+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Dienstag, 4. Januar 2011, 6:43 Uhr

André Busch ist tot

Rechtsextremer Autor gestorben

Verkauft auch jeden Dreck: Amazon

Verkauft auch jeden Dreck: Amazon

Infoarchiv Norderstedt | Wie erst in den letzten Tagen bekannt wurde, ist der rechtsextreme Autor André Busch bereits am 20. Dezember einem Krebsleiden erlegen. Der erst 36 Jahre alte Busch war erstmals 2008 auf der Bildfläche erschienen, als er sein Buch "Blutzeugen - Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik" veröffentlichte und in mehreren Ortsverbänden der NPD vorstellte, darunter im Kreisverband Hamburg Mitte-Nord. Wenig später wurde Busch als Zweigstellenleiter der Volks- und Raiffeisenbank in Schenefeld geoutet und deshalb wenig später von seinem Arbeitgeber suspendiert. In "Blutzeugen" hatte der Angehörige der ebenfalls im rechten Spektrum agierenden Pennale Burschenschaft Chattia zu Hamburg auf 500 Seiten Namen von Nationalsozialisten zusammengetragen, die vor 1933 bei Auseinandersetzungen mit Antifaschisten und Staatsorganen zu Tode kamen. Sie werden als "Blutzeugen der Bewegung" und somit als Opfer stilisiert. Zuvor war Busch bereits durch mehrere Beiträge im Waffen-SS-Blättchen "Der Freiwillige" unangenehm aufgefallen. "Blutzeugen" ist im Nordland-Verlag" erschienen, der dem NPD-Bundesvorstandsmitglied Thorsten Heise gehört. Das Werk, dass sich in rechtsradikalen Kreisen inzwischen großer Beliebtheit erfreut, wird auch vom US-Online-Riesen Amazon vertrieben, der bekanntlich vor kurzem wikileaks aus politischen Gründen von seinen Servern schmiss. Daraus mag nun jeder seine Schlüsse ziehen, unterhaltsam aber ist die Aufzählung, was die "Blutzeugen"-Käufer denn noch so bei Amazon bestellt haben: Neben einschlägigen "Bestsellern", wie "Stahlfront 05" und "Stahlfront 06" findet sich da ein gewisser Thilo Sarrazin mit seiner Ansammlung deutscher Stammtischparolen: "Deutschland schafft sich ab".

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Neonazis, NPD