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Dienstag, 17. März 2015, 13:22 Uhr

Nicht immer soooo intelligent...

Tausende "Smart-Meter" werden ausgetauscht

Infoarchiv Norderstedt | Die zur Wunderwaffe der Energiewende erklärten elektronischen Stromzähler, genannt „Smart-Meter“, sind nicht immer so intelligent, wie man das von ihnen erwartet. Die Stadtwerke Norderstedt müssen bis zu 10.000 dieser Zähler austauschen. Im Rahmen der Jahresablesungen wurde im Januar 2015 Auffälligkeiten bemerkt. Nach Angaben der Stadtwerke ergab eine sofortige Überprüfung, „dass ein kleiner Teil der Zähler nicht den vollständigen Leistungsbezug erfasst.“ In einem Schreiben an die Kunden heißt es: „Gemeinsam mit dem Hersteller der betroffenen Zähler konnten fehlerhafte Bauteile eines Vorlieferanten als ursächlich identifiziert werden.“ Die Werkleitung der Stadtwerke hat sich entschlossen, alle Zähler dieses Herstellers auszutauschen.

Von den 45.000 im Norderstedter Netz befindlichen Stromzählern wurden bereits knapp 16.000 auf Smart Meter umgerüstet. Davon werden nach bisherigen Angaben der Stadtwerke 5.000 bis 10.000 Zähler nun ausgetauscht, „um so kurzfristig und dauerhaft die korrekten Ermittlungen der Verbrauchswerte sicherzustellen.“ Da der Hersteller für das fehlerhafte Produkt verantwortlich ist, handelt es sich um einen Versicherungsfall. Die Kosten für die Aktion dürften somit nicht von den Stadtwerken zu tragen sein.

In dem Kunden-Anschreiben weisen die Stadtwerke auf die Vorteile der neuen Zählergeneration hin. Der Kunde profitiere „vom Komfort einer monatlichen und verbrauchsgenauen Stromrechnung.“ Aber genau das haben die intelligenten Zähler offenbar nicht geliefert. Alle von den betreffenden Zählern ermittelten und abgerechneten Werte wurden zwar auch tatsächlich verbraucht. Aber es wurden eben nicht alle Verbräuche gezählt.

Dumm für die Kunden: Nach Angaben der Stadtwerke sind diese gesetzlich verpflichtet, den Differenzbetrag zwischen dem abgerechneten und dem tatsächlich verbrauchten Strom nachträglich abzurechnen. Da keine gesicherten Zahlen vorliegen, kann das nur über eine Schätzung im Vergleich zu den Vorjahren erfolgen. Da sind Ärger mit den Kunden und Widersprüche vorprogrammiert.