassung des Schülers aufgefallen, der sonst zu den Besten im Jahrgang gehörte. Von der dramatischen Situation der aserbaidschanischen Familie aufgeschreckt, startete er mit einer Reihe SchülerInnen schließlich die Unterschriftensammlung.

Die sechsköpfige Familie war im Jahr 2007 nach Lübeck gekommen, als sie vor dem armenisch-aserbaidschanischen Dauerkonflikt floh. Zunächst ohne jede Sprachkenntnisse lernten insbesondere Röwschan und seine Zwillingsschwester Gülschan schnell deutsch und absolvierten erfolgreich die Realschule. Nach dem Umzug in die Asylbewerberunterkunft in Schackendorf folgten weiterführende Schulbesuche in Bad Segeberg.

Ob der Einsatz für Familie Garabagli Erfolg hat, hängt jetzt wahrscheinlich davon ab, ob die Unterstützung aus den Schulen anhält und Wellen zieht. Zwar teilte Rolf Meenen, Leiter des Fachdienstes für Ausländer und Asylangelegenheiten im Kreis Segeberg mit, dass eine Ausweisung nicht unmittelbar bevorstehe, andererseits ist die Segeberger Ausländerbehörde für ihre teils unmenschliche Härte bekannt. So führten MitarbeiterInnen der Einrichtung 2005 gleich mehrfach Abschiebungen psychisch kranker MigrantInnen durch, in einem Fall sogar aus der Psychiatrischen Klinik Ricklingheraus und entgegen dem Rat der behandelnden Ärzte.